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Olympische Spiele auf keltische ArtDie Highland-Games in Linde fordern Teamgeist

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Heuballen-Rollen und Birken-Slalom sind nur zwei der Disziplinen bei den Highland-Games.

Heuballen-Rollen und Birken-Slalom sind nur zwei der Disziplinen bei den Highland-Games.

Linde – Wenn Wikinger in sechs Metern Höhe am Stadionzaun rütteln, ausgewachsene Männer mit Schottenrock und viel Gebrüll Baumstämme bewegen und Heuballen über den Kunstrasen rollen, haben die Highland Games begonnen. Als Höhepunkt seiner Sportwoche ruft der SV Linde zur Olympiade der keltischen Art auf.

Schon mit dem Einzug auf den Platz in Frangenberg sind indirekt wertvolle Zähler zu gewinnen. Wer möglichst schottisch und martialisch wirkt – so das unter den sechs teilnehmenden Teams verbreitete Rezept – schüchtert seine Gegner schon derart ein, dass diese später Punkte liegenlassen. Die Familie Burger hat sich unter dem Kampfnamen „Mc Burger“ um Burgfräulein Sabine Burger-Biesenbach formiert. Ihre Kontrahenten tragen Fellmützen und laufen als „Mc Shawn, das Schaf“ auf.

Das Team Mc Volley holt den Gesamtsieg

Bereits Stammgast in der Linder Kampfarena ist die SPD Lindlar, die als „Labour Party“ im passenden knallrot-karierten Outfit an den Start geht. Den jüngsten, aber zahlenmäßig stärksten Clan stellen die Linder „Mc Volley“ Volleyballer, die überwiegend mit jungen Frauen ins Feld ziehen. Gleich bei der ersten Disziplin, dem Heuballenrollen, zahlt sich diese Überlegenheit aus. Beim Aufstellen der Rundballen gegen die Uhr dürfen nämlich alle Teammitglieder anpacken.

„Kraft, Schnelligkeit und natürlich Mut sind gefragt“, erklären die Organisatoren Andreas Schwarz und Stefan Sekul, während die Vorbereitungen für die zweite Runde laufen. Es gilt, Eichenholz-Stämme zu werfen. Zuvor schickt allerdings jedes Team ein Mitglied, das ein möglichst leichtes Holz per Augenmaß auswählt – Anfassen streng verboten. Die beiden Kölner Volleyball-Clans, die das Starterfeld als „Blockwürstchen“ komplettieren, beweisen ein gutes Schätzvermögen.

Auch Tauziehen stand auf dem Programm

Mit Trainer Wolfgang Wiedemeyer sind die elf- bis 17-jährigen Domstädter angereist, um am Folgetag am SV-Turnier anzutreten. Eine keltische Olympiade kommt ihnen zum Aufwärmen gerade recht. Minuten später liefert sich ihr Kapitän Nouri ein spannendes Weitwurf-Duell mit Enrico Burger von den Schafen. In der Gesamtwertung liegen die „Mc Volleys“ jetzt knapp vor der Konkurrenz.

Eine Verschnaufpause steht an, während die Band „Anduril“ den „Highland Commander“ anstimmt und die gut gelaunten Zuschauer auch sonst mit Tönen mit nordeuropäischem Einschlag unterhält. Stefan Sekul eilt bereits wieder über den Platz. Der Slalom mit den fünf Meter langen Birken muss abgesteckt werden. Und dann warten ja auch noch das Tauziehen und der etliche Kilogramm schwere Heusack auf die Athleten. Früh ins Bett kommen die bergischen Kelten jedenfalls noch lange nicht.

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Den Gesamtsieg der Highland Games 2019 holten die Volleyballer des SV Linde. „Mc Volley“ verwiesen „Mc Shawn, das Schaf“ auf den zweiten und das Team „Mc Burger“ auf den dritten Platz.

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