Burscheider SPDGemeinsam Politik gestalten

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Frisch gewählt wurde Claudia Hagen als neue Vorsitzende. Ihr Stellvertreter ist Ralph Liebig, der als Bürgermeisterkandidat der SPD ebenfalls alle Stimmen auf der Jahreshauptversammlung erhielt.

Frisch gewählt wurde Claudia Hagen als neue Vorsitzende. Ihr Stellvertreter ist Ralph Liebig, der als Bürgermeisterkandidat der SPD ebenfalls alle Stimmen auf der Jahreshauptversammlung erhielt.

Burscheid –  Das Lädchen ist in Burscheid beliebt. Inhaberin Claudia Hagen hat vieles, was das Herz begehrt: Taschen, Schmuck, Tücher oder hölzerne Uhren. Außerdem können die Burscheider dort über Politik reden. Claudia Hagen will ihre Tür für jeden öffnen, der ein Anliegen hat. Sie ist seit Mittwoch die neue Vorsitzende des Burscheider Ortsvereins der SPD. Einstimmig wurde sie als Nachfolgerin von Daniel Jagla gewählt, der aus beruflichen Gründen nicht mehr für das Amt kandidierte. Stellvertretende Vorsitzende sind Ralph Liebig und Kirsten Kühn.

Jagla schaute auf der Jahreshauptversammlung noch einmal auf 2019 zurück: „Wir waren aktiv an vielen Festen beteiligt, haben am Stadtlauf mit einer Staffel teilgenommen. Unsere Reibekuchen fanden beim Frühlingsfest reißenden Absatz, wir waren beim Putztag dabei und in der Menschenkette gegen den geplanten Bau einer Park- und WC-Anlage.“ Mit dem ADFC habe die SPD die Radwege in der Stadt begutachtet, sei mit dem Rad in die Partnerstadt Bourscheid aufgebrochen. Außerdem lud die SPD ins Badehaus, um mit Burscheidern, die aus Italien oder Rumänien kommen, über Europa zu sprechen. „Das sind vielleicht mitunter Kleinigkeiten, zeigt aber, dass wir da sind“, sagte Jagla. Doch Claudia Hagen ging weiter. Sie plädierte mit Blick auf den Wahlkampf dafür, wieder vor der Tür zu stehen, den Dialog mit den Bürgern direkt zu suchen. In ihrem Lädchen hat die 54-Jährige damit gute Erfahrungen gemacht. Hagen betonte auch, dass der Vorstand Freiheiten habe. Sie denke über einen regelmäßigen Stammtisch nach. Das Wahlkampfmotto laute „Gestalten statt verwalten.“ Klaus Becker, Fraktionsvorsitzender, will sich auf die Arbeit in der Fraktion konzentrieren und die Vorstandsarbeit den jüngeren Genossen überlassen. Die Pressearbeit übernimmt Klaus Nierhoff. Schriftführer ist Wahab Perviz und Eva Becker hat das Amt des Kassieres. Beisitzer sind Brigitte Zingarelli, Bodo Jakob, Klaus Nierhoff, Frank Hoffmann und Dennis Becker. Kreistagskandidaten sind Heike Engels und Bodo Jakob.

Ralph Liebig ist der Bürgermeisterkandidat der SPD. Er wurde von den 25 Genossen, die zur Hauptversammlung gekommen waren, einstimmig gewählt. Liebig sprach in seiner Rede in seiner Eigenschaft als Bauingenieur und als Enkel. Sein Großvater, Jahrgang 1889, habe ihm den dringenden Rat gegeben: „Bleib Demokrat, bleib in der Mitte.“ Nie mehr nach dem Nationalsozialismus solle das Extreme Raum haben. Der Großvater war 1959 im Rat. Aktuell ist sein Satz für Liebig nach wie vor. Er bekam Applaus und Bodo Jakob erklärte: „Wir stehen als Team hinter dir.“ Liebig sprach sich gegen eine Zersiedlung Burscheids aus. „Die Flächen sind ein hohes Gut, dort wollen Menschen leben. Es kann nicht sein, dass alles den Bauträger überlassen wird.“ Es müsse für junge Familien auch alternative Bauprojekte geben. Er nannte die Stichworte Erbpacht, stellt sich das Generationenwohnen vor.

Die Stadt müsse nicht alles verkaufen, es gebe auch moderne Wohnformen. Dezidiert sprach sich Liebig gegen einen „Mikroparkplatz für Lkw in Hanglage“ aus. „Wir haben andere Vorschläge“, sagte er.

Die SPD lädt zum traditionellen politischen Aschermittwoch, 25. März, 19 Uhr, in das Hotel Schützenburg an der Hauptstraße 116. Es wird diskutiert. Anregungen können Besucher auf Bierdeckeln notieren, die dann beantwortet werden.

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