Bus, Bahn und E-LastenradSo funktionieren die Mobilstationen 2.0 in Rhein-Berg

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Wie am S- und Bus-Bahnhof in Gladbach soll man künftig an den bestehenden und neuen Mobilstationen im Kreis nicht nur Bus, Bahn und E-Bike verknüpfen können.

Wie am S- und Bus-Bahnhof in Gladbach soll man künftig an den bestehenden und neuen Mobilstationen im Kreis nicht nur Bus, Bahn und E-Bike verknüpfen können.

Rhein-Berg – Sie sollen Orte sein, an denen das Umsteigen in jeder Hinsicht leicht gemacht wird: vom eigenen Auto aufs Leih-E-Bike, in Bus, Bahn oder Leih-E-Auto. Und die seit 2020 im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2025 flächendeckend in Rhein-Berg eingerichteten Mobilstationen sollen künftig noch mehr werden – und neue Module bieten.

Umfassen die Angebote bislang – in teils unterschiedlichen Kombinationen – Anschlüsse an Bus und Bahn, E-Ladesäulen, Bike-Hotels zum Abstellen des eigenen Fahrrads, Entleihstationen des Bergischen E-Bikes, Mitfahrbänke sowie E-Car-Sharing-Angebote, so soll es an Mobilstationen der Generation 2.0 unter anderem möglich sein, ein Lastenrad auszuleihen. Um „auch mal einen Wasserkasten problemlos beim Einkaufen mitnehmen zu können“, wie Projektmanagerin Daniela Zeller jetzt im Zukunftsausschuss des Kreises vorstellte.

Shoppen an der Mobilstation

Überhaupt sollen die Mobilstationen 2.0 nicht mehr ausschließlich wie bislang in der Regel an Verkehrsknoten, heißt Bahnhöfen, Buslinienknoten oder Ähnlichem angelegt werden, sondern gezielt auch in Wohnsiedlungen und an größeren Gewerbegebieten.

Erste Beispiele für die Mobilstationen mit guter Resonanz gibt es im bestehenden Mobilstationen-Netz (siehe Grafik) bereits, etwa im Bergisch Gladbacher Technologie-Park oder an Rösrather Wohnsiedlungen wie Kleineichen. Dabei soll es künftig nicht mehr nur heißen „hin und weg“.

Vielmehr soll auch die Aufenthaltsqualität an den Mobilstationen 2.0 erhöht werden, wie Daniela Zeller im Zukunftsausschuss skizzierte. So sei auch die Einrichtung von Bücherschränken, in denen Bücher entliehen beziehungsweise getauscht werden können, Schwarzen Brettern oder auch „multifunktionaler Quartiersboxen“, in denen etwa im örtlichen Handel bestellte Waren abgeholt werden können, als neue Angebote an Mobilstationen möglich.

Vor allem durch neue Standorte in Gewerbegebieten und Wohnsiedlungen hoffen die Verkehrsplaner, weitere Berufspendler, aber auch Menschen auf dem Weg zum Einkauf zum Umstieg vom eigenen Auto auf den ÖPNV und andere gemeinschaftlich genutzte Verkehrsmittel zu bewegen. Zugleich solle das Netz der Mobilstationen damit von den zentralen Verkehrsknoten in den Zentren auch auf die Peripherie und Randlagen ausgedehnt werden.

Flotte der Bergischen E-Bikes soll aufgestockt werden

Als Sofortmaßnahmen der besonders gut angenommenen Bergischen E-Bikes soll deren Flotte nun von gut 100 auf mehr als 150 aufgestockt und sechs bis acht E-Lastenräder integriert werden, wofür der Zukunftsausschuss des Kreises bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich grünes Licht gab.

Skeptisch hatte sich Nicole Baron (FDP)  geäußert, die einen „Wettbewerbsnachteil für Unternehmen“ in dieser Branche fürchtete, wenn der Kreis als Pedelec-Verleiher auftrete. Nicht der Kreis, sondern der Branchenriese Nextbike sei der Betreiber der in Kooperation mit dem kommunalen Verkehrsunternehmen RVK angebotenen Bergischen E-Bikes betonte Daniela Zeller.

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Das Angebot sei als Verkehrsbaustein für die „letzte Meile“ zwischen Wohnanschrift und der nächsten ÖPNV-Anbindung wichtig, diene aber auch dem Tourismus, begrüßte Ursula Ehren (Grüne) den Ausbau der „Bergischen E-Bike-Flotte“ wie auch der Mobilstationen. Letztere seien ein wichtiger Baustein des Mobilitätskonzepts, das die Bürger tatsächlich auch nutzen könnten, würdigte Ausschussvorsitzender Uwe Pakendorf (CDU). Einstimmig stimmte der Ausschuss dafür, das Grobkonzept fürs neue Mobilstationennetz mit den Kommunen und Partnern weiter auszuarbeiten.

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