Nach der CoronapauseMit William Wahl wagt die Alte Drahtzieherei den Neuanfang

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William Wahl in der Alten Drahtzieherei.

William Wahl in der Alten Drahtzieherei.

  • Zum ersten Mal seit den Corona-Einschränkungen im März öffnete am Donnerstagabend die Alte Drahtzieherei in Wipperfürth wieder ihre Pforten für eine Kulturveranstaltung.
  • Zu Gast war William Wahl, bekannt als Mitglied der Kölner A-cappella-Truppe „Basta“, mit seinem Soloprogramm „Wahlgesänge“.

Wipperfürth – Gleich zu Beginn bekannte der Sänger, nach der langen Pause „sauaufgeregt“ zu sein. Doch seine Sorge, ob es ihm gelingen würde, alleine am Klavier vor einem Publikum mit Abstand die gewünschte intime Stimmung zu erzeugen, erwies sich als unbegründet.

Mit seiner Mischung aus musikalischem Können und viel Biss zog er die Besucher in seinen Bann. Plauderte an der Grenze der Wahrnehmbarkeit – ein Trick, wenn man will, dass die Leute zuhören – über die eigene Nettigkeit und den Zusammenhang zwischen Midlife-Crisis und SUVs, um im nächsten Moment mit Stimmgewalt über Junggesellinnenabschiede oder das Internet herzuziehen.

Musik, Comedy und ein wandelbarer Entertainer

Mit der gleichen Dynamik behandelte Wahl sein Instrument, auf glockengleiches Geklimper folgte kraftvolles Stakkato. Keinerlei Respekt zeigt der 46-jährige vor Reimen jeglicher Art, bei ihm folgt auf Claudia „ich klau die ja“, das muss man sich erstmal trauen. Die Besucher erlebten einen Abend, der viel bot. Musik, Comedy und einen wandelbaren Entertainer.

Jede Menge Comedy in der Drahte

Obwohl Veranstaltungen in geschlossenen Räumen unter Auflagen wieder möglich sind, drücken René Köhler von der Alten Drahtzieherei Sorgen. „Für uns beginnt die umsatzstarke Zeit ja eigentlich jetzt und da sind einfach ganz viele Events abgesagt worden“, so der Geschäftsführer.

Umso mehr freut er sich, noch mehr Comedy anbieten zu können. Am 20. September kommt Johannes Flöck in die Drahtzieherei, am 24. September David Kebekus und am 4. Oktober René Steinberg. Karten im Vorverkauf im Internet und der Bergischen Buchhandlung. www.alte-drahtzieherei.de

Möglich war die Veranstaltung, weil die Verantwortlichen der Drahtzieherei im engen Austausch mit der Stadt ein Hygienekonzept entwickelt haben. Hierbei verfolgt Geschäftsführer René Köhler verschiedene Ansätze. Grundsätzlich ist das Tragen von Masken beim Gehen und die Angabe von Kontaktdaten Pflicht. Bei größeren Veranstaltungen bis maximal 300 Personen werden die Plätze zugewiesen, um im Falle einer Infektion konkret nachvollziehen zu können, wer wo gesessen hat.

Arbeit an ganz neuen Ideen

Bei kleineren Veranstaltungen wie der am Donnerstagabend wird der Saal mit Abstand bestuhlt, es herrscht aber freie Platzwahl. Personen aus höchstens zwei Haushalten dürfen ihre Stühle dann zusammenschieben. Darüber hinaus sorgt eine Abluftanlage, die pro Stunde bis zu 14 000 Kubikmeter Luft bewegt für stetigen Austausch.

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Köhler arbeitet auch an ganz neuen Ideen, etwa der, Boxen für jeweils zehn Personen aufzustellen, die dann gemeinsam feiern können, ohne mit anderen Gästen in Kontakt zu kommen. „Wir wollen unseren eigenen Ansprüchen als Kulturzentrum der Stadt genügen, und wir wollen natürlich vor allem, dass sich die Menschen sicher fühlen und sicher sind“, so Köhler.

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