Pegelstand der WupperKünstliche Intelligenz soll bei Hochwasser im Bergischen warnen

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Hoher Pegelstand der Wupper am alten Turbinenhaus Wipperfürth.

Wipperfürth/Bergisches Land – Das Hochwasser im Juli vergangenen Jahres ist den Betroffenen an der Wupper und ihren Nebenflüssen noch gut in Erinnerung. Längst sind nicht alle Schäden behoben, manche Hilfe noch nicht ausgezahlt.

Um künftig die Anwohner im Wuppergebiet besser vor Hochwasserereignissen warnen zu können, ist jetzt ein Forschungsprojekt gestartet, berichtet der Wupperverband. Das Wuppergebiet soll zur Modellregion für ein gemeinsames Hochwasser-Warnsystem werden. Dazu haben sich Wupperverband, die Bergische Universität Wuppertal, die Firma Berger, die Kommunen Wuppertal, Solingen und Remscheid sowie die Bergische Industrie und Handelskammern IHK zusammengeschlossen.

Zahlreiche Sensoren und Vernetzung notwendig

Ziel sei es, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI), Auswertung der Messdaten und der Wetterdaten, die Pegelstände entlang der Wupper vorherzusagen. Die Prognosen sollen kurzfristig erfolgen können, von mehreren Stunden bis zu 90 Minuten. So könnte dann etwa per App oder Durchsage kurzfristig die Bevölkerung vor Ort gewarnt werden.

Lernende Technik

Künstliche Intelligenz (KI), also selbstlernende Computerprogramme, die vor Katastrophen warnen, werden bundesweit erforscht. So fördert zum Beispiel das Bundesministerium für Bildung und Forschung gezielt deutschlandweit Projekte zum Thema „Künstliche Intelligenz in der zivilen Sicherheitsforschung“.

Neben Frühwarnsystemen sollen auch Systeme entwickelt werden, die im Katastrophenfall Daten für den Katastrophenschutz bereit stellen. Dafür werden zum Beispiel Satellitendaten und Drohnenbilder aufgenommen und ausgewertet, führt das Ministerium in einer Mitteilung zu den aktuellen Projekten aus.

Um die dafür notwendigen Daten zu erhalten, sind zahlreiche Sensoren und eine Vernetzung der Akteure erforderlich. Das vorhandene Pegel- und Niederschlagsmessnetz sowie die hydrologischen und hydraulischen Modelle des Wupperverbandes sollen um Prognosetools ergänzt werden. Nicht nur die Wupper, von der Quelle bis zur Mündung, auch die wichtigen Nebenflüsse sollen in das System integriert und mit entsprechender Messtechnik versehen werden. Die gesammelten Pegeldaten und Niederschlagsdaten werden durch den Lehrstuhl für Technologien und Management der Digitalen Transformation der Bergischen Universität per Künstlicher Intelligenz analysiert.

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Mit dem Forschungsprojekt soll ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Hochwasser-Warnsystem 4.0 gegangen werden, so der Wupperverband. Man sei mit den drei Städten gestartet, um den Aufwand für einen Projektantrag im Rahmen zu halten und zeitnah auf den Weg zu bringen, begründet der Wupperverband die Frage, warum nicht auch die Kommunen am Oberlauf der Wupper mit einbezogen wurden. Daten vom Oberlauf des Flusses werden auf jeden Fall erhoben und in das System eingespeist. „Wenn der Ansatz erfolgversprechend ist, werden wir das Modell auch auf die anderen Städte und Gemeinden übertragen und auch die Städte direkt beteiligen“, verspricht der Wupperverband.

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