Nebengebäude nicht nutzbarBrandschutzmängel in der Jugendherberge Lindlar

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In diesem Nebengebäude der Jugendherberge Lindlar werden oft Lehrer oder Sozialbetreuer untergebracht. Derzeit darf die Herberge das Gebäude wegen Brandschutzmängeln nicht benutzen. 

Lindlar – Im Rahmen einer „Wiederkehrenden bauaufsichtlichen Überprüfung“ der Lindlarer Jugendherberge durch Mitarbeiter der Feuerwehr und der Bauaufsicht des Oberbergischen Kreises (OBK), wurde im August festgestellt, dass einige Räume aus Brandschutzgründen derzeit nicht zur Nutzung im Herbergsbetrieb geeignet sind.

Wie Herbergsleiter Ludger Hanisch erklärt, handelt es sich dabei um ein, an das Hauptgebäude angrenzendes, ehemaliges Wohnhaus, in dem bei räumlichen Engpässen oftmals Lehrer oder Sozialbetreuer untergebracht wurden. „Das Problem ist, dass es für privates und gewerbliches Baurecht unterschiedliche Vorschriften gibt“, erklärt Hanisch. Das Nebengebäude entspreche als privates Wohnhaus allen Brandschutzanforderungen, aber eben nicht in Bezug auf einen Jugendherbergsbetrieb. Daher sei die gewerbliche Nutzung bis auf Weiteres untersagt.

Organisatorische Herausforderung für das Lindlarer Herbergsteam

„Die vorliegenden Brandschutzmaßnahmen reichen aktuell nicht aus, um in dem Gebäude eine Jugendherberge zu betreiben“, erklärt Iris Trespe von der Pressestelle des Oberbergischen Kreises nach Rücksprache mit dem Kreisbauamt. Für eine Genehmigung sei es erforderlich, dass der Betreiber der Jugendherberge so schnell wie möglich einen Bauantrag mit Brandschutzkonzept einreiche, die gewährte Frist endet am 20. November. Danach erfolge eine neuerliche Prüfung.

Ludger Hanisch ist zuversichtlich, dass die Bauexperten des Jugendherbergswerkes in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Bauaufsicht des Kreises eine Lösung finden, und die erforderlichen Auflagen erfüllt werden können. Organisatorisch bedeutet die aktuelle Situation eine Herausforderung für das Lindlarer Herbergsteam: „Die Räume waren eingeplant und fehlen uns natürlich, aber wir verfügen über ein gutes Netzwerk und bringen unsere Gäste alternativ in Hotels oder anderen Jugendherbergen unter“, so Herbergsleiter Hanisch.

Jugendherberge Morsbach wurde wegen Brandschutzmängeln bereits geschlossen

Beim Deutschen Jugendherbergswerk Landesverband Rheinland (DJH) bewertet man die Situation als nicht dramatisch . „Brandschauen finden regelmäßig statt, und die Ergebnisse nehmen wir sehr ernst“, betont DJH-Pressesprecherin Cathrin Arnemann. Fast immer werde bei Brandschauen etwas gefunden. Die Situation sei nicht mit der Jugendherberge in Morsbach vergleichbar – dort wurde die Herberge wegen schwerer Brandschutzmängel geschlossen. In Lindlar sei man jetzt in Gesprächen, auch mit dem Kreis. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten“, so Arnemann.

Eine Möglichkeit sei, das Nebengebäude zu sanieren. Es sei aber auch denkbar, das betreffende Gebäude erst einmal nicht anzupacken und im Haupthaus einige Zimmer umzubauen. Auf jeden Fall gehe es weiter. „Die Jugendherberge Lindlar läuft so gut und hat so stabile Zahlen, dass wir auch größere Investitionen vornehmen würden, sollte es nötig sein“, so die DJH-Sprecherin.   

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