Wald in Not4400 neue Laubbäume im „Dreiländereck“ angepflanzt

Lesezeit 2 Minuten
Das Luftbild zeigt das Areal bei Siebenthurm, in der Nähe von Bengelshagen, wo aufgeforstet wurde.

Das Luftbild zeigt das Areal bei Siebenthurm, in der Nähe von Bengelshagen, wo aufgeforstet wurde.

Wipperfürth/Lindlar – In einem Modellprojekt im „Dreiländereck“ Wipperfürth, Lindlar, Marienheide hat der Rotary-Club Rotary Club Wipperfürth-Lindlar/Romerike Berge 10 000 Euro für die Wiederaufforstung gespendet.

Im Oberbergischen Kreis sind vor allem die weit verbreiteten Fichten-Monokulturen stark vom Klimawandel betroffen. Durch die zunehmend trockeneren Sommer reiche für den Fichten-Baumbestand das Wasser nicht mehr. Dazu komme ein extremer Befall durch Borkenkäfer, so dass die Fichten-Wälder beschleunigt absterben und abgeholzt werden müssen, so die Rotarier in einer Pressemitteilung.

Schnelle, aber nachhaltige Wiederaufforstung

Der Rotary-Club wollte eine schnelle, aber nachhaltige Wiederaufforstung unterstützten. Deshalb habe man mit Revierleiter Michael Woesler vom Regionalforstamt Bergisches Land eine Modellfläche gesucht und überlegt, wie eine Wiederaufforstung klimastabil aussehen könne. Mit Günter Dieck, dem ehemaligen Leiter des Regionalforstamtes Bergisches Land, sei der Plan entwickelt worden, eine standortspezifische Mischwald-Bepflanzung aus Laubbaumarten vorzunehmen.

Alles zum Thema Bergisches Land

Das könnte Sie auch interessieren:

Diesen Plan habe man jetzt in die Tat umgesetzt. Es wurden rund 2000 Traubeneichen in einer sogenannten Klumpenpflanzung gesetzt. Dazu wurden auch rund 2400 Baumhasel-Schösslinge auf dem rund 1,2 Hektar großen Areal, im Siebenthurm, in der Nähe von Bengelshagen, in die Erde gebracht. Zwischen den Traubeneichenfeldern und denen der Baumhasel wurden bewusst Flächen frei gelassen, die offen für frei heranfliegende Samen sind. So würden künstliche und natürliche Verjüngung miteinander verbunden, heißt es in der Presseerklärung.

Pflanzen- und Tierwelten im direkten Vergleich

Das Projekt sei zudem besonders interessant, weil durch das direkte Nebeneinander von abgeholzter Fläche und Dürrständerfläche, der Aufwuchs der Pflanzen und die Neuansiedlung von Pflanzen, aber auch Veränderungen in der Tierwelt im direkten Vergleich beobachtet werden könnten.

Davon sollen auch Schülerinnen und Schüler profitieren, denn es ist geplant, dass Schulen diese Fläche als Lernfläche kontrolliert unter Begleitung nutzen können. Sie erhielten durch dieses Aufforstungsprojekt die Möglichkeit, sich besonders intensiv mit der komplexen Thematik der Mischwaldwiederaufforstung auseinanderzusetzen, betonten die Rotarier. Die Wichtigkeit von Erhaltungs- und Renaturierungsmaßnahmen mit Blick auf nachhaltige Nutzung und die Bedeutung von Biodiversität könne durch ein solches Projekt direkt erfahrbar gemacht werden. (lz)

Rundschau abonnieren