Wiederaufforstung von GemeindeflächenDiskussion im Lindlarer Umweltausschuss

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Zu den Flächen, die wieder aufgeforstet werden sollen, zählt auch das Areal an der Schwarzenbachstraße in Lindlar.

Zu den Flächen, die wieder aufgeforstet werden sollen, zählt auch das Areal an der Schwarzenbachstraße in Lindlar.

Lindlar – Der Borkenkäfer hat auch auf Waldflächen zugeschlagen, die der Gemeinde Lindlar gehören – so wie zum Beispiel am Steimel. Die Hangfläche in Heiligenhoven soll wie andere betroffene Flächen wieder aufgeforstet und verjüngt werden. Über das „Wie“ wurde im Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt sehr kontrovers diskutiert.

Die Verwaltung war auf Antrag der SPD beauftragt worden, ein ganzheitliches Konzept zur Wiederaufforstung zu entwickeln. Pascal Röhrig, Sachbearbeiter der Gemeinde für Umweltschutz, hat selbst Forstwirtschaft studiert. Gemeinsam mit Försterin Anna-Maria Kamp vom Landesbetrieb Wald und Holz hat er Pläne zur Aufforstung für die gemeindeeigenen Flächen erarbeitet.

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Zum einen soll so der Waldboden vor Erosion geschützt werden, zum anderen soll der Wald aber auch der Erholung dienen, außerdem zur Produktion von Bau- und Konstruktionsholz. Florian Schöllnhammer (Grüne), der für die Biologische Station Oberberg arbeitet, kritisierte das Konzept. Vor allem die Anpflanzung von nicht heimischen Baumarten wie der Douglasie sei kritisch zu sehen, weil sie nicht in das Ökosystem passe. Er schlug vor, die kahl geschlagenen Flächen sich natürlich entwickeln zu lassen. Der Landesbetrieb Wald und Holz sei zudem zu stark auf wirtschaftliche Interessen fokussiert, so Schöllnhammer.

Aus der CDU kam massiver Widerspruch. „Wir können die Flächen nicht sich selbst überlassen, dann haben wir bald überall nur Brombeerranken und Adlerfarn“, hieß es. Und die würden, anders als Bäume, kein klimaschädliches Kohlendioxid binden. „Der Landesbetrieb Wald und Holz setzt nicht nur auf wirtschaftliche Interessen“, betonten Willi Schmitz (CDU) und Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Nach langer Diskussion einigte sich der Ausschuss auf einen Kompromiss.

Der Beschluss im Wortlaut

Die Verwaltung wird beauftragt die gemeindlichen Kahlflächen nach dem erarbeiteten Plan aufzuforsten:

1. Aufforstung des Steimel teilweise durch Naturverjüngung und in großen Teilen durch Pflanzung mit Gatterbau – die geschätzten Kosten im Jahr 2021 liegen bei rund 14.000 Euro. Zur Aufforstung sollen nur einheimische Baumarten verwendet werden, wenn möglich, soll die Planung eines Bürgerwaldes berücksichtigt werden.

2. Aufforstung Falkenhof durch Naturverjüngung und eventuell ergänzende Pflanzungen in den kommenden fünf Jahren.

3. Aufforstung zwischen Radweg und Schwarzenbachstraße durch Pflanzung im Gatter mit ausgeprägter Waldrandgestaltung – die geschätzten Kosten im Jahr 2021 liegen bei 7000 Euro.

4. Aufforstung im Dillensiefen durch Naturverjüngung – eventuell ergänzende Pflanzung in den kommenden fünf Jahren.

5. Aufforstung des Peffekover Holz durch Naturverjüngung und eventuell zusätzliche Pflanzungen.

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