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Martinsmarkt RuppichterothPfadfinder organisieren 38 Stände

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Die fünf syrischen Flüchtlinge versuchten sich bei Sandra Buchheim im Marktgeschäft.

Die fünf syrischen Flüchtlinge versuchten sich bei Sandra Buchheim im Marktgeschäft.

Ruppichteroth – Es knubbelte sich in und um das kleine Ruppichterother Dorf Fußhollen. Mit Einbahnstraßen-Regelungen und Halteverbotsschildern an den engen Straßen rückten die Macher des Martinsmarktes, die Winterscheider Pfadfinder, dem Verkehr zu Leibe.

Seit zwanzig Jahren gibt es die urig-gemütliche Veranstaltung mit ihrem familiären Anstrich, und Jahr für Jahr wächst der Zuspruch. 38 Stände säumten am Sonntag die Dorfstraße, viele waren in eigens aufgebauten Zelten untergebracht, wo schon am Vormittag mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Mario Loskill der Interessentenstrom anwuchs.

Syrische Flüchtlinge stellen sich vor und erzählen

Mit dabei erstmals die syrischen Flüchtlinge Bilal, Mhmud, Bisher, Abdul und Nedal, die in einem Zelt an einer Fotowand das Gestern und Heute, ihre syrische Heimat und ihre derzeitige in Winterscheid vorstellten. Viele Menschen verharrten vor den Steckbriefen, auf denen das Quintett von seiner abenteuerlichen und teils lebensgefährlichen Flucht erzählte.

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Stolz klingt bei jedem durch im Kapitel „Mein Stand heute“. Etwa beim 22-jährigen Bisher, der von seinem Sprachkurs in Winterscheid und einem zweiten mit höherem Level in Ruppichteroth berichtet und der jetzt einen Integrationskurs in Siegburg gefunden hat. Bishers Ziel in Deutschland: Einen hohen Deutschlevel erreichen, Ausbildung und Studium im Bereich Fitness.

Wie im April beim „Kennenlernfest“ wurden die Syrer von Sandra Marberger, Dennis Preuß und dem Pfadfinderteam betreut. Gemeinsam erstellten sie Buttons, auf denen die Namen des Besuchers in deutscher und arabischer Schrift verewigt wurden.

Zahlreiche Stände

Freilich interessierte sich das Quintett für das Marktangebot, in Sandra Buchheims Stand versuchten sie sich kurz im Marktgeschäft und priesen die schönen Holzarbeiten an. Holz wurde in vielen Variationen in Fußhollen angeboten, etwa beim Windecker Wilfried Koch, der aufwendige Schwibbögen gefertigt hatte.

Erik Pauly, waschechter Döörper, also Ruppichterother, war aus seiner Wahlheimat Hamburg angereist und bot seine Glaskugel-Landschaften und -krippen an, darunter heimatliche Szenen mit dem verschneiten Winterscheid. Selbstgestricktes gab es bei Elvira Mengede, die zusätzlich mit einem Bücherflohmarkt aufwartete. Bei den Jung-Pfadfindern fanden selbst gebackene Plätzchen reißenden Absatz, Marmeladen gehörten zum Marktangebot, Räucherfisch und Weihnachtsschmuck.

Für die Stärkung zwischendurch oder für die Komplettmahlzeit und den Nachmittagskaffee standen gab es mehrere Quellen, etwa in der Cafeteria oder am Rievkoche-Stand. Die Pänz konnten auf der Eisenbahn mitfahren und standen später beim Martinszug durchs romantische Dörfchen im Mittelpunkt.

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