Comedian, Rapper, AutorLindlarer Künstler Quichotte erhält Förderpreis

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Auf den Bühnen in ganz Deutschland und auch immer wieder im Bergischen fühlt sich Quichotte wohl, wie hier 2016 in Engelskirchen.

Auf den Bühnen in ganz Deutschland und auch immer wieder im Bergischen fühlt sich Quichotte wohl, wie hier 2016 in Engelskirchen.

Lindlar – Der aus Lindlar stammende Stand-up-Comedian, Rapper, Poetry-Slamer und Autor Quichotte ist mit dem Förderpreis des Deutschen Kabarettpreises ausgezeichnet worden.

Auf eine Live-Veranstaltungen hatte die Organisatoren angesichts der Corona-Pandemie verzichtet und so erfuhr Jonas Klee alias Quichotte erst von seiner Agentur über den Gewinn des Preises und nicht direkt. Der 38-Jährige, der kürzlich mit seiner Familie von Köln wieder zurück ins Bergische gezogen ist, war nach eigenem Bekunden „ganz aus dem Häuschen“, als er die Nachricht erhielt.

Der mit 4000 Euro dotierte und vom Nürnberger Burgtheater vergebene Förderpreis sei eine große Ehre für ihn. Und er zeige auch, dass die Jury über den Tellerrand geblickt habe, denn er sei ja kein typischer Kabarettist, sondern bediene verschiedene Genres.

Das ist Quichotte

Rap, Comedy, Literatur und der Deutsche Kabarettpreis

Quichotte, alias Jonas Klee, hat schon 2010 und 2011 den Titel des Rapslam-Meisters im Rahmen der deutschen Poetry-Slam-Meisterschaften gewonnen. 2012 trat er zum ersten Mal in einer Comedyshow auf und konnte den Nightwash-Talent-Award gewinnen.

Als Autor brachte er 2013 das Rätselbuch „Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig“ beim Lektora-Verlag heraus. Im November 2014 erschien bei Droemer-Knaur das Folgewerk „Die Letzten werden die Ersten sein. Es sei denn, sie sind zu langsam“. Im August 2015 ist sein Buch „Es steht alles auf der Kippe“ erschienen. 2018 erschien bei Rowohlt „Klingelstreiche im Niemandsland“.

Der Deutsche Kabarettpreis wird seit 1991 verliehen. Vergeben von der Stadt Nürnberg und dem Nürnberger Burgtheater hat sich der Preis über die Jahre zu einer der renommiertesten Auszeichnungen der deutschen Kabarettszene gemausert. Vergeben wird der Hauptpreis an einen Künstler, der „über Jahre hinweg in mehreren Produktionen innovatives Kabarett in Inhalt auf die Bühne gebracht hat“, so das Burgtheater. Der Hauptpreis ist 6000 Euro dotiert. Der Programm- bzw. Förderpreis zeichnet eine herausragende Produktion bzw. einen förderungswürdigen Nachwuchskünstler der Spielzeit aus, so das Burgtheater weiter. Der Programm- bzw. Förderpreis ist mit 4000 Euro dotiert. Seit 1996 wird auch ein Sonderpreis ausgelobt mit dem „Künstler und Leistungen ausgezeichnet werden, die den Kabarett-Rahmen im eng gefassten Sinn sprengen“, berichten die Veranstalter. Dotiert ist der Sonderpreis mit 2000 Euro. Gestiftet wird das Preisgeld in allen Kategorien von der Stadt Nürnberg. Preisträger in den verschiedenen Kategorien waren bereits Wilfried Schmickler, Volker Pispers, Urban Priol , Lisa Catena, Simone Solga und Lisa Eckhart.

Stand-up, Songs, Poesie und Geschichten

„Stand-up, Songs, Poesie und Geschichten –mit dieser wilden Mischung wirbelt Quichotte die Zuschauererwartungen gehörig durcheinander. Blitzschnell, klug und mit vielen Talenten ausgestattet ist er einer der überraschendsten Vertreter der jüngeren Kabarettszene. Einer der ganz nebenbei auch zeigt, warum dieses Genre live und mit Publikum immer noch am besten ist“, lobte die Jury den 38-Jährigen.

Gerade in Pandemie-Zeiten, wo es für Künstler, Bühnenarbeiter, Techniker, Veranstalter und Kulturhäuser besonders schwer sei, freue er sich über die Auszeichnung, die sicherlich auch dazu beitrage, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

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Die Tour mit seinem aktuellen Programm „Nicht weniger als ein Spektakel“ ist in der Drahtzieherei in Wipperfürth gestartet, dort soll sie im April 2023 auch enden. Viele Termine würden aber abgesagt, bedauert Quichotte. Er fahre auf Sicht und freue sich auf jeden Auftritt, denn „live ist meins“. Die Interaktion mit dem Publikum, die direkte Reaktion, sind ihm wichtig.

Der nächste Auftritt soll am 28. Januar in Reutlingen stattfinden. Etwas Positives hat die Pandemie auf für den Künstler, denn er hat mehr Zeit für die Familie und auch, um an seinem neuen Programm zu arbeiten. Denn, so sein Anspruch, das neue soll immer besser werden als das alte.

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