Illegales RennenAutofahrer rasen mit 150 Kilometern pro Stunde durch Refrath

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Kurz hinter dieser Kreuzung wurde einer der Raser gestoppt.

Kurz hinter dieser Kreuzung wurde einer der Raser gestoppt.

Bergisch Gladbach – Nach einer Verfolgungsfahrt mit hoher Geschwindigkeit durch Refrath hat die Polizei am vergangenen Samstag gegen 2.30 Uhr einen Raser dingfest gemacht. Der 27 Jahre alte Kölner hatte sich mit einem weiteren Autofahrer ein illegales Autorennen auf der Straße Lustheide geliefert. Beide Fahrzeuge waren mit rund 150 Stundenkilometern auf der Straße in Richtung Autobahn 4 unterwegs. Seit Oktober 2017 werden diese Rennen als Straftaten verfolgt.

90 Minuten vorher hatten die Beamten einen Raser aus Siegburg verfolgt – allerdings ohne Erfolg. „Wir waren gegen 1 Uhr auf der Frankenforster Straße unterwegs“, sagt Polizeioberkommissar Daniel Wangler. Der Polizeibeamte saß mit zwei weiteren Kollegen in einem zivilen Einsatzfahrzeug. Wangler: „Uns kam ein BMW mit Siegburger Kennzeichen mit hoher Geschwindigkeit entgegen.“ Die Beamten drehten um, verfolgten den BMW und blieben an einer roten Ampel hinter ihm.

Als die Ampel Grünlicht zeigte, beschleunigte der BMW und raste mit rund 140 Stundenkilometer in einer 50er Zone in Richtung Autobahnanschlussstelle Bensberg. Die Polizisten stellten sich an einer Ampel neben den Raser und versuchten ihn zu stoppen. Der Fahrer beschleunigte seinen Wagen, fuhr über die rote Ampel. Die Beamten hefteten sich an den BMW, der mittlerweile mit rund 150 Stundenkilometer unterwegs war und noch zwei weitere Rotlichtverstöße beging. Mit geschätzten 180 Stundenkilometern überholte der BMW drei Autos und hängte die Beamten ab. „Wir konnten sein Kennzeichen notieren und haben den Mann mittlerweile ermittelt“, sagt Wangler.

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Beide Männer beschleunigten

Gegen 2.30 Uhr fielen den Polizisten drei Fahrzeuge an einer Ampel auf der Dolmanstraße auf. Bei Grünlicht beschleunigten ein BMW und ein Mercedes mit Kölner Kennzeichen durch. „Wir überholten den dritten Wagen und waren hinter den beiden Rasern. Auf der Straße Lustheide zeigte unser Tacho für rund 700 Meter eine Geschwindigkeit von 145 Stundenkilometer an“, beschreibt Wangler die Situation. Der BMW raste auf die Autobahn 4 und flüchtete, der 27-Jährige reagierte auf die Haltezeichen der Polizei und stoppte den Mercedes. Nach Angaben der Polizei habe der 27-Jährige eingeräumt „etwas schneller“ gewesen zu sein. Die Teilnahme an einem illegalen Rennen soll der Kölner aber in seiner ersten Vernehmung abgestritten haben.

Seinen Heimweg musste der Raser an seinem Geburtstag trotzdem zu Fuß antreten, denn sein Führerschein wurde beschlagnahmt und ein Strafverfahren wegen Teilnahme an einem nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennen eingeleitet. „Nur durch Zufall waren keine Fußgänger unterwegs, so kam es zu keinen konkreten Gefährdungen“ kommentierte Polizeisprecher Richard Barz die Situation. Generell gebe es aber keine Erkenntnisse über eine Raserszene im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass die Polizei einen Raser im Bergisch Gladbacher Stadtteil Refrath erwischt. Am 23. November 2016 stand ein damals 29-jähriger Gladbacher vor Gericht. Mit mehr als 40 Stundenkilometern über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit war der Autofahrer auf der Straße in Refrath unterwegs gewesen. Mit seinem 500 PS starken Boliden soll er zuerst mit der vorgegebenen Geschwindigkeit an einer Polizeikontrolle vorbeigefahren sein. „Dann grinste er uns höhnisch an, beschleunigte seinen Wagen und raste davon“, sagte ein Polizist später. Ein weiterer Beamter hatte die Geschwindigkeit des Rasers mit einer Laserpistole ermittelt. Zum Gerichtstermin ließ sich der 29-Jährige damals chauffieren. Aufgrund seiner gesammelten Eintragungen war ihm der Führerschein entzogen worden.

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