Grundschule in WipperfürthErweiterungsbau soll im Februar 2021 fertiggestellt sein

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Richtfest mit der kommissarischen Schulleiterin Ruth Balling (r.) und Vertretern der Baufirmen.

Richtfest mit der kommissarischen Schulleiterin Ruth Balling (r.) und Vertretern der Baufirmen.

Wipperfürth – Drei neue Klassenzimmer, zwei Differenzierungsräume und ein großer Gemeinschaftsraum für sozialpädagogische Fachkräfte – an der Grundschule St. Antonius entsteht in moderner Holzrahmenbauweise zusätzliche Fläche für Schüler und Lehrer. Am Montag, dem ersten Tag nach den Herbstferien, feierte die kommissarische Schulleiterin Ruth Balling gemeinsam mit Bauleitern, Architekten und Vertretern der Stadtverwaltung und der Politik das Richtfest des Baus auf dem Pausenhof.

427 Quadratmeter Nutzfläche bietet der Holzrahmenbau, der im Februar kommenden Jahres fertiggestellt werden soll. „Die neuen Räume werden wir für unsere Erstklässler nutzen. Zwei der beiden neuen Klassenzimmer haben angrenzende Differenzierungsräume, was den Grundstein für eine moderne Schulpolitik legt“, erklärt Balling.

Bauprojekt mit Vorbildfunktion

Das Bauprojekt habe Vorbildfunktion für die Wipperfürther Schullandschaft, sagt Frank Mederlet, der Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Soziales: „Es zeigt, dass die Modernisierung der Grundschule St. Antonius voranschreitet. Das macht sie für Eltern und Schüler attraktiver.“ Als nächstes sei der Ausbau des Schulhofes in Planung.

Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte (siehe „Chronologie“). Im Dezember 2019 wurde der Bauantrag gestellt. Nach den Vorarbeiten in den vergangenen Wochen wurde das Grundgerüst des Modelrahmenbaus in der vergangenen Woche errichtet. Mit der Planung der neuen Schulräume beauftragte die Stadt das Büro Bramey Partner Architekten aus Schalksmühle.

Chronologie

2015

Im Dezember wird bekannt, dass an der Grundschule St. Antonius umfangreiche Brandschutzmaßnahmen nötig sind. Die Schule stammt aus den 1950er Jahren. Die geschätzten Kosten liegen bei 558 000 Euro. Der Umbau eines Klassenzimmers in ein neues Lehrerzimmer soll weitere 517 000 Euro kosten, dazu kommen 85 000 Euro für Planung. Die hohen Kosten stoßen auf Kritik.

2016

Der Umbau beginnt im Juli. Erste Pläne sehen einen Abriss des alten Pavillons vor, der bis zum Schuljahr 2019/20 durch einen Neubau ersetzt werden soll. Die geschätzten Gesamtkosten einschließlich der Brandschutz-Maßnahmen liegen nun bei 1,16 Millionen Euro.

2019

Die Planungen für den Neubau werden im Februar vergeben, deutlich später als vorgesehen. Das Regionale Gebäudemanagement macht vor allem den hohen Krankenstand für die Verzögerung verantwortlich.

Weil ein Klassenzimmer fehlt, beschließt der Schulausschuss im Mai, hinter der Schule vorübergehend einen weiteren Pavillon aufzustellen. Das geschieht im August 2019. Die Jahresmiete für den Pavillon beträgt knapp 25 000 Euro.

2020

Im Schulausschuss stellt die Architektin im Februar die überarbeiteten Pläne für den Neubau des Pavillons vor, der mit 530 Quadratmetern Fläche deutlich größer ausfallen soll als zunächst geplant war. Der Ausschuss stimmt den neuen Plänen zu und bewilligt zusätzlich weitere 725 000 Euro. Die Gesamtkosten für Neubau und Brandschutz liegen jetzt bei 1,96 Millionen Euro.

Die Kosten steigen weiter, weil das Regionale Gebäudemanagement fehlerhaft gerechnet hat. Der Bauausschuss bewilligt im Mai 2020 weitere 420 000 Euro, die geschätzten Gesamtkosten liegen nun bei 2,38 Millionen Euro. Der Haupt- und Finanzausschuss bewilligt wenig später nochmals 490 000 Euro, die Kosten liegen nun bei 2,87 Millionen Euro. Die Verwaltung schlägt vor, Alternativen zu prüfen, CDU und SPD lehnen das ab. (cor)

„Bisher laufen die Bauarbeiten nach Plan“, berichtet Ramona Michels vom Regionalen Gebäudemanagement, zuständig für die städtischen Gebäude in Wipperfürth und Hückeswagen. Bei dem Bau, der von dem Bauunternehmen Zimmermann Haus aus Schmallenberg errichtet wird, handelt es sich um einen sogenannten Holzrahmenbau, eine Art Weiterentwicklung der Fachwerkbauweise: „Die einzelnen Teile werden im Werk fertiggestellt und müssen vor Ort nur noch montiert werden, so dass auch bei schlechten Wetterverhältnissen gearbeitet werden kann“, erklärt Michels.

Insgesamt stehen für die Baumaßnahmen 2,9 Millionen Euro zur Verfügung, wovon ein großer Teil für die Brandschutzmaßnahmen an der Grundschule verwendet wird. Auch von der Ganztags-Betreuung können die neuen Räumlichkeiten nach Unterrichtsschluss genutzt werden, betonte Schulamtsleiter Lars Schreckegast.

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„Drum nur noch ein Hoch den Zimmerleuten, durch deren Kraft der Bau entstand“, rief Montageleiter Oliver Albers von Zimmermann Haus beim feierlichen Richtspruch, bei dem er gemeinsam mit Balling auf den Baufortschritt anstieß.

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