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WiehlFlorian Alt beendet die Langstrecken-WM auf Platz sieben

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Motorradrennfahrer Florian Alt gehörte beim 12-Stunden-Rennen in Estoril auf der Yamaha zu den drei schnellsten Fahrern im Feld.

Motorradrennfahrer Florian Alt gehörte beim 12-Stunden-Rennen in Estoril auf der Yamaha zu den drei schnellsten Fahrern im Feld.

Wiehl – Wenn Motorradrennfahrer Florian Alt an diesem Wochenende beim Bonovo Action Sidecar Festival in Oschersleben startet, ist das eine Woche nach dem Saisonende in der Langstrecken-Weltmeisterschaft und der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) noch ein Nachschlag. Im Rahmen des Festivals wurde am Sonntag ein Superbike-Rennen organisiert, für das heute Training und Qualifikation angesetzt sind.

Da sich die Termine von Langstrecke und IDM-Finale auf dem Hockenheimring überschnitten, hatte sich Florian Alt, der vor kurzem nach Wiehl gezogen ist, für das 12-Stunden-Rennen im portugiesischen Estoril entschieden. Das Finale um die Weltmeisterschaft beendet er mit seinem französischen Yamaha-Team VRD IGOL Pierret auf Platz fünf. In der Endabrechnung bedeutete das Rang sieben als bestes Nicht-Werksteam.

Bis auf ganz wenige Ausnahmen war die Strecke in Estoril für die WM-Teams Neuland. „Ich bin zum letzten Mal 2011 im Red-Bull-Rookies-Cup dort gefahren“, sagt der 24-jährige Alt. Damit habe man im ersten Training bei Null angefangen, denn die Getriebeübersetzung und die Geometrie des Motorrads mussten ganz neu auf die Strecke angepasst werden. „Wir konnten ja vorher nie auf der Strecke testen und haben uns schwergetan“, blickt Alt zurück. Sogar im Warm-up wurde noch einmal eine komplett andere Getriebeübersetzung versucht. „Dadurch wurde die Gangwahl in allen Kurven verändert.“

Ab 20.30 Uhr war es stockdunkel auf der Strecke

Trotzdem fuhr Florian Alt die schnellste Runde im Team, das sich auf Rang sechs nur ein Zehntel hinter Rang vier platzierte. Da die Rennstrecke in Estoril über keine Beleuchtung verfügt, wurde am Samstagmorgen bereits um 8.30 Uhr Ortszeit gestartet. Als Florian Alt als Startfahrer um 5.30 Uhr auf der Strecke eintraf, lag diese noch komplett im Dunkeln. „Ich hatte das Nachttraining gefahren und nach 20.30 Uhr war es so dunkel, dass ein Rennen nicht mehr möglich gewesen wäre“, sagt Alt und macht das anhand eines Erlebnisses deutlich. Er glaubte in der Dunkelheit auf der Gegengerade Blinklichter auf der Strecke zu sehen, merkte aber als er näher kam, dass es ein Auto neben der Strecke war, dass den Warnblinker eingeschaltet hatte.

Florian Alt fuhr den Start und brauchte einige Runden bis die Reifen auf Temperatur waren. Von Platz acht kämpfte er sich auf Rang sechs zurück, als die elektronischen Probleme begannen. In der Kurve schaltete sich das Motorrad plötzlich aus, Alt konnte die Maschine gerade noch abfangen und schaltete sie erneut an. Nach dem Boxenstopp fiel er zurück auf Platz acht mit einem Rückstand von 25 Sekunden.

In der IDM wird Alt am Ende Vierter

Später wurde festgestellt, dass es ein Fehler am Raddrehzahlsensor war, der zu den Ausfällen führte, die während des Rennens immer wieder auftraten. Trotzdem konnten Florian Alt und seine beiden Teamkollegen Florian Marino und Nico Terol weiterfahren. Alt und Marino gehörten sogar zu den drei schnellsten Fahren im Feld.

„Wir hatten die gesamte Saison technische Probleme“, zieht der 24-Jährige ein MW-Fazit. Saison. Nach Platz 19 beim zweiten Rennen in Malaysia und den anschließenden Ausfällen beziehungsweise Verlegungen durch Corona war die Freude des Teams über Platz sieben und den großen Pokal für das beste Privatteam groß. Wie es jetzt weitergeht, ist noch offen. Eigentlich sollte die WM Anfang des Jahres in Malaysia beginnen, doch das ist mehr als fraglich. Neu wird sein, dass die Meisterschaft nicht mehr jahresübergreifend ausgeführt wird.

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Da er beim IDM-Finale in Hockenheim nicht dabei sein konnte, verlor Florian Alt seinen dritten Gesamtplatz und wurde in der Endabrechnung Vierter. Seit dieser Saison fährt er für das BMW Wilbers-Team. „Obwohl es vor der Saison kaum Testmöglichkeiten gab, sind wir in fünf von sechs Rennen auf das Podium gefahren“, blickt der 24-Jährige zufrieden auf die Superbike-Saison zurück. Er belegte einen zweiten, vier dritte und einen fünften Rang.

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