Brandbrache in LindlarDas soll nach drei Jahren in Frielingsdorf passieren

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Nach dem Abriss klafft eine Baulücke in Lindlar-Frielingsdorf an der Jan-Wellem-Straße.

  • Das Wohn- und Geschäftshaus war in der Neujahrsnacht 2017 abgebrannt.
  • Drei Jahre lang hat sich bis auf den Abriss wenig getan.
  • Nun will ein Unternehmer aus Köln in Frielingsdorf bauen. Was er vorhat.

Frielingsdorf – Mehr als drei Jahre, nachdem das Wohn- und Geschäftshaus neben der Grundschule abgebrannt ist, soll dort ein neues Mehrfamilienhaus entstehen. Das Bauunternehmen Brilliantbau aus Köln hat bestätigt, die Brache an der Jan-Wellem-Straße zu entwickeln.

Geplant sei ein Mehrfamilienhaus. „Wie es genau aussehen soll, planen wir noch“, sagt Altan Zorlu, Geschäftsführer der Brilliantbau.

So sieht der Zeitplan aus

Der Zeitplan sehe nun vor, noch bis September die konkreten Pläne auszuarbeiten.

Die will Altan Zorlu dann im Bauausschuss der Gemeinde den Fraktionen vorstellen.

Was darf gebaut werden?

Die Rahmenbedingungen, was an der Jan-Wellem-Straße gebaut werden kann, legt der Bebauungsplan fest. „An der Stelle ist eine mehrgeschossige Bauweise zulässig, wie an anderen Stellen in der Straße“, erklärt Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Grundsätzlich sei die Gemeinde daran interessiert, dass „dort ein Gebäude entsteht, das sich in den Ort einfügt“, so Ludwig.

Stillstand seit drei Jahren

Mehrere Anläufe zu einer Entwicklung hatte es in den vergangenen Jahren bereits gegeben, das rund 850 Quadratmeter große Grundstück mitten im Ort zu entwickeln. Auch die gemeindeeigene Entwicklungsgesellschaft BGW hatte Interesse, doch die Eigentümer hätten einen Verkauf abgelehnt, bestätigt der frühere BGW-Geschäftsführer Werner Hütt.

Sorge im Ort

In Sorge, dass die Brandbrache weiter ungenutzt mitten im Ort steht, ist auch die Lindlarer Politik.

Die Entwicklungen beobachten Wilfried Orbach und Ingo Sauerbier, die beiden Ratsmitglieder der CDU organisierten kürzlich ein Treffen mit ihren Fraktionskollegen auf dem Schulhof neben dem Gelände. „Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen, dass es weitergeht“, sagte dazu Wilfried Orbach.

Dass die Chance zu einer nachhaltigen Entwicklung genutzt werden solle, darauf plädiert Sven Engelmann, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands.

Feuer in der Neujahrsnacht

Begonnen hatte die jüngste Entwicklung in der Neujahrsnacht 2017. Um Mitternacht war in dem damals unbewohnten Haus ein Feuer ausgebrochen.

Über 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten bis in die Morgenstunden, weil immer wieder Brandnester in dem Altbaus aus dem 19. Jahrhundert aufloderten.

Zwangsversteigerung war angesetzt

Eine Zwangsversteigerung von Haus und Grundstück war eigentlich in der ersten Januarwoche 2017 angesetzt. Schon im März 2016 war die Zwangsversteigerung in das Grundbuch eingetragen worden. Doch nach dem Brand wurde der Termin abgesagt.

Polizei sucht nach der Brandursache

Die Brandermittlungen der Polizei haben keine eindeutige Brandursache ergeben. Laut den Ermittlern sei das Feuer aber „vermutlich nicht auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen“, so die Antwort auf eine Nachfrage im Januar 2017. Das Verfahren wurde dann im Februar 2017 an die Staatsanwaltschaft übergeben.

Ermittlungen vorläufig eingestellt

Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen gegen Unbekannt im selben Jahr vorläufig eingestellt, berichtet Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. „Weil ein Täter nicht hat ermittelt werden können. Falls sich neue Hinweise ergeben, kann das Verfahren jederzeit wieder aufgenommen werden“, so Bremer.

Zweite Zwangsversteigerung abgesagt

Eine zweite Zwangsversteigerung des Grundstücks hätte dann im November 2018 vor dem Amtsgericht Wipperfürth angestanden. Doch die Gläubiger hatten den Termin wieder absetzen lassen. Den Gerichtsunterlagen war damals zu entnehmen, dass die Gläubigerin ein Tochterinstitut der Deutschen Bank war.

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