GewerbesteuerGladbach reagiert gelassen auf Leverkusener Pläne

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Die Gewerbesteuer ist in Gladbach kein Thema.

Die Gewerbesteuer ist in Gladbach kein Thema.

  • Leverkusen plant die Gewerbesteuer nahezu zu halbieren. Die Stadt hofft auf Neuansiedlungen.
  • Bergisch Gladbachs Kämmerer sieht dadurch keine Gefahr. Er sagt: „Wir glauben nicht, dass unsere Unternehmen wegen der angekündigten Steuerentlastung umsiedeln würden.“

Bergisch Gladbach – Während die Senkung der Gewerbesteuer in Leverkusen in vielen Kommunen für helle Aufregung sorgt, reagiert die Stadt Bergisch Gladbach gelassen. Jedenfalls sagt Gladbachs Kämmerer Frank Stein: „Wir glauben nicht, dass unsere Unternehmen wegen der angekündigten Steuerentlastung umsiedeln würden. Wir arbeiten daran, dass sie mit dem Standort zufrieden sind.“

Leverkusen plant die Gewerbesteuer nahezu zu halbieren: Von 475 Prozent auf 250 Prozent. Auf rund 60 Millionen Euro – so die erste Schätzungen – wird Leverkusen zu Beginn der Steuersenkung verzichten. Langfristig, so die Hoffnung, würde sich durch Neuansiedlungen dieses Minus in ein Plus verwandeln.

„Bin überzeugt, dass das Rennen um möglichst niedrige Gewerbesteuer schon vorbei ist“

Eine Hoffnung die Stein – er war zuvor in Leverkusen Kämmerer – so nicht teilen kann. Er glaubt, dass Unternehmen, die nur auf die Höhe der Gewerbesteuer schauen, schon lange etwa in Monheim angesiedelt sind. „Ich bin überzeugt, dass dieses Rennen um möglichst niedrige Gewerbesteuer schon vorbei ist.“

Mittlere und kleinere Unternehmen – sie prägen die Wirtschaftsstruktur von Bergisch Gladbach – könnten ohnehin nicht einfach umziehen. Mitarbeiter und Kunden kommen aus der Region.

Zumal Bergisch Gladbach über keine nennenswerten freien Flächen für neues Gewerbe verfügt. Es also keinen Sinn macht, Unternehmen anzulocken. In der Debatte um den Flächennutzungsplan hatte die Stadt immer wieder argumentiert, dass Unternehmen, die sich für Bergisch Gladbach als Standort interessierten, überhaupt kein Angebot gemacht werden konnte. Auch expandierende heimische Unternehmen würden nur in Nachbarkommunen ausweichen, weil es vor Ort eben keine Möglichkeiten gebe.

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Die Höhe der Gewerbesteuer war in diesen Diskussionen nie ein Thema. In Bergisch Gladbach liegt sie aktuell bei 460 Prozent. Zuletzt war die Anhebung der lokalen Steuern von der Bezirksregierung praktisch angeordnet worden. Denn als Stadt im Haushaltssicherungskonzept müssten sich die Steuern denjenigen vergleichbarer Kommunen anpassen.

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