Katholische KircheIn St. Joseph streiken die Frauen und schreiben dem Papst

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Die Frauen von St. Joseph in Moitzfeld wollen am Dienstag ein Zeichen setzen.

Bergisch Gladbach – Die katholische Kirche soll sich neu aufstellen. Bei diesem Prozess wollen Frauen deutlich stärker einbezogen werden – das fordern die Frauen in der katholischen Kirche. Um diesen Forderungen Nachdruck zu geben, treten Frauen, die ehrenamtlich für die Kirche aktiv sind, in den Streik. Die katholische Frauengemeinschaft St. Joseph in Bergisch Gladbach-Moitzfeld macht mit bei der aktuell laufenden Streikaktion „Maria 2.0“.

Initiiert vom Lesekreis einer Pfarrgemeinde in Münster, zieht die bundesweite Aktion immer weitere Kreise. Für die kommenden Woche, vom 11. bis 18. Mai, ist der Kirchenstreik ausgerufen. In Moitzfeld wird sich der Streik auf die Maiandacht der Frauengemeinschaft, am Dienstag, 14. Mai, auswirken. „Wir wollen deutlich machen, was es heißt, wenn Frauen in der Kirche nicht mehr mitwirken“, erklärt Ute Kauer, Teamsprecherin der Kfd St. Joseph.

Streik betrifft Maiandacht, Feierlichkeiten und Kirchenschmuck

So soll die etwa 30-minütige Maiandacht nicht in, sondern vor der Kirche stattfinden. Bei Regen ist der Rückzug in den Pfarrsaal geplant. „Frauen in der Kirche“ soll das Thema der Andacht sein, nicht wie sonst üblich die Ehrung der Gottesmutter Maria. Auf die traditionelle Feier im Anschluss werde verzichtet. „Es gibt weder Maibowle noch Schnittchen“, kündigt Ute Kauer an. „Stattdessen werden die Frauen der Kfd den Brief an Papst Franziskus verlesen und ihn unterschreiben.“

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Auch um den Kirchenschmuck wollen sich die Katholikinnen in Moitzfeld nicht kümmern. „Es wird diesmal alles anders sein“, erklärt die Teamsprecherin. Denn die Frauen fordern grundsätzliche Veränderungen der katholischen Kirche. In einem offenen Brief an den Papst fordern sie den Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche. Zudem soll es kein Amt mehr geben für diejenigen, die andere geschändet haben oder diese Taten geduldet oder vertuscht haben.

2.500 Menschen haben bereits unterschrieben

Täter sollen an weltliche Gerichte überstellt werden, außerdem soll mit den Strafverfolgungsbehörden kooperiert werden. Auch die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die Ausrichtung der kirchlichen Sexualmoral an der Lebenswirklichkeit der Menschen gehört zu den Forderungen.

Mehr als 2.500 Menschen hätten mittlerweile den offenen Brief unterschrieben. Der Protest richte sich, so betonen die Verfasserinnen, nicht gegen die zahlreichen engagierten Priester. Auch Männer seien eingeladen, sich den Frauen auf den Kirchplätzen anzuschließen.

Die Petition kann noch bis zum Ende der Aktionswoche am 18. Mai auf der Petitionsplattform Campact, Stichwort „Offener Brief an Papst Franziskus“, unterzeichnet werden.

weact.campact.de

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