22. Leichlinger BratapfelfestBlutwurst statt Marzipan geht als Füllung auch

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Die gemütliche, abends zuweilen aber auch drangvolle Enge des Bratapfelfestes gehört zum Vergnügen dazu.

Die gemütliche, abends zuweilen aber auch drangvolle Enge des Bratapfelfestes gehört zum Vergnügen dazu.

Leichlingen – Bereits zum 22. Mal fand das Bratapfelfest am Wochenende auf dem alten Marktplatz am Stadtpark statt. „Über die Jahre ist das Fest gewachsen und hat sich einen Namen über die Stadtgrenzen hinaus gemacht“, sagte Kurt Hardenbicker vom Wirtschaftsförderungsverein, der es veranstaltet.

Etwa 40 Stände boten am Samstag und Sonntag Kulinarisches, Handwerkskunst, Dekoration, Schmuck und Spielzeug an. „Da unser Fest nur am ersten Adventswochenende stattfindet, zieht es viele Besucher aus Leverkusen, Solingen und dem Leichlinger Umkreis an“, so Hardenbicker. „Wir sind über die Jahre größer und kommerzieller geworden, legen aber immer noch sehr viel Wert auf Tradition und Handwerkskunst.“

Herzhafte Variante

Neben dem traditionellen Bratapfel mit Marzipan und Vanillesauce fand sich auf dem Fest auch eine eher ungewöhnliche Variante des süßen Gerichts: Der Stand von Sebastian Lemmer von Lemmer und Rosenkaymer Catering bot den herzhaften Bratapfel „Himmel un Ääd“ an. „Der ist gefüllt mit Kartoffelpüree, darauf kommen zwei Scheiben Blutwurst und eine Zwiebelsauce“, beschrieb Sebastian Lemmer das eher ungewöhnliche Gericht.

Bereits im dritten Jahr richtete er an seinem Stand die herzhafte Alternative an. „Wir wollten etwas regionales mit Rheinlandbezug machen und auch etwas Herzhaftes anbieten, so sind wir auf das Traditionsgericht Himmel un Ääd gekommen“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die deftige Kombination scheint bei den Leichlingern gut anzukommen. „Mittlerweile macht der herzhafte Bratapfel rund ein Drittel der Verkäufe aus. Die, die es kennen, freuen sich jedes Jahr darauf“, so Lemmer.

Wer sich bei den eisigen Temperaturen aufwärmen wollte, fand in der Jurte der Leichlinger Pfadfinder ein gemütliches Lagerfeuer. Das mit Stroh ausgelegte Zelt lud mit warmem Apfelsaft und Stockbrot für Kinder zum Verweilen ein. Am Stand der Katholischen Grundschule an der Kirchstraße konnten die Besucher Plätzchen kaufen. „Wir haben die Plätzchen alle selbstgebacken“, erzählte eine Schülerin.

Ein paar Stände weiter fand sich unter den Schwippbögen von Monika und Lisa Streblow etwas Besonderes für Leichlinger Heimatfreunde: Neben einem Abbild der Frauenkirche aus Dresden fand sich ein Schwippbogen mit dem Leichlinger Wappen, hergestellt von Paul Arndt aus Radevormwald. „Wir haben die Wappen extra für den Bratapfelmarkt angefertigt“, erzählte Lisa Streblow. Mehrere Stunden Handarbeit stecken in einem Wappen-Bild. „Insbesondere der Fisch ist sehr aufwendig, da für jede einzelne Schuppe das Sägeblatt neu angesetzt werden muss.“ Seit 2018 bieten sie die leuchtenden Leichlinger Wappen auf dem Fest an. „Das Bratapfelfest ist toll, weil es kaum kommerzielle Händler gibt. Jeder Stand ist einmalig.“

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