Bergisch GladbachKarnevalszug endgültig abgesagt – Auch Nachholtermin fällt aus

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Wird jetzt bald auch abgebaut werden: Die Karnevalsummantelung des Brunnens auf dem Konrad-Adenauer-Platz hatte eigentlich bis zum Nachholtermin für den Gladbacher Karnevalszug stehen bleiben sollen. Doch der wurde gestern abgesagt. 

Bergisch Gladbach – In den vergangenen Tagen war es absehbar, die Entscheidung aber fiel den Verantwortlichen sichtlich schwer. „Angesichts der gesamten Lage hatte wir keine andere Wahl“, kommentiert Martin Gerstlauer am Dienstagabend das, was der Vorstand der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums kurz zuvor endgültig beschlossen hatte: Auch der Nachholtermin für den Gladbacher Zug, der an Karnevalssonntag  wegen, Sturmwarnung ausgefallenen war,  wird abgesagt.

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Wie berichtet hatte der Karnevalszug durch die Gladbacher Innenstadt eigentlich am Sonntag, 22. März, als „Sundaachszoch“ nachgeholt werden sollen. Als die Entscheidung an Rosenmontag getroffen wurde, ahnte allerdings noch niemand, wie rapide sich die Coronavirus-Infektionen in den folgenden zwei Wochen auch in Deutschland ausbreiten würden.

100 000 Zuschauer seien eine zu große Menschenansammlung

Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von Corona-Infektionen im Land hatte das NRW-Gesundheitsministerium gestern zudem einen Erlass an die örtlichen Behörden herausgegeben. Demnach sollen die örtlichen Behörden Veranstaltungen mit mehr als 1000 zu erwartenden Besuchern grundsätzlich absagen. Der Gladbacher Zoch hatte in der Vergangenheit bis zu 100 000 Zuschauer an die Straßen der Gladbacher Innenstadt gelockt.

„Wir wissen, wie enttäuschend die erneute Absage vor allem für die rund 3000 Zugteilnehmer ist, die mit hoher Arbeitsintensität, einem enormen Engagement und nicht zuletzt auch mit nicht unerheblichen finanziellen Aufwendungen ihre Kostüme gebastelt oder ihre Mottowagen gebaut haben“, so Gerstlauer.

Weitere Verschiebung des Zugtermins werde es nicht geben

Dennoch: Auch eine weitere Verschiebung des Zugtermins werde es aus terminlichen und organisatorischen Gründen nicht geben können, sagte Vereinigungsvorsitzender Gerstlauer auf Nachfrage: „Wir bieten aber unseren Zugteilnehmern an, im nächsten Jahr mit ihren zum diesjährige Motto  aufwendig gestalteten Kostümen am Zoch teilzunehmen.“ In Abstimmung  mit dem Festkomitee Bensberger Karneval habe man sich entschieden, „dass das diesjährige Motto »Dat es herrlich – un ech Bergisch! auch für den Zug im nächsten Jahr gelten wird“, so der Vorsitzende der Brauchtumsvereinigung, die den Gladbacher Zoch veranstaltet.

Trauer regierte gestern Abend beim Dreigestirn:  „Für uns Drei ist eine Welt zusammengebrochen, da wir alle Hoffnung in diesem Termin gelegt haben“, äußerten sich Prinz Philipp I., Bauer Markus und Jungfrau Jenny auf Nachfrage. „Ein Dreigestirn ohne Zug in der eigenen Stadt ist ein unvollständiges Dreigestirn und dass wir jetzt leer ausgehen, ist ein furchtbares Ende unserer Amtszeit. Wir sind sehr traurig.“

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