Freilichtmuseum LindlarBesucher bestaunten historische Fahrzeuge

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Mehr als 200 historische Fahrzeuge, so wie dieses alte BMW-Motorrad, waren im Lindlarer Freilichtmuseum zu sehen.

Lindlar – Mehr als 200 historische Kleinwagen, Motorräder und Fahrräder sind bei der Veranstaltung „PS & Pedale“ im Freilichtmuseum ausgestellt. Neugierig schlängeln sich die vielen Besucher durch die Fahrzeugreihen und kommentieren – „Die alten Wagen haben einfach viel mehr Flair“ und „So ein Auto hätte ich auch ganz gerne“.

Ria Assenmacher aus Lindlar schaut sie sich einen kleinen orangen Messerschmitt KR200 an und machte ein paar Aufnahmen mit dem Handy. In dem kleinen Auto ist gerade einmal Platz für eine Person. Selbst einen Kofferraum besitzt das Fahrzeug nicht. „Ich finde den Wagen super. Auch die gesamte Ausstellung beeindruckt mich. Es ist einfach Wahnsinn, was die alten Fahrzeuge für Kindheitserinnerungen hervorrufen“, erzählt Assenmacher fasziniert.

Historischer Krankenwagen

Ein weiterer Blickfang ist der Pierce Arrow 33. Der Wagen aus dem Jahre 1922 zieht sowohl durch seine Größe als auch durch seine rote Farbe die Blicke auf sich. Auch die Felgen aus Holz und die großen Scheinwerfer fallen auf. Ein paar Meter weiter steht einer der ersten Krankenwagen in ganz Deutschland. Auch hier stellen die Besucher neugierig ihre Fragen.

Rolf Kühr vom Rettungsdienst aus Gummersbach kann sie beantworten. „Bei dem Wagen handelt es sich um einen VW T1, der ausgebaut wurde. 1963 kam der ,Arzteinsatzwagen’ dann zum ersten Mal zum Einsatz. Damit ist er deutschlandweit der zweite Krankenwagen“, so Kühr .

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Dieser VW T1 war deutschlandweit der zweite Krankenwagen, er kam 1963 zum ersten Mal zum Einsatz.

Die Reaktionen auf den historischen Krankenwagen fielen ganz unterschiedlich aus. Einige bestaunten eher das Fahrzeug an sich, während andere sich eher für die medizinische Innenausstattung interessierten. Wieder andere waren erschrocken über die Tatsache, dass Krankenwagen noch gar nicht so lange existieren. Heute steht der Rettungswagen in Gummersbach und wird auf diversen Veranstaltungen als Schauobjekt benutzt.

Ein weiterer Hingucker ist ein schwarzer Ford Taunus 12M aus dem Jahre 1960. Sein Besitzer Dieter Burghoff erzählt stolz, wie er seinen Wagen größtenteils ganz alleine restauriert hat: „Ich habe den Motor ausgebaut, repariert, Ersatzteile eingesetzt und ihn am Schluss wieder eingebaut.“ Während Burghoff erzählt, zeigt er Fotos von seiner Arbeit.

Historische Fahrräder

Neben vielen Autos gibt es historische Fahrräder zu bestaunen. Schnell bildete sich eine Menschentraube, als einer der Aussteller vorführt, wie man ein Hochrad fährt. Populär waren diese Räder vor allem zwischen 1870 bis 1895. Heute werden sie in der Regel nur noch auf Ausstellungen oder von Fahrrad-Artisten benutzt.

Viele Kinder nutzen die einmalige Gelegenheit und probieren das Hochrad selbst einmal aus. „Am Anfang war es schon ganz schön schwer, damit zu fahren, weil ich es ja noch nie zuvor gemacht hatte, und das Kinderrad auch schon ein wenig zu klein für mich war. Trotzdem war es etwas total Besonderes und hat viel Spaß gemacht“, erzählt die zehnjährige Carla Kneutgen begeistert.

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Hochräder waren besonders zwischen 1870 und 1895 populär.

Ein wenig abseits der Kleinwagen und Fahrräder haben Motorradfahrer ihre Fahrzeuge aufgereiht. Oft sehen die Helme, die neben bei den Rädern liegen, genauso nostalgisch wie die Fahrzeuge selbst aus.

Während die Besucher durch die Reihen schlendern, kommt ihnen ein Mann mit einer alten Polizeiuniform und einem Fahrrad entgegen. Viele Neugierige bleiben stehen und wollen mehr erfahren. Der Polizist ist Dirk Dannenberg aus Wiehl. „Ich habe das Fahrrad von meinem Opa geerbt, weshalb ich das Baujahr auf die 40er Jahre geschätzt habe. Das war für mich ein Grund, es den Leuten hier zu präsentieren und damit es genügend Aufmerksamkeit erlangt, habe ich mich für diese zeitlich passende Uniform entschieden“, erklärt Dannenberg.

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Dirk Dannenberg aus Wiehl hat das alte Fahrrad von seinem Opa geerbt.

Auf der Ausstellung erfuhr er dann von einem Fachmann, dass sein geerbtes Rad 1951 gebaut wurde. „Ich finde die Veranstaltung hier wirklich klasse. Erstens, weil man noch eine Menge lernen und erfahren kann und zweitens, weil ich es schön finde, wenn man sich gemeinsam an alte Zeiten erinnert“, sagte Dirk Dannenberg zu „PS & Pedale“.

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