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Europawahl 201913 spannende Zahlen zur Wahl in Rhein-Berg

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Europa Symbol Flagge dpa

Zahlen und Fakten zur Europawahl 2019 in Rhein-Berg (Symbolbild)

Rhein-Berg – Rund 400 Millionen wahlberechtigte Bürger in 28 EU-Mitgliedsländern sind aufgerufen, bis Sonntagabend das neunte Europaparlament zu wählen. Mehr als 200.000 davon leben im Rheinisch-Bergischen Kreis. Dabei gibt es hier zwar insgesamt mehr wahlberechtigte Frauen als Männer, unter den Erstwählern allerdings überwiegen die Männer. Und das sind längst nicht die einzigen interessanten Zahlen rund um die Europawahl in Rhein-Berg, wie diese Auswahl zeigt.

Jeder einzelne zählt

So hoch die Zahlen auch sein mögen – jede Einzelne und jeder Einzelne ist wichtig. Davon ist auch Nicola Jülich überzeugt, die am Donnerstag die 20.000. Briefwahl-Stimme in Bergisch Gladbach abgab. „Wenn man die Möglichkeit hat zu wählen, sollte man das auch tun“, wird die Frankenforsterin im städtischen Pressebericht zitiert: „Es gibt noch viel zu verändern in Europa. Daran kann ich nur mitwirken, wenn ich meine Stimme abgebe.“

Wahlberechtigte im Kreis

218.423 Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis sind berechtigt, bei der Europawahl ihre Stimme abzugeben. Dabei gibt es deutlich mehr wahlberechtigte Frauen (113.814) als Männer (104.609).

Wahllokale

195 Wahllokale sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr im Kreisgebiet geöffnet. Die meisten Wahllokale hat Bergisch Gladbach (73), die wenigsten befinden sich in Odenthal (10).

Erstwähler

12.747 Erstwähler gibt’s bei dieser Europawahl in Rhein-Berg. Dabei sind die  jungen Männer in der Überzahl: 6.670 Erstwähler stehen 6.077 Erstwählerinnen gegenüber. Wahlberechtigt sind alle EU-Bürger, die am Wahltag 18 Jahre alt, seit mindestens drei Monaten in der EU ansässig und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.

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Wahltaxis

8 Städte und Gemeinden und damit alle Kommunen in Rhein-Berg  werden von den Wahltaxis angefahren, die von der CDU angeboten werden. Die Taxis bringen Wähler, die dies selbst nicht  können, kostenlos in ihr Wahllokal und wieder nach Hause. Das CDU-Wahltaxi ist unter (0 22 02) 9 36 95 44 am Samstag und am Sonntag bis 16 Uhr zu erreichen. Bestellt werden kann es auch online: www.cdurbk.de/wahltaxi

Amtszeit

5 Jahre dauert die Amtszeit der Abgeordneten aus 28 Staaten  im Europaparlament, das bis Sonntagabend neu gewählt wird. 751 Abgeordnete hat das EU-Parlament, 96 davon stehen der Bundesrepublik Deutschland zu. 13 Jahre lang war der Leichlinger CDU-Politiker Herbert Reul Abgeordneter im Europaparlament – bis er 2017 als nordrhein-westfälischer Innenminister nach Düsseldorf berufen wurde.

Briefwähler

20.000 Briefwähler zählte Bergisch Gladbach bereits bis Donnerstag. Als 20.000. Briefwählerin erhielt Nicola Jülich von Wahlbüroleiter Frank Bodengesser einen Blumenstrauß. Die Stimmabgabe vor dem Wahltag wird immer beliebter: 2014 lag die Quote der Briefwähler noch bei 16.558 Personen (19,75 Prozent). Donnerstagabend lag sie bereits bei 20.200  (ca. 24 Prozent)

Kandidaten aus Rhein-Berg

2 Kandidaten bei der Europawahl kommen aus Rhein-Berg: die Bergisch Gladbacherin Annina Frangenberg (29), die für die FDP kandidiert, und der Rösrather Uwe Pakendorf (40), der für die CDU kandidiert. Anders als alle anderen Parteien, die mit bundesweit einheitlichen Kandidatenlisten antreten, hat die CDU (weil sie in Absprache mit der CSU nicht in Bayern kandidiert) Landeslisten für jedes der anderen 15 Bundesländer. Auf der NRW-Liste steht Pakendorf auf Platz 8. Für ihn könnte es klappen mit dem Einzug ins EU-Parlament, bislang ist NRW in der 34-köpfigen CDU-Gruppe in Brüssel mit acht Abgeordneten vertreten. Annina Frangenberg steht auf Platz 42 der Bundesliste der FDP, die zurzeit mit drei Abgeordneten im Europaparlament vertreten ist.

