Abo

Ärger über neue StraßeWipperfürther kritisieren Sanierung der Landstraße 129

Lesezeit 3 Minuten
Die eckigen Bordsteine sind für Anwohner Klaus Kürten ein Ärgernis nach der Sanierung der Landstraße 129.

Die eckigen Bordsteine sind für Anwohner Klaus Kürten ein Ärgernis nach der Sanierung der Landstraße 129.

Wipperfürth – Zwischen April und Dezember 2019 wurde die Landstraße 129, die Wipperfürth über Ommerborn mit dem Lindlarer Sülztal verbindet, saniert. Geht es nach den Anwohnern und ihren Beobachtungen seit der Fertigstellung, wurde bei den Arbeiten allerdings nicht jedes Detail beachtet.

„Man hätte aus dem zur Verfügung gestellten Geld sicher mehr machen können“, findet Klaus Kürten und zeigt auf den Asphalt, der direkt vor seinem Hof in Alfen verlegt wurde. Es sind vor allem die verbauten Bordsteine, die Kürten ärgern. In Alfen, im Nachbarort Peffekoven oder auch im Lindlarer Süttenbach hat man zwei verschiedene Varianten der Randsteine gesetzt. Die eine sieht aus wie ein gewöhnlicher Bordstein mit rechtwinkeligen Kanten, bei der anderen ist die Seite zum Verkehr hin abgeschrägt.

Kein System erkennbar

„Für jeden Autofahrer ist diese Schräge natürlich deutlich angenehmer“, erklärt Kürten. Denn wenn der Reifen zu nah an den Rand gerät, federt die Schräge die Kollision gut ab – während es beim üblichen Modell zwangsläufig knallt. Ein System, wann die eine und wo die andere Art Bordstein zum Einsatz kam, könne er nicht erkennen, so Kürten.

Ärger über Motorradlärm

Nicht nur die Randsteine sorgen bei den Anwohnern für Gesprächsstoff. Gerade in Peffekoven beklagen sich Anwohner nach der Sanierung über dröhnende Motorräder, die am Wochenende den neuen Asphalt testeten. „Dann ist es hier wie auf der Rennbahn“, klagt Natalie Wurth. Auf die Spitze trieben es die Biker, die die lange Gerade in Richtung Alfen für Kunststücke auf dem Hinterreifen nutzten. (sfl)

Sinn hätte die abgeschrägte Variante sicher in den Kurven gemacht – vor allem für Anhänger, die ausscherten und oft etwas breiter seien als die Zugmaschine. „Nach unserer Kenntnis sind solche abgeflachten Steine nur vor der Reithalle in Süttenbach verbaut, weil dort der Seitenstreifen oft mit Pferdeanhängern befahren wird“, sagt Rainer Herzog, Sprecher der Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebs Straßen NRW auf Nachfrage unserer Zeitung. Klaus Kürten hält diese Aussage für falsch. Randsteine mit Schräglage gebe es zum Beispiel auch zwischen Alfen und Jörgensmühle, sowie am Ortsausgang von Alfen in Richtung Peffekoven.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein paar hundert Meter weiter, mitten in Peffekoven sind wiederum eckige Steine verbaut. „Die Autofahrer haben Respekt vor den massiven Ecken und steuern lieber ein Stück in die Fahrbahnmitte – mit der Folge, dass sie sich und dem Gegenverkehr den Außenspiegel abfahren“, erklärt Anwohnerin Natalie Wurth ein bereits häufig beobachtetes Manöver direkt vor ihrer Haustür.

Kürtens zweiter wesentlicher Kritikpunkt betrifft die Gestaltung der Kurvenschikane hinauf nach Hollinden. „Wenn sich dort zwei Fahrzeuge begegnen, wird es schon eng. Ist ein Lkw beteiligt, muss zwangsläufig einer warten“, berichtet Klaus Kürten. Dabei werde der Bereich optisch vor allem durch Leitplanken verengt – obwohl sich auf einer Seite hinter der Leitplanke überhaupt keine Böschung befindet. „50 Meter Planke sind hier locker überflüssig“, findet Kürten. „Und selbst wenn man sie unbedingt setzen wollte: Es war genügend Platz, man hätte sie ein ganzes Stück weiter hinten montieren und damit die Fahrbahn verbreitern können.“

Rundschau abonnieren