Ganey TikvaStadt Bergisch Gladbach stoppt Zusammenarbeit mit Partnerschaftsverein

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Streit mit Partnerschaftsverein1

Von Bergisch Gladbach aus liegen die beiden Partnerstädte Ganey Tikva in Israel und Beit Jala im Westjordanland in gleicher Himmelsrichtung. 

Bergisch Gladbach – Die Stadtverwaltung will ihre Partnerschaften zu den Städten Ganey Tikva (Israel) und Beit Jala (Westjordanland) neu ordnen. Die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Ganey Tikva-Verein wird per Pressemitteilung für beendet erklärt. Hintergrund ist der Streit innerhalb des Ganey Tikva-Vereins um eine inhaltliche Neuausrichtung und die stärkere Fokussierung auf die Bekämpfung des Antisemitismus.

Der Ganey Tikva-Verein habe sich laut Darstellung der Stadtverwaltung deutlich in Richtung Konfrontation mit dem Beit Jala-Verein entwickelt. Der Rat der Stadt Bergisch Gladbach habe aber 2012 das Ziel formuliert, eine trilaterale Partnerschaft aufzubauen.

Dabei sei es das Ziel, möglichst viele und intensive Kontakte mit Menschen zu ermöglichen. Ausdrücklich ginge es nicht um „Weltpolitik“, die in oder über Bergisch Gladbach gemacht werden solle. Dieses Ziel sei mit dem jetzigen Ganey Tikva-Verein und dessen Führung unmöglich zu verwirklichen.

Am Ende der städtischen Pressemitteilung heißt es, dass in der Entwicklung auch eine Chance liege. Der evangelische Pfarrer Achim Dehmel habe sich „dankenswerterweise“ bereit erklärt, die Partnerschaft mit Ganey Tikva zu unterstützen.

Dehmel ist eines der Mitglieder, die aus dem Ganey Tikva-Verein aus Protest ausgetreten sind. Er und etliche andere Ehemalige arbeiten nach Informationen dieser Zeitung bereits an der Gründung eines neuen Partnerschaftsvereins.

Information an die Partnerstadt in Israel

Unklar ist, mit wem die Vertreter in Ganey Tikva zusammenarbeiten. Bürgermeister Lutz Urbach hat die Offiziellen in Israel „über die Situation in Bergisch Gladbach“ in Kenntnis gesetzt. Demnach gibt es derzeit in Bergisch Gladbach einen Partnerschaftsverein, der nach dem Wunsch der Verwaltung keinen Kontakt zur Partnerschaft mehr pflegen soll. Die Kontakte nach Ganey Tikva sollen derzeit direkt über das Bürgermeisterbüro laufen.

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Ob auch die Verantwortlichen in Israel ihre Verbindungen zum Gladbacher Verein kappen, ist derzeit noch offen. Eine Stellungnahme aus Israel war gestern nicht zu erhalten.

Unklar ist auch, wie die Protagonisten des Ganey Tikva-Vereins auf den Kurs der Stadtverwaltung reagieren. Sie waren gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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