Weitere Kandidaten

Außer Annina Frangenberg (FDP) und Uwe Pakendorf (CDU) kommt kein weiterer der  Kandidaten aus Rhein-Berg, die sich um die 96  Deutschland zustehenden Sitze im EU-Parlament bewerben. Die Parteien stellen aber Bewerber vor, die in der Nähe leben. So wie  Arndt Kohn (SPD). Der Stolberger ist  einer von 27 SPD-Politikern im EU-Parlament. Zu seinem Zuständigkeitsbereich rechnet Kohn auch das Bergische.

Auf der SPD-Bundesliste ist er auf Platz 28. Bei den Grünen ist Sven Giegold aus Düsseldorf  unter den ersten Zehn  auf der Bundesliste. Er ist Sprecher der elf Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen sowie finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher der 54-köpfigen Fraktion von Die Grünen/Europäisch Freie Allianz im Europaparlament.Ebenfalls aus Düsseldorf kommt Özlem Demirel,  Kandidatin der Linken auf Platz zwei in deren Bundesliste. Einziger Nordrhein-Westfale auf der AfD-Bundesliste ist  der Essener Guido Reil auf Platz zwei. (kn)

Die Wahlurne

90 Zentimeter hoch soll eine Wahlurne nach Paragraf 51 der Bundeswahlordnung sein. Der Schlitz darf nicht breiter als zwei Zentimeter sein.

Der Stimmzettel

94 Zentimeter lang ist der Stimmzettel, auf dem bei dieser Europawahl auch in Rhein-Berg 40 Parteien zur Wahl stehen.

Britische Staatsbürger im Kreis

249 britische Staatsbürger über 18 Jahre waren Ende Februar im Kreis gemeldet. Brexit, kein Brexit, vielleicht späterer Brexit – das immer noch anhaltende Tauziehen  auf der Insel um einen EU-Austritt bescherte auch den Verwaltungen in Rhein-Berg einiges an Arbeit. Denn an dieser Wahl dürfen ja auch  Bürger der EU-Staaten an ihren Wohnorten im Ausland teilnehmen. Wer nicht die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, hätte also bei einem Austritt Großbritanniens vor der Wahl einen Einbürgerungsantrag stellen müssen. Der Kreis hatte alle 249 Briten angeschrieben und über die Probleme und Fristen unterrichtet. Dies wurde dann von der politischen Entwicklung überholt – jetzt wählen doch alle Briten erneut das Europaparlament, weil die Frage des Austritts eben immer noch ungeklärt ist. Im einzelnen leben in Bergisch Gladbach 90 Briten, in Burscheid neun, in Leichlingen 28, in Odenthal 21, in Overath ebenfalls 21, in Rösrath 42 und 17 in Wermelskirchen. (tf)

Wahlbeteiligung

57,8 Prozent betrug die Wahlbeteiligung im Rheinisch-Bergischen Kreis bei der vergangenen Europawahl 2014. Damals fand die Wahl parallel zur Kommunalwahl statt. Die niedrigste Wahlbeteiligung der vergangenen 30 Jahre bei einer Europawahl in Rhein-Berg war die im Jahr 2004. Damals gaben gerade mal 46,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Gemeinsam den Wahlausgang verfolgen

17.45 Uhr öffnet der Kreis am Wahlsonntag die Türen für alle, die die Stimmenauszählung und Hochrechnungen  im großen Sitzungssaal des Kreishauses am Rübezahlwald  auf einer Leinwand verfolgen wollen. Im Internet gibt es die Ergebnisse auf www.rbk-direkt.de.

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