Mögliche BrandstiftungNeun Verletzte nach Brand in Flüchtlingsunterkunft in Bensberg

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Einsatzkräfte an der Flüchtlingsunterkunft in Bensberg

Bergisch Gladbach – Nach einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft an der Gladbacher Straße in Bergisch Gladbach-Lückeratheiner, bei dem am Montagabend neun Menschen verletzt worden sind, ermittelt die Polizei wegen besonder schwerer Brandstiftung. Ermittelt werde gegen den 29 Jahre alten Bewohner des Zimmers, in dem das Feuer am Montagabend ausgebrochen sei, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Anzeichen für ein Auslösen des Feuers von Außen wie etwa ein zerstörtes Fenster gebe es nicht. Der Mann habe sich wohl umbringen wollen und deshalb Teile des Inventars in seinem Zimmer in Brand gesetzt, sagte am Dienstag ein Sprecher der Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis. Der Bewohner wurde verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wo die Polizei ihn bewacht, wie der Sprecher weiter erklärte. Er gilt demnach als vorläufig festgenommen.

Wie Feuerwehreinsatzleiter Walter Tillenkamp vor Ort mitteilte, war der Brand gegen 20.30 Uhr in einem Raum im Erdgeschoss auf der Rückseite eines zweistöckigen Gebäudeflügels ausgebrochen.

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„Als wir eintrafen, hatte der Sicherheitsdienst das Gebäude bereits geräumt und erste Löscharbeiten durchgeführt“, so Tillenkamp. Die Feuerwehr habe das Gebäude nochmals abgesucht und die letzten Brandnester abgelöscht. Eine verkohlte Matratze und weiteres Inventar hatten Bewohner und Sicherheitsdienst bereits durchs Fenster nach draußen befördert.

Verdacht auf Rauchgasvergiftung

Insgesamt zwölf Rettungswagen und vier Notärzte aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis und aus Köln wurden zur Flüchtlingsunterkunft gerufen. Neun Bewohner wurden unter anderem mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die Feuerwehr war mit 70 Kräften im Einsatz. Viele seien gerade im Stadtgebiet unterwegs gewesen, um Bäume zu gießen, als die Alarmierung gekommen sei, so Tillenkamp. Auch der Leitende Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariter-Bund waren wegen des gemeldeten „Massenanfalls von Verletzten“ alarmiert.

Die Gladbacher Straße war während des Einsatzes zwischen den Einmündungen Oberlückerath und Berzeliusstraße gesperrt. Zur Brandursache konnten Feuerwehr und Polizei gestern Abend nach eigener Aussage noch keine Angaben machen. Die Bewohner des betroffenen Gebäudeflügels wurden in anderen Räumen untergebracht. Brandermittler der Polizei nahmen die Arbeit auf. (red, mit dpa)

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