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RazziaZollamt kontrolliert Großbaustelle in Bergisch Gladbach

Lesezeit 2 Minuten
Baustelle „Stadtquartier 13“, Razzia Zoll 3

Das Hauptzollamt Köln hat die Baustelle „Stadtquartier 13“ in der Bergisch Gladbacher Innenstadt kontrolliert.

Bergisch Gladbach  – Morgens um halb neun ist die Welt in Bergisch Gladbach nicht mehr so ganz in Ordnung. Jedenfalls vorübergehend: Beamte des Kölner Hauptzollamtes kontrollieren die Großbaustelle für das neue „Stadtquartier 13“ zwischen Beit-Jala-Platz und Kalkstraße, wo nach Angaben der Investoren derzeit „168 Wohnungen in bester Citylage“ entstehen. 

Während die Bergisch Gladbacher Polizei die Außenabsicherung des vormaligen Steinbüchel-Geländes übernimmt, begeben sich 15 uniformierte und mit Baustellenhelmen sowie Corona-Masken geschützte Zöllner auf die Baustelle und in das Baubüro, um die Unterlagen zu checken. Dann die gute Nachricht: Die Baustelle ist sauber. Vier Firmen mit 25 Werkvertragsarbeitnehmern sind da, alle mit sauberen Papieren, nichts zu beanstanden.

Bemerkenswerte Kontrolle in Leverkusen

Doch ist die Gladbacher Baustellenrazzia, die eingebettet ist in einen bundesweiten Aktionstag des Zolls, noch nicht zu Ende. Pressesprecher Jens Ahland am Mittag: „Die Kollegen haben danach beschlossen, zwei weitere private Bauvorhaben zu prüfen: eines in Bergisch Gladbach und eines in Leverkusen. Auf beiden haben sie Volltreffer gelandet.“ Auf der Gladbacher Baustelle hätten sie fünf Arbeiter aus der Ukraine und einen aus Serbien jeweils ohne Arbeitserlaubnis und Aufenthaltstitel angetroffen. Ahland: „Das heißt, wir haben auf einer Baustelle sechs illegal Beschäftigte angetroffen.“

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Noch bemerkenswerter war die Kontrolle in Leverkusen: Dort waren zwar nur drei illegal beschäftigte Ukrainer auf der Baustelle, doch flüchteten diese zunächst ins Dachgeschoss und sperrten die Tür zu. „Erst auf gutes Zureden der Kollegen haben sie wieder geöffnet.“ Die Männer wurden befragt und mussten die Arbeit einstellen.

Auf dem Bau gilt derzeit kein Tarifvertrag, dafür aber der gesetzliche Mindestlohn von 9,50 Euro. Probleme bereite laut Ahland zunehmend die illegale Beschäftigung von Nicht-EU-Osteuropäern, die sich mit gefälschten Dokumenten etwa aus Rumänien oder Bulgarien ausweisen. Dies öffne illegaler „knallharter Ausbeutung zu Hungerlöhnen“ Tür und Tor.

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