Bier-RezepturenEin Wiess mit der besonderen Note aus Bergisch Gladbach

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Sebastian Kaiser (l.) und Björn Thoms haben zwei Jahre verschiedene Bier-Rezepturen in ihrer Garage in Bergisch Gladbach-Schildgen ausprobiert.

Sebastian Kaiser (l.) und Björn Thoms haben zwei Jahre verschiedene Bier-Rezepturen in ihrer Garage in Bergisch Gladbach-Schildgen ausprobiert.

Rhein-Berg – Brauhandwerk Man nehme Hopfen, Malz und Wasser. Die klassischen Zutaten, um ein Bier zu brauen. Wenn das Gebräu auch lecker und etwas besonders schmecken soll, ist es allerdings nicht so simpel. Zwei Jahre haben sich Björn Thoms und Sebastian Kaiser aus Bergisch Gladbach-Schildgen an verschiedenen Rezepturen für gutes Bier probiert. Herausgekommen ist dabei ein naturtrübes Wiess. Unter der Marke „Dukebergh’s“ haben sie es vor kurzem in Schildgen auf den Markt gebracht.

Wenn die zwei Freunde von ihrem Hobby und besonderen Biersorten erzählen, wird es schnell fachlich. Und dann wird auch klar, wie schnell Hopfen und Malz im Brauhandwerk verloren sein können. Die Vorliebe für Bier ist bei den beiden auf Grillabenden entstanden. „Dabei hatten wir dann auch die Idee, selbst ein Bier zu brauen“, erzählt Kaiser, Sprachwissenschaftler und in der Unternehmenskommunikation tätig. Etwas mit Anspruch sollte es sein, ein „einzigartiges Bier“. Und das bedeutet? „Wenn es nicht einheitlich nach Mainstream schmeckt, sondern eine eigene Note hat“, beschreibt es Thoms, im Hauptberuf Ingenieur für Fahrzeugtechnik.

Mit verschiedenen Zutaten gebraut

Also haben sie sich in Fachliteratur eingelesen, einen Brauautomaten gekauft, dazu die wichtigsten Zutaten, kurzerhand die Garage von Thoms hergerichtet und los ging’s. Kaiser: „Wir haben überlegt, welche Sorte am besten zur bergischen Region passt und uns für ein Wiess entschieden.“ Immer wieder haben sie gebraut und die Zutaten variiert. Das Bier ist an Freunde verkostet worden, die eine Bewertung abgegeben haben. Danach war klar, welche Rezeptur es werden soll. Beide Hobbybrauer plädieren für natürliche Zutaten ohne künstliche Zugaben während des Brauprozesses.

„Unser Wiess ist kein Kölsch“, betont Kaiser. Und doch sei es noch mehr – eine Craft-Beer- Kreation. „Craft Beer ist handwerklich gebrautes Bier, bei dem hochwertige und alternative Zutaten für einen besonderen Geschmack sorgen“, erläutert Thoms. „Eine Brauphilosophie, die sich vom Industriestandard absetzt.“ Als „mild und süffig, passend zu jeder Gelegenheit“ beschreibt der 40-Jährige den Geschmack ihres Wiess.

Drei klassische Hopfensorten

Erreicht werde diese Geschmacksnote mit drei klassischen Hopfensorten: Perle, Tettnanger und Hallertauer Tradition kombiniert mit Bio-Malz von Gerste und Weizen sowie Hefe – mit ein paar Feinheiten, die das Geheimnis der Hobbybrauer bleiben. Nach ihrer Rezeptur ist die erste Lage Wiess in einer bayerischen Lohnbrauerei produziert worden: 20 Hektoliter Dukebergh’s, abgefüllt im 4er-Pack und in Kästen mit 24 Flaschen á 0,3 Liter – insgesamt 5339 Flaschen. Sie lagern im Getränkemarkt Michael Otter in Schildgen und sind im Verkauf.

Für ihr erstes Craft Beer haben Kaiser und Thoms ein eigenes Design entwickelt. Dukebergh’s wird englisch ausgesprochen. Kaiser: „Der englische Duke steht für den Herzog und Bergh’s steht für das Bergische Land. Dazu der Löwenkopf, ein klassisches Wappentier im Bergischen.“

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Nun ist es auf dem Markt. Just zwei Restaurants in Bergisch Gladbach wollen es anbieten, mit Gastronomen und Geschäftsinhabern in Odenthal sei man im Gespräch. „Die Herausforderung wird sein, das Bier zu etablieren“, sagt Thoms. Da ist sein Brau-Partner optimistisch: „Wenn’s gut läuft, wollen wir ein zweites Bier nachlegen.“

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