Wiehltalbahn fährt mit DieselAuf Dampflok wird wegen Hitze verzichtet

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Andreas Voll hatte den Wiehltalbahnern für die Ausfahrt als Ersatz für die Lok Waldbröl seine Diesellok zur Verfügung gestellt. Fotos: Nickel

Andreas Voll hatte den Wiehltalbahnern für die Ausfahrt als Ersatz für die Lok Waldbröl seine Diesellok zur Verfügung gestellt. Fotos: Nickel

Dieringhausen – Die Dürre macht nicht nur der Natur zu schaffen, sondern auch dem historischen Dampfzug im Wiehltal, dem „Bergischen Löwen“. Die beliebte Dampflok „Waldbröl“ aus dem Jahr 1914 kann nämlich mit den Funken, die aus ihrem Schornstein kommen, im Buschwerk entlang der Strecke bei großer Trockenheit schnell mal ein Feuer entfachen.

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Am Wochenende war denn auch nicht die „Waldbröl“, sondern eine Diesellok im Einsatz, die Vereinsmitglied Andreas Voll zur Verfügung stellte. Allerdings ist die Dampflok derzeit ohnehin nicht einsatzbereit, sondern wird repariert.

Dass es am Sonntagvormittag geregnet hatte, ändere nichts an der Brandgefahr, erklärt Volker Eisenhauer vom Bahnmuseum in Dieringhausen: „Es müsste ein bis zwei Wochen regnen, der Boden ist noch viel zu trocken.“

„So eine Fahrt ist immer ein Erlebnis“

Manche Gäste sind enttäuscht darüber, nicht den nostalgischen Dampf zu erblicken. Eine Reisegruppe habe auch abgesagt, wie Eisenhauer berichtet: „Die wollen mitfahren, wenn die Dampflok wieder fährt. Wann das sein wird, wissen wir nicht. Wir hoffen, am 11. August wieder mit ihr fahren zu können. Doch ob das Wetter da mitmacht, weiß nur der liebe Gott.“

Die Wiehltalbahner erfahren vom Wetterdienst, ob gefahren werden darf oder nicht. Waldbrandgefahrstufe zwei sei kein Problem, liegt sie zwischen drei und vier wie zurzeit muss die Lok stehen bleiben. Die Waldbrandgefahr hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Volker Eisenhauer muss schauen, was das für den Bergischen Löwen bedeutet. Eine eigene Diesellok für 60 000 Euro ist für den Verein nicht machbar.

Ganz aus der Nähe können die Bahnliebhaber das Ankoppeln von Lokomotive und den Wagen beobachten.

Ganz aus der Nähe können die Bahnliebhaber das Ankoppeln von Lokomotive und den Wagen beobachten.

Mit 35 Stundenkilometern tuckern die 58 Fahrgäste mit der V-60 auf der 13 Kilometer langen Strecke vom Dieringhausener Bahnhof nach Wiehl und wieder zurück. In Wiehl gibt es eine einstündige Pause. Früher brauchte man die Zeit für die Zufuhr von Wasser, heute, um nicht der Regionalbahn ins Gehege zu kommen.

Mit Dampflok 50 Gäste mehr

Volker Eisenhauer schätzt, dass es mit der Dampflok 50 Fahrgäste mehr gegeben hätte. Gerade diese locke die Menschen an. Während früher 70 Prozent von auswärts gekommen seien, liege das Verhältnis heute bei 50 zu 50.

„So eine Fahrt ist immer ein Erlebnis“, findet Sabine Roß aus Hückeswagen, die schon mit mehreren nostalgischen Bahnen unterwegs war. Die Tour war ein Geschenk für ihren Vater zum 85. Geburtstag. Nicht zum ersten Mal dabei ist Manfred Fischer aus Köln, der mit seiner Frau und den zwei Enkeln ins Oberbergische gekommen ist. Und er will ein weiteres Mal kommen, damit ein weiterer Enkel das Wiehltal und natürlich die Dampflok erleben kann.

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