WipperfürthAusschuss diskutiert über 23 abgelehnte Erstklässler

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Symbolbild

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Wipperfürth – 199 i-Dötzchen sollen im Sommer 2022 in Wipperfürth eingeschult werden. Doch nicht alle werden die Schule besuchen können, die ihre Eltern ausgesucht haben. Nachdem das Aufnahmeverfahren abgeschlossen ist, steht fest, dass die Grundschule Mühlenberg 14 angemeldete Kinder ablehnen muss, die Grundschule in Kreuzberg neun Schüler. Beide Schulen bilden zusammen den Grundschulverbund Nikolausschule. Zu den 199 Schülern kommen voraussichtlich noch sieben weitere Erstklässler, für die bislang noch keine Anmeldung vorliegt.

Diese Kriterien gelten für die Grundschul-Auswahl

Bei der Entscheidung, welches Kind aufgenommen und welches abgelehnt wird, müssen sich die Schulen an festgelegte Aufnahmekriterien halten.

Laut Ausbildungsordnung Grundschule hat jedes Kind Anspruch auf einen Platz an der nächstgelegenen Grundschule der gewünschten Schulart, also ob Gemeinschaftsgrundschule oder eine konfessionsgebundene Schule.

1. Geschwisterkinder besuchen bereits die Schule.

2. Der Schulweg in puncto Sicherheit, Dauer etc. wird gewichtet.

3. Ein Kindergarten in Schulnähe wurde besucht.

4. Geschlechter Ein ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen.

5. Sprachen Ausgewogenes Verhältnis der jeweiligen Herkunftssprachen.

Die Reihenfolge der Kriterien wurde vor der Anmeldung bereits festgelegt, sie ist damit bindend.„Die Schulleitung ist jetzt dabei, die Kriterien zu prüfen, das ist sehr aufwendig“, erklärte Lars Schreckegast, der Leiter des Schulamtes der Stadt im Ausschuss.

Im Ausschuss für Schule und Soziales wurde über das Thema diskutiert. In seiner vorigen Sitzung Ende September hatte der Ausschuss beschlossen, die Zahl der Neuanmeldungen an den einzelnen Schulen zu begrenzen, um eine ausgewogene Schullandschaft sicherzustellen und eine möglichst gleichmäßige Klassenstärke von 23 bis 25 Schülerinnen und Schüler für die neun Eingangsklassen zu erreichen. Zudem soll die stark nachgefragte Übermittag-Betreuung an den Grundschulen Mühlenberg und St. Antonius dadurch ein wenig entlastet werden.

„Ich habe die Erwartung, dass sich die Schulen um abgelehnte Eltern besonders bemühen"

Das Problem: Für die einzügige Grundschule Kreuzberg liegen aktuell 34 Neuanmeldungen vor, für die zweizügige Grundschule Mühlenberg 60 Anmeldungen. Die Evangelische Grundschule Albert Schweitzer zählt dagegen nur 13 künftige i-Dötzchen, die Katholische Grundschule Agathaberg 17.

Spätestens bis zum 15. Januar müssen die Eltern informiert werden, ob ihr Kind angenommen oder abgelehnt wurde. Alle Eltern, die nicht schon ein Geschwisterkind im Grundschulverbund Nikolausschule haben, mussten eine zweite Schule als Alternative angeben. „Das ist zumeist die Grundschule St. Antonius, sie könnte noch bis zu 14 weitere Erstklässler aufnehmen“, so Schreckegast im Gespräch mit unserer Zeitung.

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„Der Reglementierungsbeschluss ist nicht in Stein gemeißelt, sondern gilt zunächst nur für ein Jahr“, sagte der Schulausschussvorsitzende Frank Mederlet. Dass Kinder von einer Schule abgelehnt werden, kam auch schon in der Vergangenheit vor – aber nicht in so großer Zahl. „Ich habe die Erwartung, dass sich die Schulen um abgelehnte Eltern besonders bemühen und das Konzept einer anderen Schule als Alternative besonders erläutern“, so Regina Billstein (SPD).

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