Vital-Quartier in LindlarAbrissarbeiten am Herz-Jesu-Krankenhaus gehen voran

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Das Bettenhaus des ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhauses wird entkernt.

Das Bettenhaus des ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhauses wird entkernt.

Lindlar – Die Abbrucharbeiten am ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhaus Lindlar sind unübersehbar. Wie berichtet, hat die HKM-Projektgesellschaft aus Leverkusen die Immobilie und das 1,5 Hektar große Grundstück von den Katholischen Kliniken gekauft – für das „Vital-Quartier“, sollen über 24 Millionen Euro investieret werden.

Mitte September hatte der neue Eigentümer seine Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt, kurz darauf rückten die Bagger an. Wie HKM in einer Presseerklärung mitteilte, liegen jetzt auch die Baugenehmigungen für den ersten bis dritten Bauabschnitt vor. „Das ist für uns ein Meilenstein“, erklärte Dirk Gerbrand Geschäftsführer der HKM-Projektgesellschaft I, die das Vital-Quartier umsetzt. Die Abrissgenehmigungen seien bereits im Sommer erteilt worden.

Vital-Quartier

Das Projekt besteht aus vier Bauabschnitten. Abschnitt 1 umfasst eine Erweiterung des Ärztehauses, im zweiten Abschnitt 2 wird die alte Intensivstation für Wohnen und Gewerbe umgebaut. Im dritten Abschnitt entstehen im Bettenhaus 30 barrierearme Wohungen für betreutes Wohnen, Bauabschnitt 4 sieht 45 neue Eigentumswohnungen vor.

Für die ersten beiden Bauabschnitte haben die Ausbauarbeiten begonnen. Das Funktionsgebäude auf der rückwärtigen Seite des Hauptflügels wurde abgebrochen. Abschnitt 1 sieht eine Erweiterung des Ärztehauses um rund 2000 Quadratmeter Nutzfläche vor, dafür wird ein Teil des alten Krankenhaus-Hauptgebäudes dem Ärztehaus angegliedert. Der dort angrenzende Krankenhausflügel ist komplett entkernt, noch in diesem Jahr sollen neue Fenster eingebaut werden.

Abschnitt zwei sieht einen Umbau des Gebäudes vor, in dem bislang die Intensivstation untergebracht war. Auch dieses Gebäude, so Gerbrand, sei bereits komplett entkernt. Die Lebenshilfe Service Bergisches Land hat dort eine große Wohnung von der HKM gekauft, um im Obergeschoss eine Wohngemeinschaft für Menschen mit geistiger Behinderung unterzubringen. Derzeit leben sechs Bewohner in der Wohngemeinschaft. Zunächst waren sie im Bettenhaus untergebracht, als dort die Bauarbeiten begonnen haben, zog die Lebenshilfe-WG übergangsweise in die ehemalige Geriatrische Tagesklinik um. „Unsere Bewohner und unserer Mitarbeiter sind damit sehr zufrieden“, heißt es seitens der Lebenshilfe.

Noch steht nicht fest, wie die unteren Etagen genutzt werden. „Wir haben uns sowohl eine Wohnnutzung – etwa für Micro-Apartments – genehmigen lassen, als auch eine gewerbliche Nutzung“, erklärt Gerbrand.

Auch für den dritten Bauabschnitt des Vital-Quartiers, der bis 2020 umgesetzt werden soll, hat die Entkernung des Bettenhauses an der Hauptstraße begonnen. Dort sollen 30 barrierearme Mietwohnungen für betreutes Wohnen im Alter entstehen. Die Mietwohnungen werden von der Carpe Diem GBS in Wermelskirchen vermarktet, die in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen und Niedersachsen Senioren-Wohnanlagen betreibt. Die Bewohner können sich je nach Bedarf Extras wie ambulante Pflege, Hauswirtschaftshilfe und Wäscheservice hinzubuchen. Die Wohnungen sind zwischen 59 und 88 Quadratmeter groß, sie sollen 13,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter kosten. Außerdem sollen im gleichen Gebäudetrakt eine Tagespflege mit 17 Plätzen, zwei Senioren-Wohngemeinschaften – vorrangig für Demenz-Patienten – sowie ein Restaurant Platz finden.

„Das Interesse an den Wohnungen ist sehr gut“, sagt Carpe-Diem-Geschäftsführer Martin Niggehoff. Vergangene Woche fand in Lindlar eine erste Informationsveranstaltung für die Interessenten statt, weitere Veranstaltungen sollen künftig jeden Monat folgen.

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Für den vierten Bauabschnitt, der einen Neubau mit 45 Eigentumswohnungen vorsieht, hat das Architekturbüro Skandella verschiedene Planvarianten ausgearbeitet. „Die werden wir uns jetzt genauer ansehen und dann entscheiden“, so Gerbrand. Auch für diese Wohnungen sei das Interesse groß, berichtet der Projektmanager.

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