Einigung vor GerichtPonyhof Sonnenschein darf in Moitzfeld bleiben

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Sabine Hoff (l.) und ihre Helfer sind erleichtert darüber, dass der Ponyhof in Moitzfeld nicht geschlossen werden muss. (Archivbild)

Sabine Hoff (l.) und ihre Helfer sind erleichtert darüber, dass der Ponyhof in Moitzfeld nicht geschlossen werden muss. (Archivbild)

Bergisch Gladbach – Der Ponyhof Sonnenschein darf bleiben – allerdings nur in abgespeckter Form und unter Auflagen. Im Rahmen eines Gerichtsverfahrens am Verwaltungsgericht Köln hat sich die Stadtverwaltung nun doch noch mit Sabine Hoff, Betreiberin der Ponyaktivitäten, geeinigt. Der Fortbestand der bei Kindern beliebten Einrichtung in Moitzfeld soll künftig in einem rechtsgültigen Vertrag geregelt werden.

Sabine Hoff ist erleichtert: „Die Zitterpartie ist zu Ende.“

Endlich habe sie die Gewissheit für sich, aber auch für die Kinder, in den nächsten Jahren weitermachen zu können: mit zwölf Ponys im Sommer und acht im Winter. Auch der Reitplatz könne bleiben. „Das haben wir erreicht. Dafür haben wir lange verhandelt“, sagt Carsten Schwettmann, Fachanwalt für Verwaltungsrecht. Es freue ihn, dass ein angemessener Interessenausgleich erzielt worden sei.

Wie berichtet, haben Beschwerden aus der Nachbarschaft das behördliche Verfahren in Gang gesetzt. Das Aus für die Einrichtung schien besiegelt, als die städtische Baubehörde im Februar Sabine Hoff aufforderte, ihren Pony-Betrieb an der Straße Klein Hohn bis zum 1. Mai zu schließen.

Erst Hoffs Klage vor der 2. Kammer des Verwaltungsgerichts gegen die Nutzungsuntersagung sorgt für die überraschende Wende. Wie eine Gerichtssprecherin bestätigt, haben die beiden Prozessbeteiligten eine Vereinbarung getroffen. Daraufhin sei die Klage zurückgezogen worden. Bestandteil des Gerichtsverfahrens sei ein Ortstermin gewesen, bei dem die zuständige Richterin mitgeholfen habe, sich zu einigen. In solchen Fällen achte das Gericht stets darauf, dass die getroffenen Abmachungen nicht rechtswidrig seien.

Keine öffentliche Äußerung zu Inhalten

Die Stadtverwaltung bestätigt zwar, dass Regelungen getroffen wurden, die den Fortbestand des Ponyhofs mit Einschränkungen über die nächsten Jahre unter der Leitung der aktuellen Betreiberin ermögliche. „Zu den Inhalten werden wir uns aber öffentlich nicht äußern“, sagt Stadtsprecherin Marion Linnenbrink. Seitens der Stadt liege kein Umdenken vor, nun doch einen Kompromiss zuzulassen. Bürgermeister Urbach habe immer wieder klar geäußert, dass der Weiterbetrieb des Ponyhofs wünschenswert sei. Sollten die Regelungen seitens der Betreiberin nicht eingehalten werden, könne die als rechtmäßig eingestufte Ordnungsverfügung der Schließung vollzogen werden.

Was bisher geschah

Die Stadt startete im September 2017 ein ordnungsbehördliches Verfahren, in dem sie ankündigte, die Duldung aufzuheben sowie zwei illegale Scheunen im landschaftlich genutzten Außenbereich abzureißen. Bürgermeister Lutz Urbach besichtigte im Oktober das Hofgelände. Über 13.000 Menschen unterstützten den Ponyhof durch eine Online-Petition. Im Februar 2018 verfügte die Stadt schließlich, den Ponyhof innerhalb einer Frist von zwölf Wochen bis zum 30. April zu schließen. (ub)

Bereits in vorherigen Pressemitteilungen hatte Urbach stets betont, „dass es für eine bauordnungsrechtliche Genehmigung des Betriebs keine Rechtsgrundlage gebe.“

Über die nun vertraglich verankerten Regelungen ist auch von Sabine Hoff im Detail nichts zu erfahren: „Darüber wurde Stillschweigen vereinbart.“ Für sie seien die Auflagen aber akzeptabel, „auf jeden Fall besser, als zu schließen.“

Um ein Entgegenkommen zu signalisieren hat Sabine Hoff im Vorfeld ihre Angebote bereits reduziert. Für acht Ponys habe sie eine Unterstellmöglichkeit in Overath gefunden. „Ich bin froh, dass die Eigentümer dort, meine Tiere aufgenommen haben“, sagt Hoff. Noch weitere Boxen anzumieten, hätte ihren Betrieb aber unwirtschaftlich gemacht. Für das Gelände im Klein Hohn habe sie dagegen ein lebenslanges Nutzungsrecht und müsse keine Pacht zahlen. „Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der Eltern und Helfer in den vergangenen Monaten. Ohne sie hätte ich das alles nicht durchgestanden“, sagt Sabine Hoff.

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