Angstfrei durch die freie ZeitTipps ohne größeres Ansteckungsrisiko in Rhein-Berg

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Raus in die Natur statt zu Hause Däumchendrehen.

Raus in die Natur statt zu Hause Däumchendrehen.

  • Die Schulen schließen, viele ziehen vom Büro ins Homeoffice um, so mancher möchte zum Schutz vor dem Coronavirus kaum noch das Haus verlassen.
  • Doch am Wochenende zu Hause verbarrikadieren und langweilen, das muss nicht sein.
  • Hier kommen Sieben Tipps für Freizeitaktivitäten ohne größeres Ansteckungsrisiko in Rhein-Berg

Rhein-Berg – Daheim Däumchendrehen in Zeiten der Coronavirus-Absagen? Das muss wirklich nicht sein. Betätigungsmöglichkeiten gegen aufkommende Langeweile gibt es am Wochenende reichlich.

1. Der Garten ruft

Endlich lacht die Sonne wieder, nach Tagen des Regengraus. Da blüht auch der Vorsitzender des Refrather Obst- und Gartenbauvereins auf. „Jetzt ist das richtige Gartenwetter“, findet Klemens Delgoff. Anderthalb Stunden ist er meist vormittags im Garten, nachmittags folgt eine zweite Schicht. „Die Dicken Bohnen sind schon in der Erde“, fordert der Fachmann zum Mitmachen auf. Diese Dicken Bohnen würden die Sonne lieben und auch bei Nachtfrost durchhalten. „Kälte kann es noch geben in diesen Tagen.“ Delgoff empfiehlt auch die Topinambur, vielerorts als „Erdbirne“ geläufig.

Beim Spinat ist Delgoff ebenfalls aktiv, in Folienbeeten werden die kleinen grünen Pflänzchen vorgezogen. Die Feuchte der Böden mache den Jungpflanzen nichts aus, das Wasser verdunste ja oder sickere in die tieferen Schichten. „Die Böden können es gut vertragen, in der Tiefe ist es noch immer zu trocken.“ Der Hobbygärtner ist jeden Tag draußen und verbringt viele Stunden bei der Gartenarbeit. Ein schöneres Hobby gebe es nicht, meint Klemens Delgoff. Die Zeit fliege nur so vorbei.

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2. Fahrradfahren mit Sicherheitsabstand

Den hat man schon von Natur zu anderen Pedalrittern oder Menschen am Wegesrand. Besonders angenehm zu fahren sind im Bergischen die asphaltierten historischen Bahntrassen von Marienheide bis Bergisch Born mit Anschluss an die „Balkantrasse“ von Remscheid-Lennep nach Leverkusen-Opladen. Und just an diesem Samstag startet auch der parallel zu diesen Trassen verkehrende Bergische Fahrradbus in die Saison, inklusive Zubringer-Fahrradbuslinie 430, die zwischen Gladbach und Burscheid verkehrt und dort Anschluss an die lange Bergische Fahrradbuslinie hat.

Erste Abfahrten in Marienheide und Opladen um 9 Uhr, am S-Bahnhof Gladbach um 9.20 Uhr. Alle Infos mit Fahrplan, Tourenempfehlungen und Fahrpreisen (regulärer VRS-Tarif) im Internet.

www.bergischerfahrradbus.de

3. Endlich mal Zeit zum ausufernden Kochen

Christopher Wilbrand, Küchenchef im Restaurant Zur Post in Odenthal, hat ein Rezept, das ein bisschen Arbeit macht und das man in Ruhe peu à peu zubereiten kann. Es ist eine Edel-Bouillabaisse mit geschmolzenem Rucola.

Zutaten für 4 Personen: 400g Kabeljaufilet ohne Haut, 200g rohe mittelgroße Garnelen ohne Panzer, 2 Schalotten, 2 Möhren, ¼ Sellerieknolle, 2 Knoblauchzehen, 1 Fenchel, 100ml trockener Weißwein, 1L Fischfond, 200ml Tomatensaft, 2 Lorbeerblätter, 0,1g Safran, 5 Nudelblätter (Lasagne), 25ml Pernod, 3 Zweige Thymian, 2 Zweige Rosmarin, ½ Abrieb einer Zitrone, Olivenöl, Salz, Pfeffer.

