EvB-Gymnasium WipperfürthArchitekturbüro stellt Entwurfsplanung für Umbau vor

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 Der Eingangsbereich soll heller und freundlicher werden.

 Der Eingangsbereich soll heller und freundlicher werden.

Wipperfürth – Viel Sichtbeton und eine dunkle Außenverkleidung – das Gebäude des Engelbert-von Berg-Gymnasiums atmet architektonisch den Geist der 1970er und 80er Jahre.

Doch das Innenleben des Wipperfürther Traditionsgymnasiums soll ganz neu gestaltet und den Anforderungen an Schule im 21. Jahrhundert angepasst werden. Architektin Natašha Bramey aus Schalksmühle stellte im Ausschuss für Schule und Soziales sehr ausführlich die Entwurfsplanung für den Umbau im Altbestand des EvB vor - also den ersten Schritt.

So sehen die ersten Entwürfe für den Umbau des EvB-Gymnasiums aus.

So sehen die ersten Entwürfe für den Umbau des EvB-Gymnasiums aus.

Das wichtigste Prinzip: Schüler und Lehrer, die durch den Ganztag den Großteil des Tages in der Schule verbringen, sollen dort Räume vorfinden, in denen man sich wohlfühlen kann. Dunkle Flure und abgeschlossene Klassenzimmer, die eher an eine Kaserne erinnern, sollen einer hellen und offeneren Struktur mit flexibel nutzbaren Räumen weichen. „Was glauben Sie, wie sich ein Fünftklässler fühlt, wenn er durch diese langen Flure ohne Tageslicht geht“, fragte Bramey.

Anmeldezahlen

Für das Schuljahr 2019/20 wurden nur 53 Fünftklässler am EvB angemeldet. Auf Nachfrage erklärte Erhard Seifert, dass es verschiedene Ursachen gebe: Dazu gehörten die Baustelle und Faktoren innerhalb der Schule, vor allem habe man die Vorteile des Ganztags in Verbindung mit dem G9-Abitur noch nicht hinreichend erklärt.

Kleine Lerninseln sollen Gruppenarbeit und klassen- und jahrgangsübergreifendes und interessengeleitetes Lernen erleichtern. Frontalunterricht alter Prägung soll in den Hintergrund rücken. Zu jedem Jahrgang soll es eine Lehrerstation geben, wo die Pädagogen sich vor Ort austauschen können. Der niedrige und dunkle Eingangsbereich der Schule soll heller, freundlicher und offener werden.

Großer Wert wird beim Umbau auch auf Barrierefreiheit und Inklusion gelegt. Nach dem Umbau soll es mehrere Auszüge geben, und auf jedem Stockwerk behindertengerechte Toiletten. Für Inklusionskinder, die von Zeit zu Zeit eine Auszeit brauchen, ist ein eigener Trakt vorgesehen. „Diese Räume sind aber für alle Schüler zugänglich“, betonte Bramey. Schließlich machen auch die verschärften Brandschutzvorschriften eine bauliche Änderungen nötig.

Unterrichtsräume sollen künftig flexibler nutzbar sein, Barrierefreiheit wird groß geschrieben.

Unterrichtsräume sollen künftig flexibler nutzbar sein, Barrierefreiheit wird groß geschrieben.

Auch Schulleiter Erhard Seifert erläuterte das Konzept und zitierte den TV-Journalisten Ranga Yogeshwar: „Wenn Bildung so wichtig ist, dann muss die Schule das schönste Gebäude der Stadt sein.“ Seifert bedankte sich bei der Stadt ausdrücklich für die Unterstützung.

Lothar Palzubitzuki (CDU) wollte wissen, was der Umbau denn kosten werde und ob man die beschlossene Obergrenze von drei Millionen Euro einhalten könne. Für eine Antwort sei es noch zu früh , erklärten Dezernentin Leslie Kamphuis und Dieter Klewinghaus, der Leiter des Regionalen Gebäudemanagements, die jetzt vorgestellte Entwurfsplanung sei nur der „erste Aufschlag“.

Die weiteren Planungsschritte werden vor allem den Bauausschuss beschäftigen. Doch auch der Schulausschuss will am Ball bleiben. Der Vorsitzende Frank Mederlet (SPD) schlug vor, die nächste Sitzung des Ausschusses im EvB-Gymnasium abzuhalten. Ein sehr gutes Schulangebot sei wichtig, um junge Familien anzulocken, so Stefan Kremer (CDU).

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