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HeidkampFlüchtlingsfamilien ziehen in neues Mehrfamilienhaus

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Die ersten Flüchtlingsfamilien beziehen zurzeit Wohnungen in dem neuen Mehrfamilienhaus in Heidkamp.

Die ersten Flüchtlingsfamilien beziehen zurzeit Wohnungen in dem neuen Mehrfamilienhaus in Heidkamp.

Bergisch Gladbach – Für einige Flüchtlingsfamilien in Bergisch Gladbach ist das beengte Wohnen in den provisorisch hergerichteten Unterkünften vorbei. Das neu gebaute Mehrfamilienhaus des Investors Peter Kenfenheuer, das die Stadt komplett gemietet hat, ist fertig.

Die ersten Wohnungen in dem Haus an der Bensberger Straße im Stadtteil Heidkamp werden zurzeit von Familien, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, bezogen. „Die Wohnungen sind vor allem für Familien mit kleinen Kindern geeignet, da es überwiegend Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einem großen Wohn- und Essbereich sind“, erläuterte Fachbereichsleiterin Beate Schlich. Sie gab am Donnerstagabend im Ausschuss für Soziales einen kurzen Überblick über aktuelle Veränderungen bei der Unterbringung von Flüchtlingen in der Stadt.

18 Wohnungen bietet der Neubau in Heidkamp. Jedoch sollen sie nicht ausschließlich von Flüchtlingsfamilien belegt werden, erklärte Beate Schlich. So werde der Verein Frauen helfen Frauen Räume für ein neues Beratungsangebot nutzen. „Der Verein hat die Finanzierung für ein spezielles Projekt für Flüchtlingsfrauen bekommen. Da der Verein keinen Cent daran verdient, stellt die Stadt dafür eine Wohnung zur Verfügung“, sagte Schlich. Auch werde eine Gladbacher Tagesmutter ihre Kinderbetreuung in eine Wohnung des Hauses verlagern.

Integrationszentrum mit im Haus

In dem Ladenlokal im Erdgeschoss möchte die Stadtverwaltung ein Integrationszentrum für das gesamte Stadtgebiet einrichten. An einem Konzept dafür wird zurzeit noch gearbeitet.

Der Flüchtlingsstrom in die Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises hat während der vergangenen Monate spürbar nachgelassen. Schlich: „Wir hatten in Bergisch Gladbach von Februar bis Mai keine Zuweisungen. Am Mittwoch teilte uns die Bezirksregierung Arnsberg mit, dass uns weitere Flüchtlinge zugewiesen werden.“ Die Kommunen sollen zwei Wochen vorher über genauere Details informiert werden. Auch sei vorgesehen, dass zunächst die Städte Zuweisungen erhalten, die weniger als 90 Prozent ihrer Quote erfüllt haben. „Wir haben eine Quote von 102 Prozent“, sagte die Fachbereichsleiterin. Dennoch schätzt sie, dass Mitte Juli weitere Flüchtlinge in Gladbach eintreffen könnten.

Zurzeit würden etwa 5000 Menschen im Monat auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung in Nordrhein-Westfalen einreisen. „Im Januar waren es 20 000 Menschen“, nennt Beate Schlich eine Vergleichszahl. Davon seien Bergisch Gladbach damals 130 Personen zugeteilt worden. Nun rechne sie mit weniger Zuweisungen. Das wiederum entspannt die Wohnsituation in den Unterkünften. Nachdem die Turnhalle Schwerfelstraße in Refrath für den Sport wieder freigegeben ist, hat die Verwaltung nun die Turnhalle an der Feldstraße in Heidkamp im Blick.

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