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Acht Spuren von Opladen bis HildenBürger laufen Sturm gegen A3-Ausbau

Lesezeit 3 Minuten
120 000 Fahrzeuge sind täglich auf der A3 zwischen Opladen und Hilden unterwegs. Sie soll achtspurig verbreitert werden.

120 000 Fahrzeuge sind täglich auf der A3 zwischen Opladen und Hilden unterwegs. Sie soll achtspurig verbreitert werden.

Leichlingen/Leverkusen – Auf vier Spuren auf der Autobahn von Opladen zum Hildener Kreuz. Eine achtspurige A 3 durch Leverkusen, Leichlingen und Langenfeld, durchs Further Moor und die Ohligser Heide. Die Vorstellung freut nur Lkw-Kapitäne und staugeplagte Autofahrer, die freie Fahrt haben wollen.

Anwohner der Fernstraße hingegen, Umweltverbände und auch die Bürgermeister der betroffenen Städte sehen die in die Breite wachsende Asphaltpiste mit Skepsis kommen. Bürgerinitiativen laufen schon jetzt Sturm gegen den Ausbau der A 3 von sechs auf acht Spuren, der bis 2030 kommen soll – im Anschluss an die Verbreiterung der Autobahn vom Leverkusener Kreuz bis Opladen.

Information in der Stadthalle Langenfeld

Viele Anrainer ahnen vermutlich noch gar nichts von den Plänen. Und genau weiß man auch noch nicht, auf welcher Seite der Autobahn die Bagger eine 15 Kilometer lange Großbaustelle eröffnen werden. Die Planungen stecken noch in den Anfängen. Möglich sind je nach Ortslage zwei neue Fahrbahnen links und rechts der Trasse oder zwei Spuren auf einer Seite.

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Am Mittwoch, 29. Mai, kann man sich aber über das Vorhaben informieren: Für 18 Uhr lädt die Stadt Langenfeld zu einer Bürgerversammlung in die Stadthalle ein, bei der erstmals öffentlich über den vom Bund betriebenen achtspurigen Ausbau der A 3 zwischen der Anschlussstelle Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden informiert wird.

Landesbetrieb Straßen NRW erläutert den Planungsstand

„Vertreter des Landesbetriebs Straßen NRW werden das Verfahren und den derzeitigen Stand der Planungen vorstellen und stehen für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung“, animiert Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider zum Besuch des Abends. Auch die Leichlinger Grünen rufen die Bürger auf, sich in der Nachbarstadt über das Verkehrsprojekt zu informieren, das beträchtliche Eingriffe in die Landschaft mit sich bringen wird.

Während das Bauvorhaben in Leichlingen bisher kaum ein Thema war, hat sich im Kreis Mettmann Ende April bereits eine Bürgerinitiative (auch gegen den Ausbau der Raststätte Ohligser Heide von heute 20 auf fast 100-Lkw-Parkplätze) gebildet und formiert sich auch in Langenfeld der Widerstand.

BUND und Bürgerinitiative protestieren

Die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) wehrt sich gegen Bodenversiegelungen und Eingriffe in Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiete und hält den Ausbau auf vier Spuren pro Richtung für überflüssig. „Drei reicht!“ heißt die Bürgerinitiative, die in Hilden gegründet worden ist. Die Gegner fordern Alternativen wie intelligente Verkehrsleitsysteme, bei Störungen die bedarfsweise Freigabe der Standspur und Umleitungen über die parallel führende A 59.

Nur eine Spur frei

In der Nacht zu Dienstag, 4. Juni, steht auf der A 3 zwischen dem Autobahndreieck Langenfeld und Leverkusen-Opladen in Fahrtrichtung Frankfurt nur eine Spur zur Verfügung. Montagabend um 21 Uhr beginnen Arbeiten zur Verbesserung der Griffigkeit der Asphaltdecke, die voraussichtlich bis 5 Uhr morgens dauern. (hgb)

Mit ihren Bedenken sind die Umweltschützer nicht alleine. Auch die Bürgermeister der tangierten Städte sind an höherer Stelle bereits vorstellig geworden. Frank Steffes (Leichlingen), Frank Schneider (Langenfeld) und ihre Amtskollegen aus Solingen und Hilden haben in gemeinsamen Briefen an den Straßenbaubetrieb und an die Bundes- und Landtagsabgeordneten ihre Befürchtung vor vermehrtem Verkehrslärm und der Zerstörung von Natur und Landschaft geäußert.

Appell der vier Bürgermeister

„Auf dem nur 15 Kilometer langen Ausbauabschnitt sind mit der Wupperaue, dem Further Moor, der Ohligser Heide und dem Spörkelnbruch vier FFH-Schutzgebiete und mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete betroffen, die neben ihrer herausragenden ökologischen Funktion gemeinsam mit den umliegenden Wald- und Landwirtschaftsflächen wichtige Naherholungsgebiete für unsere Bürgerinnen und Bürger sind“, schreiben die Bürgermeister in ihrer Stellungnahme.

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Sie verlangen eine schonende Planung und maximalen Lärmschutz und appellieren ebenfalls an die Verantwortlichen, Alternativen zu einem Ausbau wie ein besseres Verkehrsmanagement und die Mitbenutzung des Standstreifens zu prüfen.

Die Informationsveranstaltung zum achtspurigen Ausbau der A 3 ist am Mittwoch, 29. Mai, um 18 Uhr in der Stadthalle Langenfeld, Hauptstraße 129.

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