Verkehrschaos befürchtetStadt Wiehl soll mit Einbahnstraßen-Regelungen gegensteuern

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Die Anwohner Gerd Stähler (r.) und Dieter Hanke hoffen auf eine Lösung des Verkehrsproblems an der Otto-Dick-Straße.

Die Anwohner Gerd Stähler (r.) und Dieter Hanke hoffen auf eine Lösung des Verkehrsproblems an der Otto-Dick-Straße.

Oberbantenberg – Das Oberbantenberger Altdorf ist eng mit Einfamilienhäusern bebaut und hat verwinkelte Sträßchen. Oberhalb der Dorfstraße sieht es anders aus. Dort sind über die Jahrzehnte immer mehr Mehrparteienhäuser entstanden. Nun steht ein neuer Wohnriegel vor der Eröffnung, und zwei weitere Blöcke sind in Planung.

Weitere Bebauung in Oberbantenberg sorgt für immer mehr Autoverkehr

Anwohner Gerd Stähler bewegt die Sorge vor einem Verkehrschaos. Schon bisher seien Otto-Dick-Straße und erst recht das schmale Gässchen „Am Plutenhöffchen“ vom Autoverkehr überlastet. Da es an einem Gehweg fehlt, drohe Kindern und anderen Fußgängern Gefahr. Dass die Stadt die Situation durch die Genehmigung der weiteren Bebauung verschärfe, will er nicht verstehen: „Man kann nicht Baulücken schließen, ohne zuvor die Verkehrsinfrastruktur geschaffen zu haben.“

Nun ist für einen Ausbau der Zufahrtsstraßen kein Platz. Gerd Stähler hat eine andere, kostengünstige Idee und diese auch schon dem Bürgermeister vorgetragen: eine Einbahnstraßenregelung. Zudem müsse man gewährleisten, dass Schwerlastverkehr nur noch von oben über die besser ausgebaute Straße „Auf der Bitze“ anfährt.

Einbahnstraßenregelung „macht man nicht mal eben so“

Letzteres würde Anwohner Dieter Hanke besonders begrüßen. Sein Haus steht an der Ecke von Dorf- und Otto-Dick-Straße. Die Vorgartenmauer sichert er mit schweren Felsbrocken vor den Lkw, die hier immer wieder stecken bleiben. Einmal musste ein Kran anrücken, um einen in der engen Straße havarierten Auflieger zu bergen. Ihm graut schon vor dem Zulieferverkehr für die nun anstehenden Baustellen. Hanke meint: „Die Stadt muss sich irgendetwas einfallen lassen.“

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Bürgermeister Ulrich Stücker hat sich die Situation vor Ort angesehen und lässt die Angelegenheit prüfen. Die Ausweisung von Einbahnstraßen erfordere einen formalen Prozess, merkt Stücker an. „Das macht man nicht mal so eben.“ Anlieger müssten beteiligt, die Auswirkungen auf Nachbarsiedlungen berücksichtigt werden. Der Bürgermeister weist zudem darauf hin, dass für die laufenden Neubauprojekte ein Baurecht besteht.

Antrag für Tiefgaragen zurückgestellt

Davon abgesehen habe der Eigentümer der älteren Mehrfamilienwohnhäusern an der Straße „Auf der Bitze“ diese durch Neubauten mit Tiefgarage ersetzen und die Zahl an Wohneinheiten erhöhen wollen. Der zuständige Ausschuss des Stadtrats habe den Antrag aber zurückgestellt.

Dieses Projekt habe nur eine Chance, wenn zuvor mit einem Gutachten der Nachweis geliefert wird, dass der Zufahrtsverkehr verträglich organisiert werden kann.

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