Bergisch GladbachReh lief auf Straße am Kreishaus umher – Jäger kritisieren Rettung

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Reh

Symbolbild

Bergisch Gladbach – Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Polizei und Feuerwehr am Dienstag mit einer spektakulären Tierrettung vermutlich Schlimmeres sowohl für ein Reh als auch für die Verkehrsteilnehmer verhindert.

Am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr tauchte demnach ein Reh in Höhe des Kreishauses Gronau an der Straße Refrather Weg auf. Mehrmals kreuzte das Tier die Straße. Passanten riefen die Polizei, diese wiederum alarmierte sofort die Feuerwehr.

Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders: „An der Einsatzstelle galt es schnell zu handeln. Es bestand eine akute Gefährdung des fließenden Verkehrs.“

Mehrere Feuerwehrleute drängten das Reh von der Straße auf das Gelände des nahe gelegenen Wertstoffhofes und dort auf eine umzäunte Fläche. „Wir haben das Tier mit Schlaufen fixieren müssen, um die Einsatzkräfte und das aufgeregte Reh zu schützen“, berichtet Elmar Schneiders. Gegen Mittag setzte die Feuerwehr das Tier wohlbehalten im Lerbacher Wald aus.

Aus Kreisen der Jägerschaft regte sich Kritik an der Aktion der Feuerwehr. Der Vorwurf der Tierquälerei stand im Raum. Den konnte Dr. Thomas Mönig, Leiter des Veterinäramtes des Rheinisch-Bergischen Kreises, allerdings sofort widerlegen.

Das Vorgehen von Polizei und Feuerwehr sei in der vorgefunden Situation und dem hohen Zeitdruck für die Retter absolut richtig und angemessen gewesen. „Wäre das Tier panisch geworden und wäre es in den Zaun gesprungen, hätte es leicht verenden können“, erläuterte Hannah Weisgerber, Sprecherin der Kreisverwaltung.

Darüberhinaus sei auch kein Jäger vor Ort gewesen und habe die Tierrettung beobachtet. Dies bestätigte auch die Feuerwehr. Elmar Schneiders: „Nach Aussagen meiner Kollegen, die an dem Einsatz beteiligt waren, war der Jagdausübende erst vor Ort, als wir das Tier freigelassen haben.“ (dino)

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