Bergisch GladbachSo wollen die Händler die Innenstadt attraktiver machen

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Die Gladbacher Innenstadt: Mehr Lichter ist eine Idee, um sie hübscher zu machen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Die Gladbacher Innenstadt: Mehr Lichter ist eine Idee, um sie hübscher zu machen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Bergisch Gladbach – Da kommt in den nächsten Jahren einiges auf die Bergisch Gladbacher Stadtmitte zu: mehr Lichteffekte bei Veranstaltungen, mehr Strahler an Fassaden, mehr Bodenleuchten und illuminierte Bäume, mehr Aha- und Oha-Effekte gegen das eintönige Steingrau der Bodenfliesen.

Die Passage mit Fußgängerzone, Geschäften und angrenzender Bebauung soll für Besucher noch interessanter, noch abwechslungsreicher werden. Es geht um die Verweil- und Aufenthaltsqualität, um den Wohlfühlfaktor, auch und vor allem um das Erlebnis Einkauf in Konkurrenz zu Köln und Leverkusen.

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Damit der Kampf gegen die Langeweile beim Bummeln und Einkaufen gelingt, geht die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Hauptstraße erneut mit einer Satzung in die Offensive. Rund 545.000 Euro sollen von 2018 bis 2022 für verschiedene Gestaltungselemente investiert werden; die Ausgaben werden anteilig auf die Grundstückseigentümer umgelegt. Konzepte für die Stadtgestaltung sind bereits in Planung, Stadt und Gestaltungsbeirat sind eingebunden. Dass diese Satzung kommt, steht bereits fest: Der Stadtrat hat die Grundsatzplanungen in seiner letzten Sitzung vor den Weihnachtstagen genehmigt. Ein Überblick.

Weihnachtsbeleuchtung

Weitere Lichterketten sollen am Alten Pastorat und entlang der Hauptstraße zwischen den Einmündungen Buchmühlenstraße und Schnabelsmühle eingesetzt werden. Das Gebiet am Pastorat soll damit besser eingebunden, der Osten der Stadtmitte gestärkt werden.

Beleuchtungskonzept

Die neue Fußgängerzone mit ihrem zurückhaltendem Inventar, geringer Begrünung und neutralem Bodenbelag stehe in Kontrast zur „heimeligen Atmosphäre“ vor dem Umbau. Hier will die ISG nachsteuern mit einem ergänzenden Beleuchtungskonzept. Statt einzelner Inszenierungen soll es abgestimmte Maßnahmen geben. Für das Licht an den Zugängen oder zu Veranstaltungen wird ein Konzept erarbeitet. Geplant ist die Einbindung des Gestaltungsbeirats, bevor die politischen Gremien entscheiden. Seit Oktober 2017 ist das Büro licht-raum-stadt planung GmbH mit einem Konzept beschäftigt.

Auftaktpunkte

Manko in Bergisch Gladbach sei, dass die Aufmerksamkeit von Insassen vorbeifahrender Pkw und öffentlichem Nahverkehr nicht auf die Fußgängerzone gelenkt werde. Damit bleibe eine Werbemöglichkeit ungenutzt, argumentiert die ISG. An noch auszuwählenden Eingängen zur Bergisch Gladbacher Fußgängerzone sollen künftig Lichtinszenierungen platziert werden. Diskutiert werden dafür die östlichen und westlichen Eingänge und der Konrad-Adenauer-Platz.

Architektur und Fassaden

Angestrebt wird eine Anstrahlung von Häusern und Fassaden, die zeitgemäßen künstlerischen Perspektiven entspricht. In der Dunkelheit soll es eine den Tagesstunden vergleichbare Wahrnehmung geben oder (als Gestaltungsmittel) eine gegensätzliche Wirkung. „Noch ist offen, welche Philosophie mit dem neuen Lichtkonzept verfolgt wird.“ Das Konzept soll 2018 geplant und 2019 bis 2022 realisiert werden.

Weitere Ideen

Inszenierung einzelner Bäume, zum Beispiel über Bodenstrahler sowie Illuminierungen zur Unterstützung der Wegebeziehungen (Verbindung über den Konrad-Adenauer-Platz).

Werbeaktivitäten: Unterstützung der IG Stadtmitte bei Stadtfest, Frühlingsfest und Martinsmarkt, Zuschuss zur Montage der Weihnachtsbeleuchtung der IG Stadtmitte.

Marketingkonzept: Emotionale Anbindung an die Stadtmitte stärken. Hierzu soll ein neuer Werbeslogan („Claim“) entwickelt und verbreitet werden, unterstützt durch Materialien, Aktionen und anderem mehr. Plakate, Aufkleber und Werbegeschenke sollen die Verbindung zwischen Kunden, Gästen und Bürgern stärken. Zudem verstärkte Online-Präsenz und Engagement in sozialen Netzwerken.

Aktionen vor Ort: Stände der ISG auf Wochenmarkt und Stadtfest. Mit Hilfe von Werbeteams sollen „Inszenierungen“ und Foto-Motive angeboten werden.

In den vergangenen Jahren hatte es bereits einige Veränderungen im Stadtbild der Innenstadt gegeben, unter anderem Begrünungsaktionen, Gestaltung der Schaltkästen, Einführung einer zusätzlichen Sonntagsreinigung, eine über das begrenzte Budget der Stadt hinausgehende Gestaltung der Fußgängerzone und die Anschaffung der neuen Weihnachtsbeleuchtung.

Die ISG als Vertreterin der Immobilienbesitzer hatte dafür von 2013 bis 2017 auf eine sogenannte „gesetzliche ISG“ zurückgegriffen, eine Spezialität im Satzungsrecht.

Auf fünf Jahre befristet konnten die Eigentümer Ideen und Konzepte für eine Verbesserung des Stadtbilds entwickeln. Eine Satzung, erlassen vom Stadtrat, regelte die Einzelheiten – so wird auch bis 2022 wieder sein.

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