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Ordnungsausschuss LindlarNeuer Anlauf für ein Tempolimit auf der Sülztalstraße

Lesezeit 3 Minuten
Die Sülztalstraße beim Ab-zweig nach Hoffstadt.

Die Sülztalstraße beim Ab-zweig nach Hoffstadt.

Lindlar – Die Forderung nach einem Tempolimit an gefährlichen Stellen der Landstraße 284 im Lindlarer Teil des Sülztals ist alt. Neu ist nun der Ansatz, dem der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung zustimmte. Die CDU hatte einen Antrag dazu eingebracht . Erstes Ziel darin ist, dass zumindest von der Kreuzung zur Schwarzenbachstraße bis zum Abzweig nach Hoffstadt das Tempolimit von 100 auf 70 Stundenkilometer gesenkt wird.

Das Thema begleitet die Lindlarer Politik schon seit Jahrzehnten. Nun sollen im Rahmen des Antrags umfangreich Daten abgefragt werden, um die Begründung möglichst dicht zu machen, inklusive einem Blick über die Kreisgrenze.

Verdeckte Verkehrszählung soll helfen

Der Arbeitsauftrag ans Rathaus ist entsprechend umfangreich: Lindlars Beamte sollen in Gummersbach abfragen, wie viele Unfälle auf der Strecke geschehen sind, wie schwer und ob es konkrete Erkenntnisse gibt, wie schnell die Verkehrsteilnehmer im Bereich Schwarzenbach und Schätzmühle fahren. Dann soll es eine sogenannte verdeckte Verkehrszählung geben, um unverfälschte Daten zu bekommen.

Im Bergisch Gladbacher Kreishaus sollen die Lindlarer ebenfalls nach den Erfahrungen fragen, seitdem auf Overather Gebiet bereits Tempo 70 in den Kreuzungsbereichen gilt, am liebsten ebenfalls so detailliert aufgeschlüsselt wie möglich. Einen möglichst „effektiven, präventiven Schutz für alle Verkehrsteilnehmer“ sei das Ziel des neuen Ansatzes, betonte Sven Engelmann (CDU) im Ausschuss, die Tempolimits sollen aber auch verhältnismäßig sein.

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Die Krux, warum es keine schnelle Entscheidung gibt: Übergeordnete Behörden wie der Oberbergische Kreis entscheiden streng nach der Datenlage. Ist ein Unfall zum Beispiel auf einen Fahrfehler statt auf zu hohe Geschwindigkeit zurück zu führen, ist ein Tempolimit als mögliche Abhilfe vom Tisch. In Lindlar argumentiert die CDU nun, dass Fahrer, die mit 70 statt 100 durchs Tal brausen, auch bei Fahrfehlern besser geschützt seien.

Datenlage mit Messungen verbessern

Die anderen Fraktionen unterstützten den Vorstoß, am Ende fiel der Beschluss einstimmig. Die SPD-Fraktion plädierte dafür, weitere Punkte auf der Strecke in den Antrag aufzunehmen. Von„Hartegasse bis Obersteeg sollte man schauen, welche Stellen für eine Geschwindigkeitsreduzierung in Frage kommen“, so Wolfgang Mettgenberg und verwies auf einen Antrag seiner Fraktion von 2020, das Messgerät der Gemeinde auch an Punkten der L 284 zu postieren.

Im Verfahrensweg sah das Willi Schmitz (CDU) anders. Er trat dafür ein, „zumindest an einem Bereich die 70 zu kriegen“. Mit den Daten könnten dann später auch die anderen Punkte auf der Strecke im Sülztal angegangen werden.

Tempolimit an der Sülztalstraße

Immer wieder fordern in Lindlar Bürger und Politik, das Tempo auf Teilen der Landstraße 284 auf 70 Stundenkilometer zu begrenzen. Die folgende Chronologie ist längst nicht abschließend.

2021

Mit dem nun verabschiedeten Antrag soll zunächst die Kreuzung im Tal nahe Schätzmühle in den Fokus genommen werden.

2018

Die Gemeindeverwaltung legt der Politik ein Konzept vor, mit dem ein Tempolimit beim Straßenverkehrsamt begründet werden kann. Auf zwei Strecken mit drei Gefahrenpunkten soll Tempo 70 gelten: Neben Schätzmühle und dem Abzweig nach Hoffstadt ist das die Kreuzung Hommerich.

2016

wird zwischen Breun und Grünenberg das Tempolimit auf 70 gesenkt. Grund auch hier: Unfälle. Die Bürgerinitiative „Sichere Sülztalstraße“ fordert, das als Pilotversuch genehmigte Tempolimit bis Untereschbach auszuweiten, zumindest an den Punkten, an denen häufig Unfälle geschehen.

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