ChronikMit fünf Mitarbeitern in einer Garage fing alles an

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Die vier Brüder Werner, Herbert, Karl-Heinz und Egon Kemmerich im Jahr 1986, als alle vier Geschäftsführende Gesellschafter waren.

Die vier Brüder Werner, Herbert, Karl-Heinz und Egon Kemmerich im Jahr 1986, als alle vier Geschäftsführende Gesellschafter waren.

Aus einem Garagenbetrieb in Fähnrichstüttem hat sich Jokey zu einem Unternehmen mit 15 Werken in zwölf Ländern entwickelt. Mit fünf Mitarbeitern startete Firmengründer Josef Kemmerich 1969. Seine Söhne Egon, Karl-Heinz, Werner und Herbert Kemmerich stiegen alle vier 1971 in die Firma mit ein. Herbert Kemmerich ist auch heute noch Geschäftsführer, mit Ralf Kemmerich steht ihm die dritte Generation zur Seite.

Das familiengeführte Unternehmen hat heute einen Umsatz von 455 Millionen Euro und 1950 Mitarbeiter. Auch wenn der Großteil des Umsatzes nicht mehr im Stammwerk in Wipperfürth generiert wird, so gibt Herbert Kemmerich ein klares Bekenntnis zum Standort an der Gaulstraße ab. Ein Neubau auf der grünen Wiese sei allerdings kostengünstiger und für die Produktionsabläufe effektiver als Umbau und Erweiterung am Stammsitz. Und gehe meistens noch schneller. Vom Plan bis zur Fertigstellung habe der Neubau einer Halle in Polen neun Monate gedauert. Hier müsse er fast zwei Jahre einplanen, kritisiert der Geschäftsführer.

Das Erschließen neuer Geschäftsfelder und Märkte, die Entwicklung innovativer Produkte und ein moderner Maschinenpark seien ebenso wichtig wie Risikobereitschaft. Ein solches Risiko sei 1974 die Übernahme des insolventen Gummersbacher Unternehmens Sure Plastik gewesen, dreimal so groß wie Jokey. Der nächste Meilenstein sei die Übernahme der französischen Firma Sicopal 1981 gewesen, die erste ausländische Niederlassung. Es gab auch Rückschläge, wie 1981, als ein Feuer das Werk in Gummersbach vernichtete. In Rebbelroth wurde ein neues Werk errichtet.

Mit voll automatisierten Prozessen seien die Weichen für Industrie 4.0 gestellt. Mit dem stetigen Wachstum kamen zu den Eimern auch neue Produkte wie Badmöbel und technische Kunststoffteile, darunter Schalenkoffer für Bohrmaschinen. Seit vorigem Jahr zählen auch Verschlüsse zum Angebot. Der Einsatz von Recycling-Kunststoffen und die Minimierung des Materialeinsatzes seien nicht nur aus ökologischen Gründen Ziel bei Entwicklung und Optimierung von Produkten. (lz)

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