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Nicolaus-Cusanus-GymnasiumSchreiben von Albert Schweitzer kommt ins Stadtarchiv

Lesezeit 3 Minuten
Einen Brief von Albert Schweitzer von 1956 haben Jörg Schmitter (M.), stellv. Schulleiter, und Sven Hees, Schulleiter des NCG an Dr. Albert Eßer, Leiter des Gladbacher Stadtarchivs übergeben.

Einen Brief von Albert Schweitzer von 1956 haben Jörg Schmitter (M.), stellv. Schulleiter, und Sven Hees, Schulleiter des NCG an Dr. Albert Eßer, Leiter des Gladbacher Stadtarchivs übergeben.

Bergisch Gladbach – Im Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bergisch Gladbach gibt ein Brief, der auf den 24. Februar 1956 datiert ist und eine handschriftliche Passage von Albert Schweitzer enthält, Rätsel auf. Adressiert ist der Brief an die damaligen Schüler der Quinta a, b und c des Städtischen Gymnasiums.

Laut dem Schreiben hatten die Schüler, die damals so alt waren wie heute Sechstklässler, bereits vor dem Sommer 1955 Briefe und Spenden nach Afrika geschickt, um Albert Schweitzer in seiner Krankenhausarbeit zu unterstützen. 1913 gründete der Theologe, Mediziner und späterer Friedensnobelpreisträger in Lambaréné ein Urwaldhospital. Seine Arbeit unterstützten die Schüler aus Bergisch Gladbach offensichtlich mit einer Spenden. Eine Mitarbeiterin Schweitzers antwortete den Schülern handschriftlich mit einem Dankesbrief, der erst 1956 nach Gladbach geschickt wurde. Darin betonte sie, Albert Schweitzer sei von den Spenden der Schüler „tief gerührt“ gewesen.

Suche nach Ehemaligen Schülern

Die Schüler, die 1955 an der Spendenaktion für die Krankenhausarbeit von Albert Schweitzer in Afrika beteiligt waren, haben vermutlich 1962 ihr Abitur gemacht. 1955 befand sich das städtische Gymnasium noch an der Odenthaler Straße. 1958 wurde das Gebäude an der Reuterstraße eingeweiht, das seit 1966 den Namen „Nicolaus-Cusanus-Gymnasium“ trägt. Wer sich an die Aktion und die Hintergründe erinnert, wird gebeten, sich bei Jörg Schmitter zu melden per E-Mail an shmi@ncg-online.de oder telefonisch in der Schule unter (0 22 02) 96 99 70.

Um seinen Dank auszudrücken, hatte Schweitzer unter das Schreiben selbst einige persönliche Zeilen geschrieben. Darin erinnert sich Schweitzer an seine eigene Schulzeit als Quintaner im Gymnasium zu Mülhausen im Elsass, wo er 1875 geboren wurde. Schweitzer betonte, die Schüler hätten ihm mit ihrer Gabe „eine grosse Freude“ gemacht und schrieb: „Was müsst ihr euch für Mühe gegeben haben, sie zusammenzubringen.“

Vor zwei Jahren hatte die ehemalige Schulleiterin, Inge Mertens-Billmann, den Brief an den heute stellvertretenden Schulleiter Jörg Schmitter übergeben. „Seit dem hat er bei mir im Büro im Schrank gelegen. Und bei uns kann der Brief nicht richtig archiviert werden“, erzählt er. Gemeinsam mit Schulleiter Sven Hees übergab Schmitter das Schreiben deshalb an Dr. Albert Eßer, Leiter des Stadtarchivs in Bergisch Gladbach. Dort soll der Brief, wie bereits andere Unterlagen des Gymnasiums, sicher aufbewahrt werden.

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Da weder aus dem Brief von 1956, noch aus alten Schulunterlagen hervorgeht, wie es zu der Spende der Schüler kam, wurde die Neugierde geweckt. Deshalb ruft Jörg Schmitter ehemalige Schüler auf, die vielleicht selbst an der Aktion beteiligt waren, ihre Erinnerungen mit dem NCG zu teilen. „Wir würden sehr gerne mehr darüber erfahren.“

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