Abschied nach 19 JahrenFrank Merken verlässt Wipperfürther Stadtbücherei

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Nach 19 Jahren in Wipperfürth verlässt Bibliothekar Frank Merken die Stadt und zieht nach Andernach um.

Nach 19 Jahren in Wipperfürth verlässt Bibliothekar Frank Merken die Stadt und zieht nach Andernach um.

Wipperfürth – Wie geht es weiter mit der Stadtbücherei? Eine Frage, die viele Wipperfürther beschäftigt. Jetzt kommt ein neuer Aspekt hinzu. Bibliothekar Frank Merken, der seit 1. Oktober 2000 die Bücherei im Alten Seminar leitet, verlässt Wipperfürth. Zum 1. September wechselt er als Leiter an die Stadtbücherei Andernach. „Ich habe die Stadt Wipperfürth um Auflösung meines Vertrags gebeten“, sagt Merken.

Wechsel in die Heimat nach Andernach

Für den Wechsel gebe es mehrere Gründe. Zum einen komme er aus der Region, und die Stadt Andernach sei sehr attraktiv. Die Bibliothek sei – anders als in Wipperfürth – in einem Neubau untergebracht. Der Ankaufsetat liege bei jährlich 30 000 Euro und damit dreimal so hoch wie in Wipperfürth. Die Bibliothek in der 30 000-Einwohner-Stadt Andernach beschäftige vier Mitarbeiter und einen hauptamtlichen Bibliothekar. „Damit ist für mich auch eine höhere Gehaltsstufe verbunden“, sagt Merken.

Als er die Stellenausschreibung im Januar las, habe es nicht lange gezögert. Der 51-Jährige freut sich auf die Herausforderung, zumal die Stadtbücherei in Andernach einen sehr guten Stand habe und mit Museum und Stadtarchiv eng vernetzt sei.

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Auch in Wipperfürth hat der Bibliothekar über fast zwei Jahrzehnten ein Netzwerk aufgebaut – mit Schulen und Kindergärten, dem Heimat- und Geschichtsverein, Autorenkreisen, dem Haus der Familie und weiteren kirchlichen Einrichtungen. Im Vorstellungsgespräch in Andernach seien genau diese Netzwerk-Erfahrungen sehr positiv aufgenommen worden, so Merken.

Abschied fällt schwer

Nach 19 Jahren in Wipperfürth falle ihm der Abschied nicht leicht. „Ich lasse viele Freunde und Bekannte zurück. Ich habe hier einen Kegelclub, bin aktiv bei der KG Baulemann, im Heimat- und Geschichtsverein und im Männerkochkreis“, so Merken.

Bei der Entscheidung für einen beruflichen Wechsel habe auch die unbefriedigende Situation der Stadtbücherei in Wipperfürth eine Rolle gespielt. Merken hatte wiederholt auf die räumliche Enge und das veraltete Mobiliar hingewiesen – viele Bilderbücher lagern in Pappkartons. Am 10. April hatte Merken im Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur den Entwurf eines Bibliothekskonzepts vorgestellt, das vor der Politik als ungenügend kritisiert wurde. „Das Konzept entspricht allen fachlichen Standards für ein Bibliothekskonzept“, betont Merken, die Kritik sei für ihn nicht nachvollziehbar. Zu diesem Zeitpunkt habe er schon die Zusage aus Andernach gehabt.

Stelle soll möglichst schnell ausgeschrieben werden

„Ich möchte mich bei Frank Merken für seinen unermüdlichen Einsatz für die Stadtbücherei bedanken und wünsche ihm viel Glück für seine neue Stelle“, sagt Achim Gottlebe, der Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur. Der Wechsel sei bedauerlich, die Gründe dafür jedoch nachvollziehbar, auch angesichts der Tatsache, dass die Wipperfürther Stadtbücherei finanziell nicht besonders gut ausgestattet sei.

Wie die Stadt Wipperfürth auf Anfrage mitteilte, tagt der Unterausschuss Personal in der kommenden Woche, dabei werde es auch um die Stelle des Bibliothekars gehen. „Die Stelle soll so schnell wie möglich ausgeschrieben werden“, so Pressesprecherin Sonja Puschmann.

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