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Landesmittel gegen LeerstandStadt Wipperfürth erhält 294.000 Euro Fördermittel

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Leerstand Wipp

Einige Ladenlokale, wir hier auf der Wipperfürther Hochstraße, stehen schon seit Jahren leer.

Wipperfürth/Düsseldorf – Ob Untere Straße, Hochstraße oder Marktstraße: Überall gibt es leerstehende Ladenlokale. Einige dieser Immobilien suchen schon seit Jahren einen neuen Mieter oder Käufer. Die Stadt Wipperfürth kann sich jetzt über 294 000 Euro Fördermittel vom Land freuen. Wie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung mitteilte, erhalten 91 Kommunen aus NRW rund 29,3 Millionen Euro Fördergeld aus dem Sonderprogramm „Leben findet Innen-stadt“.

„Innenstädte und Zentren sind das Gesicht, sind das Herz unserer Städte und Gemeinden“, wird Heimatministerin Ina Scharrenbach zitiert. Händlerinnen und Händler, die durch Digitalisierung und Online-Handel vor großen Herausforderungen stünden, seien durch die Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie stark getroffen. Neue Wege sollten neue Perspektiven für Handel, Dienstleistungen und die Besucher der Innenstädte schaffen. Das Sonderprogramm umfasst vier Handlungsfelder:

1 Ladenlokale mieten

Die Kommunen sollen vorübergehend leerstehende Ladenlokale anmieten können, für neue Nutzungen.

2 Schutz vor Filialschließung

Städte und Gemeinden, die von Filialschließungen großer Warenhäuser betroffen sind, sollen gestärkt werden, um „durch die Konzentration von Immobilien-Know-how gegenüber den Eigentümern auf Augenhöhe agieren und Nachnutzungsperspektiven entwickeln zu können“, so das Ministerium.

3 Spekulation

Leerstehende Einzelhandelsimmobilien würden oft Gegenstand von Immobilienspekulationen, so das Ministerium. Mithilfe des Fördergeldes sollen die Kommunen beim Zwischenerwerb von Gebäuden unterstützt werden, um über eine Nutzung bestimmen zu können.

4 Konkrete Prüfung bei massivem Leerstand

Bei massivem Leerstand soll konkret geprüft und entschieden werden, ob eine Konzentration von Handelslagen nötig ist und, wenn ja, wo diese räumlich stattfinden soll. Beratungs- und Planungsangebote sollen helfen, ein Zentrenmanagement anzustoßen und den Aufbau eines Verfügungsfonds vorzubereiten.

Im Jahr 2020 hat das Land NRW ein „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ mit 70 Millionen Euro aufgelegt.

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In der ersten Runde wurden 40 Millionen Euro bewilligt, Gummersbach erhielt damals 540 000 Euro, Wiehl 153 000 Euro und Marienheide sogar fast 900 000 Euro.

Wipperfürth hatte sich an der ersten Ausschreibung des Sofortprogramms nicht beteiligt. Im Dezember 2020 hatte sich der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Wipperfürth mit dem Thema beschäftigt. Die SPD hatte eine Anfrage gestellt, wieso Wipperfürth noch keinen Förderantrag gestellt hatte. Die Antwort der Verwaltung: „Eine Anmietung leerstehender Ladenlokale zum Zweck der vorübergehenden Weitervermietung wurde als nicht zielführend angesehen.“ Die Eigentümer seien an einer langfristigen Lösung interessiert. Die Stadt habe das Förderprogramm in Zusammenhang mit der Anmietung eines Ladenlokals für die Stadtbücherei geprüft, die Fördervoraussetzung sei hier aber nicht gegeben. SPD-Fraktionschef Frank Mederlet übte daraufhin scharfe Kritik an der Verwaltung. An der zweiten Ausschreibung für das Förderprogramm hat sich die Hansestadt dann beteiligt.

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