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Vor Storch-StatueMädchen kommt im Krankenhaus-Foyer auf die Welt

Lesezeit 2 Minuten
Marie, Sohn Karl, Vater Lutz mit Amelie und Hebamme Pauline Klotz.

Marie, Sohn Karl, Vater Lutz mit Amelie und Hebamme Pauline Klotz.

Bergisch Gladbach – Im Märchen bringt der Klapperstorch bekanntlich die Kinder und steht symbolisch für die Geburt. Ein besonders großes Exemplar aus Holz mit dem Namen Bernhard in Anlehnung an einen früheren Chefarzt der Frauenklinik steht im Foyer des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach (EVK). Auf einer Kreidetafel werden die Kinder aufgeführt, die in den vergangenen Tagen im EVK das Licht der Welt erblickt haben. Für den 5. November 2021 war hier auch die kleine Amelie aufgeführt – 53 Zentimeter groß und 3380 Gramm schwer.

Doch die Eckdaten ihrer Geburt sind nicht das Besondere, sondern der Geburtsort. Der Reihe nach: Schon in der Nacht zuvor hatte Mutter Marie von Pidoll starke Wehen verspürt, die aber pünktlich mit Betreten des EVK wieder aufhörten. Ein Fehlalarm.

Erst Fehlalarm, dann geht alles sehr schnell

In der darauffolgenden Nacht wurde es kurz vor zwei Uhr dann ernst: Marie verspürte erneut starke Wehenaktivitäten. „Wir mussten noch auf meinen Schwiegervater warten, der auf unseren Sohn aufpassen sollte.“ Mit dem Auto ging es dann auf die eigentlich nur gut zehnminütige Fahrt zum EVK. Telefonisch hatten Marie und ihr Mann Lutz den Kreißsaal bereits über ihre Ankunft informiert.

Marie erzählt: „In der Zwischenzeit hatte ich bereits einen Blasensprung und die Presswehen hatten eingesetzt.“ So wurde die eigentlich kurze Autofahrt für beide doch ziemlich nervenaufreibend, wie sich das Paar erinnert. „Im Auto habe ich meinem Mann schon gesagt, dass das Kind kommt, aber er wollte es nicht so richtig wahrhaben“, erinnert sich Marie.

Hebamme nimmt Amelie sicher in Empfang

Sie schafften es noch bis zum Haupteingang des EVK, aber nicht mehr bis in den Kreißsaal. Die kleine Amelie hatte es eilig und erblickte direkt vor dem Klapperstorch im Foyer des EVK um 3.02 Uhr das Licht der Welt. Die bereits mit Handtüchern und einem Geburtsset herbeigeeilte Hebamme Pauline Klotz nahm das Mädchen in Empfang: „Viel musste ich gar nicht mehr machen. Es war für mich auf jeden Fall die ungewöhnlichste Geburt als Hebamme.“

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Marie, ihr Mann und die kleine Amelie verbrachten noch ein paar Stunden im Kreißsaal. „Tagsüber habe ich nach der aufregenden Nacht noch einen ausführlichen Mittagsschlaf gemacht“, sagt Marie und ist sich sicher: „Die Geschichte ihrer Geburt werden wir Amelie auf jeden Fall erzählen.“ (RS)

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