Das ganze Gemüse schälen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Alles in Olivenöl anschwitzen, fein gehackten Knoblauch dazu, direkt mit dem Weißwein ablöschen und mit Fischfond und Tomatensaft auffüllen. Den Safran und die Lorbeerblätter dazu, aufkochen,15 Minuten ziehen lassen. Nudelplatten in mundgerechte Stücke brechen, 5 Minuten leicht mitkochen. Kabeljau und die Garnelen auf grobe Stücke schneiden und in Topf geben. Mit den Kräutern und dem Abrieb der Zitrone 10 Minuten köcheln.

Mit Salz, Pfeffer, Pernod abschmecken. Für denn geschmolzenem Rucola: 2 Bund Rucola, 30g Butter, 20g geriebener Parmesan, Meersalz. Rucola von den Stielen befreien, waschen. Butter leicht aufschäumen lassen, Rucola kurz durchziehen bis dieser zusammen gefallen ist und mit Parmesan und Meersalz würzen. Wilbrand: „In unserem Restaurant richten wir diesen Eintopf in tiefe Teller an.“

4. Das Buch als idealer häuslichen Begleiter

Monika Gippert, Leiterin der Gladbacher Stadtbücherei, ist davon überzeugt. „Das Schöne ist ja, dass wir in der Bergischen Onleihe Tausende Bücher zur Verfügung stellen können, da braucht der Leser nicht einmal das Haus verlassen.“ Dazu muss man allerdings Mitglied sein. Ihr Tipp für Mußestunden: „Gespräche mit Freunden“, ein scharfsinniger Beziehungsroman der jungen irischen Autorin Sally Rouney. „Metropol“ von Eugen Ruge, ein historischer Roman über das Moskauer Kommunistenhotel „Metropol“, der „ganz aktuell eine interessante Erfahrung der Isolation vermittelt“. Mit dem Häkelbuch kann man Amigurumis basteln und sich „wunderbar die Zeit vertreiben“. Fußballfans können den Entzug kompensieren mit der CD „Trautmann“ über einen deutschen Kriegsgefangenen, der in England zum Kulttorhüter avanciert.

5. Sport mit Abstand und Ausblick

Frühlingssonne, eine faszinierende Sicht ins Tal und sportliche Betätigung gibt’s auf dem Golfplatz „Der Lüderich“. „Und Abstand halten muss man schon wegen des Schlägers“, sagt Clubmanagerin Claudia Nemetz. Die Bahnen 1 bis 9 seien am Wochenende ab 9 Uhr geöffnet, wer noch kein geübter Golfer sei, könne sich einen Schläger ausleihen und auf der Driving Range ein paar Schläge versuchen. Zu Schnupper- und Platzreifekurse für die nächste Zeit könne man sich im Internet anmelden: www.gc-luederich. de. Und wer einfach nur die schöne Aussicht vom Berg genießen will, der findet mit dem Golfplatz-Bistro im ehemaligen Maschinenhaus neben dem historischen Bergwerksförderturm eine passende Einkehr, die sich auch auf Corona-Zeiten eingestellt hat: Die Außengastronomie wurde weitläufig aufgebaut und bietet viel Platz zum Genießen.

6. Reinemachen

Tristesse, weil alle öffentlichen Veranstaltungen ruhen, kann auch in Odenthal nicht aufkommen. Zumindest am Samstagmorgen nicht. Hier rücken die kleinen und großen Müllsammler aus, um mit Zange und Picker den Müll längs der Straßen aufzusammeln. Zweieinhalb Stunden sind angesetzt bei der Aktion, zu der der Ortsverband der Grünen aufruft. Ab 9.30 Uhr geht es dem wilden Müll an den Kragen. Der Ofen daheim kann getrost kalt bleiben: Im Haus der Begegnung wird danach ein kleiner Imbiss spendiert. Da gehen die Zeiger sicher schon auf die 13 Uhr zu, wenn die Aktion beendet ist.

7. Wandern geht immer

Und das Frühlingswetter lädt erst recht dazu ein. Zwar ist der Boden vielerorts noch etwas aufgeweicht, aber mit festem Schuhwerk lassen sich die meisten Wege gut meistern. Gut ist, wenn man unterwegs eine Außengastronomie mit reichlich Platz findet wie etwa im Café Alte Dombach am LVR-Papiermuseum im Gladbacher Strundetal oder im Restaurant Wißkirchen in Altenberg – da ist die Einkehr dann noch mal so entspannt. Infos zu Wanderwegen, insbesondere den Themenwegen „Bergische Streifzüge“ gibt’s mit Karte und GPS-Daten im Internet.

www.bergisches-wanderland.de

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