Renngemeinschaft Oberberg3. Moto-Classic startet Rallye in Thier

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Eine alte „Schwingen-BMW“ unterwegs bei der Rallye „Moto Classic“ auf einer kleinen oberbergischen Straße.

Eine alte „Schwingen-BMW“ unterwegs bei der Rallye „Moto Classic“ auf einer kleinen oberbergischen Straße.

Wipperfürth-Thier – Das Oberbergische ist landschaftlich reizvoll und bietet viele Kurven, gerade richtig für die besonderen Motorräder der 3. Moto-Classic, die von der Renngemeinschaft Oberberg veranstaltet wurden. An den Start gingen Maschinen von der Vorkriegszeit bis hin zu den Neunzigern, die bei angenehmen Sommertemperaturen ausgeführt werden wollten.

Am Samstagvormittag ging es los für die 45 Fahrerinnen und Fahrer in Thier auf dem Dorfplatz. Dort wartete die erste Prüfung des Wettbewerbs, bei der es galt, die Lichtschranke innerhalb von viereinhalb Sekunden zu passieren. Quadrat, Dreieck und Kreis zeigten den Fahrern auf den Etappen von rund zwei Stunden stets an, ob sie links, geradeaus oder rechts fahren mussten. Es ging durch Straßen und Sträßchen zwischen Marienheide, Gummersbach, Engelskirchen und Lindlar. Aufgeteilt in zwei Etappen über 120 Kilometer, mit dem Ziel, wieder in Thier auf dem Dorfplatz anzukommen.

Im Zeitrahmen bleiben, den richtigen Weg finden

Im Minutenabstand starteten die Maschinen. Bei der Rallye geht es einerseits darum, den richtigen Weg zu finden, andererseits, den Zeitrahmen einzuhalten. So unterschiedlich wie die Fahrer waren, auch altersmäßig, waren es auch ihre Maschinen.

Mit seiner Bismarck-Maschine aus dem Jahre 1949 und einem Lebensalter von 76 Jahren zählten Fahrer Lothar Kasper aus Hagen und sein Krad zu den wohl gesetztesten Semestern auf der Strecke. Zudem konnte sich das Motorrad heimisch fühlen auf den Wegen, denn die Werkstatt, in der es einst gefertigt worden war, befand sich in Radevormwald, wo sie auch heute, wenn Kasper nicht damit ausfährt, im Museum zuhause ist.

Bevor die Maschine in bekannte Gefilde zurückkehrte, war die Bismarck LM 98 in der Lüneburger Heide in einer Scheune untergebracht, wo Kasper sie vor rund zwölf, dreizehn Jahren entdeckte und kaufte. „Wir haben sie dann restauriert. Sie ist nach wie vor rostig, aber das ist ihre Patina und wir lassen das so, das haben wir direkt entschieden“, erinnert er sich. Nur einen Überzug mit Klarlack hat er seinem Oldtimer spendiert.

Kameradschaft auf der Strecke

Den Pokal gewinnen kann der 76-Jährige mit seiner Zweieinhalb-PS-Dame nicht, das ist ihm bewusst, aber es gehe ihm sowieso um den Spaß an den Ausfahrten, an denen er regelmäßig teilnimmt.

Im Motorsport gehe es sehr kameradschaftlich zu. „Auf der Strecke musste ich anhalten und etwas schrauben, sofort hatte ich Hilfe von anderen Fahrern, die ihr Werkzeug ausgepackt haben und mir behilflich waren“, erzählt Kasper.

Und schon konnte es weitergehen, hinter jedem Berg, hinter jeder Kurve ein anderer Blick in die Landschaft, vorbei an Höfen und kleinen Häuschen zu Stempelkontrollen und Gleichmäßigkeitsprüfungen. Immer wieder war etwas zu entdecken, auch nicht uninteressant für die Teilnehmer, die aus ganz anderen Teilen Deutschlands kommen, wie beispielsweise aus dem flachen Norden.

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Den Wettbewerb für sich entscheiden konnten letztendlich Jens und Oskar Lorenzen aus Sankt  Augustin mit ihren Vespas aus den Jahren 1975 und 1976. Kasper und seine Bismarck erreichten am Ende einen gemütlichen 32. Platz. Die älteste Maschine, eine Terrot PUO von 1939, landete mit Fahrer Michael Mayer aus Frankfurt auf dem 15. Platz

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