ProtestbewegungAktivisten blockieren neue Straße zu Braunkohletagebau
Erkelenz – Aktivisten blockieren seit Montagmorgen die Baustelle für eine neue Straße am Braunkohletagebau Garzweiler. „Wir wollen ein Zeichen setzen für den Erhalt der von Umsiedlung bedrohten Dörfer um den Tagebau“, sagte David Dresen, Sprecher des Bündnisses „Alle Dörfer bleiben“.
Das könnte Sie auch interessieren:
Am Vormittag sagte eine Polizeisprecherin, bislang sei es friedlich geblieben. Man plane vorerst nicht, die Blockade aufzulösen. Die nach Schätzungen der Polizei etwa 40 Aktivisten hätten ihre bis zum Abend geplante Aktion zuvor angemeldet. Die Initiatoren sprachen am Vormittag von mindestens 50 Teilnehmern. Als Protest wollten sie Bäume auf der Baustelle pflanzen.
Alles zum Thema RWE
- Braunkohle-Aus Zwölf Blöcke im Rheinischen Revier seit 2020 abgeschaltet
- Wegen Braunkohle umgesiedelt Manheimer feiern – Manheim-neu ist nun auch offiziell Geschichte
- Leihgabe des 1. FC Köln Marvin Obuz sorgt bei Rot-Weiss Essen für Furore
- Hunderte Arbeitsplätze für Region Microsoft will riesige Rechenzentren in Bedburg und Bergheim bauen
- „Was haben sie zu verbergen?“ FDP will Auskünfte über RWE-Verhandlungen zum Kohleausstieg 2030
- Hochwasserschutz Planungen für das Baugebiet Ammerstraße in Frechen wurden überarbeitet
- Braunkohleausstieg RWE plant weitere Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm in Hürth
Alte Straße soll Tagebau weichen
Der Energiekonzern RWE plant die neue Straße als Ersatz für eine andere, die in den kommenden Jahren zusammen mit den Ortschaften Keyenberg und Kuckum dem Tagebau weichen soll. In der vergangenen Woche hätten Vorarbeiten begonnen, sagte ein RWE-Sprecher. Diese seien am Montag wegen des Protests ausgesetzt worden.
David Dresen von „Alle Dörfer bleiben“ nannte den Baubeginn „reine Schikane“, da noch gar nicht klar sei, ob die Dörfer und mit ihnen die alte Verbindung überhaupt abgebaggert werden müssten. „RWE schafft hier vorzeitig Fakten“, sagte er. Der RWE-Sprecher dagegen sagte: „Der Bau ist notwendig, damit die Straße rechtzeitig fertig wird.“ Der Konzern hält an den geplanten Umsiedlungen der Dörfer fest.