OvagÄrger über neuen Fahrplan in Lindlar – Schüler kommen nicht mehr mit Bus nach Hause

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Anwohnerinnen und Anwohner aus Untersülze stehen an einer Bushaltestelle.

Anwohnerinnen und Anwohner aus Untersülze wünschen sich eine bessere Bus-Anbindung.

Anwohner klagen über die Auswirkungen des neuen Busfahrplans in Lindlar.

Seit dem 11. Dezember gilt ein neuer Busfahrplan, der für Lindlar eine ganze Reihe von Veränderungen mit sich bringt. Doch das neue Liniennetz stößt nicht nur auf Zustimmung (wir berichteten).

In Lindlar-Untersülze wohnt Familie Schönfeld. Die 14-jährige Tochter besucht das Gymnasium Lindlar. Seit der Umstellung hält in Untersülze nur noch ein einziger Bus am Tag, morgens um 7.06 Uhr. Mit diesem Bus können die Schüler nach Lindlar hineinfahren. Zurück kommen sie nicht mehr.

Lindlar: Schülerinnen und Schüler sollen an viel befahrener Landstraße laufen

Vor der Umstellung fuhr der Bus der Linie 335 in Richtung Linde über die Kölner Straße und Altenlinde und von dort weiter über Untersülze. Seit der Umstellung fährt dieser Bus die Schwarzenbachstraße herunter und hält erst wieder in Schätzmühle. Entlang der viel befahrenen Landstraße 284 gibt es keinen Fußweg, in Höhe Untersülze gilt Tempo 100.

Auch die Haltestelle Altenlinde, die von der Ovag vorgeschlagen wird, ist aus Sicht der Anwohner keine wirkliche Alternative. „Es würde reichen, den Bus der Linie 335 wieder über Altenlinde zu navigieren, oder eine der beiden anderen Linien der 334 oder 332 die Schwarzenbachstraße herunterfahren zu lassen, um dann weiter in Richtung Hartegasse zu fahren“, so der Vorschlag von Mutter Viviane Schönfeld.

Oberberg: Ovag will Anliegen an Kreis weiterleiten

„Wir sind, was die Busverbindung angeht, schon seit Jahren nicht anspruchsvoll, aber wenn Schüler nach dem Unterricht nicht nach Hause kommen, dann ist für mich das Limit erreicht. Man sollte die Jugend erziehen, den nicht so komfortablen Bus anstatt des Mamataxis zu nehmen – aber wie, wenn kein Bus fährt?“

Viviane Schönfeld hat sich frühzeitig mit der Ovag in Verbindung gesetzt. „Es tut uns leid, dass sich durch die Angebotsänderungen im westlichen Oberberg für Ihren konkreten Fahrtanlass erneut keine Verbesserungen ergeben haben“, heißt es im Antwortschreiben des Busunternehmens.

Bei der Anpassung des Angebotes habe man die Pendlerdaten, die Auslastung der Busse und die Erfahrungen des Fahrpersonals berücksichtigt, heißt es weiter. Eine bessere Busversorgung für die überwiegende Mehrheit der Fahrgäste in Oberberg sei das Ziel, gleichzeitig wolle man ein Mobilitätsgrundangebot für alle Bürger aufrechterhalten. „Bei der Fahrplanerstellung wurde angestrebt, Benachteiligungen für einzelne Fahrgäste möglichst gering zu halten, jedoch kann dies bei Änderungen nie zu 100 Prozent gelingen“, so die Ovag.

Das Busunternehmen hat Familie Schönfeld versprochen, alle Anregungen an die Verkehrsplanung und die Fachabteilung des Kreises weiterzuleiten. Ob diese Anregungen auch berücksichtigt werden, steht noch nicht fest. Viviane Schönfeld hat die Ovag gebeten, sich mit den Betroffenen die Situation vor Ort anzusehen. Eine Antwort steht noch aus.


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