Umbau auf EisDas geplante Hospiz in Wipperfürth braucht einen neuen Partner

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Es ist die Villa Sander in Wipperfürth zu sehen.

Der Umbau der Villa Sander in ein Hospiz wird zunächst auf Eis gelegt.

Nachdem die EWK-Stiftung Gespräche mit dem Ältestenrat abgesagt hat, liegt der Umbau der Villa Sander zunächst auf Eis.

Ende Januar wollte sich der Ältestenrat des Wipperfürther Stadtrates –dort sind alle Fraktionen vertreten – mit dem Vorstand der Eugen-Wolfrich-Kersting-Stiftung treffen. Dabei sollte es um den aktuellen Sachstand zum geplanten Hospiz in der ehemaligen Villa Sandner gehen.

Doch die EWK-Stiftung soll dieses vereinbarte Gespräch abgesagt haben, ohne Angaben von Gründen. Das haben mehrere Ratsmitglieder unserer Zeitung bestätigt. Wie berichtet, hatte die Stiftung Mitte Januar mitgeteilt, die Hospizpläne aus Kostengründen ruhen zu lassen.

Es werde weiterhin versucht eine Lösung zu finden

„Die CDU Wipperfürth ist selbstverständlich weiterhin sehr stark interessiert, ein Hospiz in Wipperfürth zu bekommen. Mit der EWK-Stiftung werden wir weiterhin versuchen eine Lösung zu finden, wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben“, so Sascha Blank, der neue Fraktionsvorsitzende der CDU.

„Alternativen zu finden, sollte die EWK-Stiftung endgültig aussteigen wollen, haben höchste Priorität“, betont Blank. Ein möglicher Partner für ein Hospiz könnten zum Beispiel die Johanniter sein, die in Wiehl bereits ein Hospiz betreiben.

Gespräch mit Anne Loth bleibt ohne Ergebnis

Bürgermeisterin Anne Loth hat sich vor wenigen Tagen mit Vertretern des Vorstands und des Kuratoriums der EWK-Stiftung zu einem Gespräch getroffen. „Mir wurde mitgeteilt, dass man aufgrund der hohen Kosten Abstand von den Plänen für dem Umbau der Villa Sandner in ein Hospiz genommen hat“, so Loth.

Es gebe aber weiterhin großen Bedarf für ein Hospiz in Wipperfürth, deshalb werde die Stadt auch mit anderen Interessenten Gespräche führen. „Die EWK-Stiftung hat fünf Jahre lang laviert, Frau Loth hat sich sehr für ein Hospiz in der Villa Sandner eingesetzt“, sagt SPD-Fraktionschef Frank Mederlet.

Eventuell Hospiz mithilfe von Drittmitteln umsetzen

Doch leider seien diese Bemühungen ohne Erfolg geblieben. Die Stadt müsse nun gucken, ob und wie sich ein Hospiz mithilfe von Drittmitteln umsetzen lasse, zusammen mit dem Oberbergischen Kreis.

„Die Politik hat im Umgang mit der EWK-Stiftung viel Geduld bewiesen“, sagt Christoph Goller, Fraktionschef der Wipperfürther Grünen. Deshalb sei es nun an der Zeit, nach einem alternativen Träger für ein Hospiz und anderen räumlichen Möglichkeiten zu suchen.

Bedarf für ein Hospiz in Wipperfürth enorm groß

„Das wird nicht einfach zu lösen sein“, so Goller. Auch Klaus Felderhoff, Fraktionsvorsitzender der UWG, will Alternativen zur EWK-Stiftung prüfen lassen, um ein Hospiz in der Hansestadt umsetzen zu können. Von einer „verpassten Chance“ spricht Franz Josef Flosbach, der Fraktionsvorsitzende der FDP Wipperfürth.

Der Bedarf für ein Hospiz in Wipperfürth sei enorm groß. Eine substanzielle Änderung der Rahmenbedingungen – wie die Unterschutzstellung der Villa Sandner – bedeute für den Investor erhebliche finanzielle Auswirkungen.

Zumal es sich bei der EWK-Stiftung um gemeinnützige Stiftung handele, für die besondere Regeln des Steuerrechts gelten würden. Statt die Villa unter Denkmalschutz zu stellen, hätte es aus Flosbachs Sicht genügt, nur die Fassade der Villa zu erhalten. „Die EWK-Stiftung ist ein Segen für die Stadt Wipperfürth“, betont Flosbach.

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