Natur in LindlarArchäobotanischer Garten im LVR-Freilichtmuseum angelegt

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Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Lindlar – Wer kennt heutzutage noch Erdbeermais, Violetten Lein oder Schwarzen Senf? Oder hat schon einmal von Emmer, Kapuzinergerste und Einkorn gehört? Vermutlich gibt es nicht mehr viele, die mit diesen leicht exotisch klingenden Namen etwas anfangen können. Und vor allem mit dem, was sich hinter den Namen verbirgt: alte Kultur- und Nutzpflanzen.

Ein Garten für die Vergessenen

Dem möchte das LVR-Freilichtmuseum Lindlar mit dem neu angelegten Archäobotanischen Schaugarten entgegenwirken. Neben Haus Hilden stehen in vier Parzellen alte, beinahe vergessene Getreidesorten, Hülsenfrüchte sowie Öl- und Faserpflanzen im Mittelpunkt und verdeutlichen die Geschichte und Vielfalt mitteleuropäischer Kultur- und Nutzpflanzen von der Steinzeit bis in die Moderne.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Auch heute noch bekannte Arten wie Dinkel, Roggen und Hafer finden sich dort, die im Unterschied zu den heutigen Hochleistungssorten zwar nicht so ertragreich, aber dafür weitaus robuster und widerstandsfähiger sind.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

„Ein großes Problem in der heutigen Landwirtschaft ist es, dass die Pflanzen durch die Massenproduktion viel kompakter stehen, dadurch deutlich anfälliger sind für Schädlings- und Pilzbefall und zur Bekämpfung dann großflächig Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden“, erklärt Stephan Hahn, der als wissenschaftlicher Volontär für Umweltgeschichte und Umweltpädagogik im LVR-Freilichtmuseum hauptverantwortlich für das Projekt ist.

Stark eingeschränkte Artenvielfalt

Dazu komme eine starke Überdüngung der Böden sowie die Tatsache, dass man aus den Pflanzen der modernen Hybridsorten kein samenfestes Saatgut mehr gewinnen könne, sondern es für jede Aussaat neu beschafft werden müsse. „Das Resultat ist eine stark eingeschränkte Artenvielfalt auf unseren Ackerflächen, auf denen nichts anderes mehr wächst als nur die jeweilige Nutzpflanze“, stellt der Archäobotaniker fest.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Alte Kultur- und Nutzpflanzen zeigt Stephan Hahn im archäobotanischen Garten an Haus Hilden (l.o.). Die alten Getreidesorten wachsen deutlich höher als moderne Züchtungen (o.r.). Eine Kornrade im Einkorn und Schwarzer Senf sind ebenfalls zu finden.

Der Schaugarten selbst besteht aus den vier Teilbereichen Wintergetreide, Sommergetreide, Hülsenfrüchte sowie Öl- und Faserpflanzen. Um zu verdeutlichen, dass die Felder in früheren Zeiten viel bunter waren als heute, wurden – in Zusammenarbeit mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft – zwischen den historischen Getreidesorten verschiedene gefährdete Ackerwildkräuter eingesät.

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Kornrade, Kornblume oder Klatschmohn leuchten nun farbenfroh zwischen den Ähren hervor und bieten Lebensraum für viele Insekten. Hauptziel des Projektes ist es, die Museumsbesucher durch die Präsentation und Veranschaulichung der natürlichen Vielfalt für die Bedeutung der Artenvielfalt und der nachhaltigen Landwirtschaft zu sensibilisieren, so Hahn.

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