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Bergisch Gladbacher gefragtBegriffe sollen in den Stadtmitte-Kreisel gestanzt werden

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Der Siegerentwurf eines schwebenden Rings bringt Worte zum Vorschein, die noch auszusuchen sind.

Der Siegerentwurf eines schwebenden Rings bringt Worte zum Vorschein, die noch auszusuchen sind.

Bergisch Gladbach – Gesucht werden Wörter für die Stadt – in der dritten Phase des Wettbewerbs „Platz gestalten: Kreisel Schnabelsmühle“. Die Bürger sind erneut aufgerufen, sich an der Gestaltung des zentralen Verkehrsknotenpunkts in der Innenstadt zu beteiligen: Diesmal können die Gladbacher Begriffe vorschlagen, die in die Sieger-Skulptur des Wettbewerbs eingestanzt werden.

„Wir freuen uns auf viele kreative Ideen“, sagt Hendrik Walter vom Vorstand des Gladbacher Unternehmer-Netzwerks „Best of Bergisch“, Ausrichter des Wettbewerbs zur Gestaltung des Rondells in Kooperation mit der Stadt. Sichtbar für jeden Autofahrer und Passanten können sich die Gladbacher verewigen: mit Wörtern, die Bergisch Gladbach beschreiben, damit die unpersönliche Verkehrswelt ein Gesicht bekommt. Die Auswahl der Bezeichnungen trifft eine Jury bestehend aus Vertretern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Stadtverwaltung.

Positive Ausdrücke gefordert

Gefragt seien Namen und Wörter, die die Stadt im positiven Sinne beschreiben, „um den identitätsstiftenden Charakter des Kunstwerks zu betonen“, sagt Walter. Die Wortideen können entweder über die Website oder mittels eigens produzierter Karten eingereicht werden (siehe Infokasten).

Auf die Skulptur – ein weißer Ring aus Aluminiumblech, der an die Haptik einer Papierrolle erinnern soll – passt nicht nur ein einziges Wort, sondern eine ganze Vielzahl von Ausdrücken. Das kreisrunde Band ist 36 Meter lang und an den meisten Stellen 1,20 Meter hoch.

Die Signatur der Buchstaben zeigt sich so richtig aber nur im Dunkeln: Wenn eine indirekte Beleuchtung die in die Oberfläche eingestanzten Wörter sichtbar macht, so sieht es jedenfalls der Siegerentwurf der Landschaftsarchitekten Greenbox aus Köln vor. Bürgermeister Lutz Urbach hat seinen Vorschlag schon abgegeben: „Lieblingsstadt“. Er freue sich darüber, dass das Pilotprojekt jetzt auf der Zielgeraden angekommen sei.

Bis zum Ende dieses Jahres – so der Zeitplan – könnte das Kunstwerk im Innern des Kreisverkehrs stehen. „Best of Bergisch“ finanziert das Projekt komplett aus eigenen Mitteln und mit Hilfe von Sponsoren. Der Stadt entstehen keine Kosten . „Die Höhe der Gesamtkosten steht noch nicht fest“, sagt Architekt Thomas Duda von Best of Bergisch.

Der Wettbewerb

In der ersten Phase des Wettbewerbs hatten Bürger, Künstler und Schüler 51 Modelle zur Gestaltung des Kreisels Schnabelsmühle erarbeitet, die alle ihre Verbundenheit mit der Stadt ausdrückten. 28 Arbeiten wurden von Schulen geliefert, 19 kamen aus der Bürgerschaft, vier steuerten Jugendgruppen bei . Fast 5000 Bürger haben sich im Internet am Gestaltungsprozess beteiligt. In der zweiten Phase des Wettbewerbs kürte eine Fachjury den Aluminium-Ring des Kölner Büros Greenbox zum Siegerentwurf , der mit finanzieller Hilfe von „Best of Bergisch“ umgesetzt werden soll.

Die Vorschläge für Wortideen werden anonym abgegeben. Die Frist endet am 6. März, eine Woche nach Karneval. An verschiedenen Stellen in der Stadt sollen Informationspunkte zum Wettbewerb aufgestellt werden. Eine Liste mit Geschäften und städtischen Einrichtungen, bei denen die Abstimmungskarten erhältlich sind und abgegeben werden können, will die Unternehmergruppe „Best of Bergisch“ in Kürze auf ihrer Website veröffentlichen. Wortvorschläge für die Kreisel-Skulptur können aber auch direkt über die Website abgegeben werden. (ub)

www.schnabelsmuehle.de

Ein Drittel des Betrags würden die 30 Mitgliedsunternehmen des Netzwerks beitragen. Außerdem gebe es Zusagen von der Firma Krüger, der VR-Bank sowie der Kreissparkasse Köln. „Weitere Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung signalisiert“, ist sich Duda sicher, die Finanzierung hinzubekommen.

Gespannt kann man darauf sein, wie viele Gladbacher bei der Wortfindung mitmachen. Bei einigen Teilnehmern aus der ersten Wettbewerbsrunde war ein bitterer Beigeschmack zurückgeblieben. Ihr Vorwurf lautete, dass der Siegerentwurf des schwebenden Rings nichts mehr mit ihren Bürgervorschlägen zu tun habe. Der Vorstand von „Best of Bergisch“ bedauerte dies zwar, stellte aber klar, dass eine Eins-zu-eins-Umsetzung nie vorgesehen gewesen sei.

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