Neue TransponderLindlar tauscht und verchipt 21.000 Mülltonnen

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Mitarbeiter der Firma Neuenhaus bei der Leerung in Herweg. Die Kürtener Firma hat den Zuschlag bei der europaweiten Ausschreibung erhalten.

Mitarbeiter der Firma Neuenhaus bei der Leerung in Herweg. Die Kürtener Firma hat den Zuschlag bei der europaweiten Ausschreibung erhalten.

Lindlar – In der Gemeinde stehen Mülltonnen, die haben teils 20 Jahre auf dem Buckel. „Das sieht man ihnen auch an“, sagt Kämmerin Cordula Ahlers. Die gute Nachricht: Die veralteten und teils reparaturbedürftigen Rest-, Bio- und Papiertonnen werden ausgetauscht. „Das passiert nicht von jetzt auf gleich, sondern nach und nach in den Bezirken“, erklärt die Kämmerin. In der Zeit von Ende August bis Ende Oktober wird der Austausch erfolgen.

„Zeitnah werden wir – auch mit Pressemitteilungen – bekanntgeben, welche Straßen oder Ortschaften dran sind und wie das Ganze genau abläuft“, sagt Ahlers. Die Gemeinde Lindlar weist die Bürger darauf hin, dass in diesem Zeitraum ein Behälterservice – also ein Austausch von Mülltonnen außerhalb der Reihe – nur eingeschränkt erfolgen könne. „Bitte stellen Sie alle nicht zwingend notwendigen Serviceaufträge bis zum Abschluss der Austauschaktion zurück“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Neuvergabe der Abfallentsorgung stand an

Der Austausch der Tonnen finde im Rahmen der Neuvergabe der Abfallentsorgung statt, die für den 1. Januar 2023 für Lindlar wieder anstand, sagt Cordula Ahlers. Der Vergabeauftrag war europaweit ausgeschrieben worden. Das ist den EU-Richtlinien geschuldet, die im Bereich Liefer- und Dienstleistungsaufträge einen Schwellenwert in Höhe von 215 000 Euro ansetzt.

Neu bei der Müllabfuhr

Das kann der Chip

Mit Hilfe des Transponders kann das Abfuhrunternehmen eine Tonne eindeutig einem bestimmten Grundstück zuordnen.

Die Müllabfuhr liest mit Hilfe des Chips die Information aus, ob die Mülltonne am Straßenrand auch ordnungsgemäß zur jeweiligen Entleerungstour angemeldet ist.

Persönlichen Daten der Anlieger werden auf dem Chip nicht gespeichert, nur ein Code, den allein die Abfallwirtschaft einem Kunden zuordnen kann.

Von außen ist der Transponder bei den neuen Lindlarer Tonnen übrigens nicht sichtbar. Anders als bei Tonnen, die erst später mit so einem Chip nachgerüstet werden.

Wird der überschritten, ist eine europaweite Ausschreibung erforderlich. In Lindlar wird sich allerdings nichts ändern: Der alte Entsorger bleibt, erklärt die Kämmerin. Die Firma Neuenhaus aus Kürten bekam erneut den Zuschlag und wird sich nach dem 1. Januar weiter um die Rest-, Bio- und Papierentsorgung kümmern. Das Unternehmen nimmt auch den Austausch der Tonnen vor.

Behälter bleiben in Volumen und Anzahl gleich

Die auszutauschenden Behälter entsprechen bei Volumen und bei der Anzahl eins zu eins der bisherigen Ausstattung der jeweiligen Haushalte. Neu ist hingegen, dass künftig jede Tonne mit einen Transponderchip versehen wird. „Damit wird jeder Behälter mit einer Codenummer registriert“, sagt Kämmerin Ahlers. Die Müllabfuhr ist mit einem entsprechenden Lesegerät ausgestattet.

Der Transponder ermöglicht eine eindeutige Zuordnung zum Grundstück und liest aus, ob die Mülltonne am Straßenrand auch ordnungsgemäß zur Entleerungstour angemeldet ist. Ansonsten wird sie nicht geleert und bleibt stehen. Wichtig: Der Transponder speichert keine persönlichen Daten, sondern nur die Code-Nummer, die allein die Abfallwirtschaft einem Kunden zuordnen kann.

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Von außen ist der Transponder – ein kleiner Computerchip – übrigens nicht sichtbar. „Auf der Innenseite der Kammleiste der Mülltonnen, also dort, wo der Deckel sich öffnet, sitzt ein Chipnest, eine kreisrunde Vertiefung, so groß wie eine Zwei-Euro-Münze“, erklärt Ralf Neuenhaus, Geschäftsführer der Firma Neuenhaus. Beim Kürtener Entsorgungsunternehmen rechnet man damit, dass die ersten neuen Tonnen in zwei Wochen geliefert werden. Die Auslieferung an die Haushalte soll dann Ende August beginnen.

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