Rhein-Berg – Mit einem Handscanner steht Henry Fiedler an der Zufahrt zum Impf-Drive-in, den die Feuerwehr Bergisch Gladbach nach den Erstimpfungen der ehrenamtlichen Feuerwehrleute sowie der Lehrer der weiterführenden Schulen am Sonntag bereits zum dritten Mal in Betrieb genommen hat, um knapp 700 Feuerwehrleute aus dem Südkreis sowie Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks mit der nötigen Zweitimpfung zu versorgen.
Mit dem QR-Code zur Impfung
Mehr als ein zuvor an die registrierten Impflinge versendeter QR-Code, den Henry Fiedler vom Helferteam einscannt, ist neben der Kontrolle des Personalausweises nicht nötig, um die Berechtigung der im Auto vorfahrenden Impfanwärter zu überprüfen und automatisch auf einer digitalen Liste abzuhaken. Die werde ans Impfzentrum und von diesem ans Landeszentrum für Gesundheit NRW (LZG) übermittelt und diene auch als Basis für den in den kommenden Wochen erwarteten digitalen Impfnachweis, erläutert Pressesprecher Elmar Schneiders vom Orga-Team des Impf-Drive-ins.
Impfquote
52 Prozent der Einwohner des Rheinisch-Bergischen Kreises haben bis einschließlich Montag mindestens eine erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Das geht aus den am Montagnachmittag veröffentlichten Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein hervor. Insgesamt wurden im Rheinisch-Bergischen Kreis seit dem 27. Dezember laut KV 201 989 Corona-Schutzimpfungen verabreicht – mehr als die Hälfte davon (125 079) im Impfzentrum des Kreises beziehungsweise durch dessen Impfteams unter anderem bei Aktionen wie dem Drive-in der Gladbacher Feuerwehr. Die übrigen Impfdosen gab’s in Arztpraxen. (wg)
Entwickelt hat das Computerprogramm zum Auslesen und Verarbeiten der QR-Codes Vize-Wehrleiter Frank Haag, der ebenso zum Organ-Team gehört wie Nicole Haag, Christian Fischer und Simon Schwab. Betrieben wurde der Impf-Drive-in von 35 ehrenamtlichen Einsatzkräften und Helfern der Feuerwehr, Rettungsdienstmitarbeitern sowie Impfärzten und einer Pharmazeutin aus dem Bergisch Gladbacher Impfzentrum. Ob bei der Registrierung, der Impfdokumentation oder der Nachbetreuung – die Ehrenamtler sind mit Feuereifer bei der Sache.
„Wir sind froh, dass wir uns nach über einem Jahr, in dem man am besten dadurch helfen konnte, dass man zu Hause blieb, nun aktiv an der Pandemiebekämpfung beteiligen können“, so Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders. Impfen sei eine neue Form der Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr, ergänzte Vize-Wehrleiter Frank Haag. Bergisch Gladbachs Stadtkämmerer Thore Eggert unterstützte die ehrenamtlichen Feuerwehrleute bei der Arbeit und krempelte selbst die Ärmel hoch.
Seitdem ab dieser Woche auch die Betriebsärzte offiziell ins Impfen eingebunden worden sind, kann sich die Feuerwehr vorstellen, ihre Infrastruktur kostendeckend auch Unternehmen für Impfaktionen von Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen. „Wir könnten das komplett für Betriebe organisieren“, so Christian Fischer vom Orga-Team. Durch den optimierten Ablauf dauerte die eigentliche Impfung durch die Impfärzte Judith Abel und Cem Özel am Ende keine 20 Sekunden mehr, bevor die Autos mit den Impflingen zur Nachbeobachtung fahren. Die Feuerwehr macht eindeutig Tempo beim Impfen.